HP Saphyra

Seltsame Erlebnisse

Ulrikes Familie gehört einer Naturreligion an, die sich “Der alte Weg” nennt. Dies ist die älteste Religion, die es überhaupt gibt. Es handelt sich da um eine Urreligion, ähnlich wie bei den Indianern und Urwaldbewohnern. Der Schwerpunkt liegt bei Mutter Erde und allem, was darauf lebt: Menschen, Tiere und Pflanzen, Gestein und Elementarwesen wie Gnome, Undinen, Sylphen und Salamander. Sie ehren die Feen und Elfen, Devas und Dryaden. Das alles gehört bei ihnen zum Dasein. Sie reden mit Bäumen und Tieren und sogar mit Steinen, die wie die Bäume zwar langsamer schwingen (leben), aber man kann durchaus mit ihnen in Verbindung treten. Auch ehren sie die Mondin, denn sie bestimmt die Gezeiten und den weiblichen Zyklus. Ihre Feiertage und Rituale sind sehr nach Mutter Erde ausgerichtet. Sie nehmen keinen Apfel, ohne vorher zu fragen, ob das auch in Ordnung ist und wenn sie ernten, lassen sie einen Teil für Mutter Erde zurück (Opfer). Dabei wird auch dem weiblichen Geschlecht Ehre entgegen gebracht, weil es das Weibliche ist, was fruchtbar ist und sich fortpflanzt.

Bei dieser Naturreligion ist das Verlassen des Körpers eine normale Sache, sie nennen es reisen. In der Regel bleibt Ulrike bei ihren Reisen mehr in unserer realen Welt. Sie besucht Freunde, oder sieht sich andere Länder an. Sie hält sich aber auch in der Anderswelt, wie sie es nennt, auf. Dort drüben hat sie auch eine kreisrunde Wohnung. Aber wo diese genau liegt, kann Ulrike allerdings nicht sagen.
Mit fünfzehn Jahren war sie das erste Mal dort. Man muß sich einen großen Kreis vorstellen, der innen noch einen kleinen Kreis hat, das ist dann der Innenhof, oder so etwas ähnliches. Es handelt sich da um ein rundes Haus, mit einer Grünfläche, die rund herum geht. Am Eingang befindet sich eine Treppe, die zu einer Tür führt, die nach außen aufgeht. Inklusive Eingangsbereich gibt es sieben Zimmer, wo man von einem Raum in den anderen kommt. Es geht dabei mindestens um 80 qm. Diese Räume sind auch alle rund und gehen ineinander über. Die Fenster eines jeden Zimmers sind auf den Innenhof gerichtet. Es gibt da auch ein rotes Zimmer, dieses ist aber nur manchmal vorhanden. Es kommt und verschwindet, wie es ihm paßt. Ansonsten gibt es Küche, Bad und ein Schlafzimmer, sogar ein Gerümpelzimmer. Die Wohnung ist eingerichtet und auch tapeziert, jedoch mit Mustern, die schon lange aus der Mode sind. Die Einrichtung besteht aber hauptsächlich aus Schränken, die um die Außenwand verteilt sind, und Truhen. Komischerweise sind Küche und Bad technisch auf dem neuesten Stand. Wenn Ulrike in dieser Wohnung ist, kramt sie ständig herum, rückt Möbel, wäscht Vorhänge, fast immer alleine. Diese Behausung ist nur mit Arbeit verbunden, trotzdem ist diese Wohnung offensichtlich sehr wichtig für sie.