Paranormal 

HP Sten Oomen
Vogelliebe und Vogelbarometer

3. Jan. 1991 und 30 März 1994

Copyright © 1999, Sten Oomen


 

Bild von Sten Oomen


 


Ich stieg dann noch einmal schnell aus meinem Körper heraus und rief im Geist: "Hola"
Mein Goldbauch Vogelweibchen, ich nenne es so, in meinem Zimmer begann verschreckt zu piepsen und flog hoch. Später, als ich wieder in meinem Körper zurück war, entdeckte ich, daß das Vögelchen in der Tat hochgeflogen war und dann später auf dem Bücherkasten schlief, dort, wo sie nie schläft. Es mußte auf dem Bücherkasten gelandet sein, als es vor Schreck hoch flog und da es finster war, mußte es gezwungenermaßen dort übernachten, wo es war. Freiwillig fliegen Vögel ihrer Art niemals im Dunklen.

Zur Zeit war dies der einzige Vogel, den ich noch in meinem Zimmer hielt. Das Männchen starb am 20. Oktober 1990 an Altersschwäche und ich wollte keinen weiteren Vogel mehr kaufen. So gab es für mein Vogelweibchen keinen Partner mehr, aber es schien sich dennoch wohl zu fühlen.

Ich spielte für meinen Liebling regelmäßig ein Tonband mit Vogelstimmen ab. Nach einiger Zeit hatte sich mein Vogelweibchen schon darauf eingestellt, denn ich brauchte nur das Band aufzulegen und nach dem Einschaltknacks begann es bereits laut zu zwitschern. Es erkannte sein Band bereits am Knacks und versuchte mit den anderen Vogelstimmen laut mitzusingen. Gelegentlich, wenn ich ein anderes Band auflegte und mein Vögelchen beim ersten Knacks bereits laut zu singen begann, ließ ich mich überstimmen, nahm das Band heraus und legte seines hinein. Ein Jahr nach dem Tod des Männchens ging auch sie, das Weibchen, in eine andere Welt.

Einge Zeit später konnte ich es dennoch nicht lassen und kaufte ein neues Pärchen "Goldbäuchlein". Da zeigte sich erst wie gut das erste Pärchen zusammen gepaßt hatte, denn dieses zweite Pärchen war keineswegs harmonisch. Das prächtige farbenfrohe Männchen hatte anscheinend zu viel männliche Hormone und ließ dem Weibchen keine Ruhe, was diesem ganz und gar nicht gefiel. Als sich dies nicht besserte, beschloß ich eines Tages das Pärchen wieder in das Geschäft zurück zu bringen. Es tat mir sehr leid, aber ich wußte keine andere Lösung. Eine Beziehungstherapie für Vögel ist mir doch zu kompliziert.

Vögel sind, so wie ich anscheinend, hochsensibel für geistige Störungen. Es geschah oft, daß meine Vögel vor Schreck in der Dunkelheit zu fliegen begannen, exakt während meiner Körperaustritte oder ähnlichen inneren Zuständen! Dem ging meistens ein unruhiges Piepsen und unruhiges Hin- und Herhüpfen innerhalb oder außerhalb des Käfigs voraus. Meine Vögel waren nie in ihrem Käfig eingeschlossen und hatten immer freie Wahl zwischen Zimmer oder Käfig. Was das Herumhüpfen auf den Sprossen, verursacht durch mein geistiges Feld, anbelangt, mußte ich mich oft vom Lachen zurück halten. Ich wußte, daß meine Vögelchen allzugut meinen herumstreifenden Geist fühlten und dies sie besonders unruhig machte. Es braucht niemand glauben, daß ihre Unruhe vielleicht dadurch zustande kann, daß ich mich während meiner Austrittsversuche vielleicht unruhig im Bett wälzte. Dem kann ich widersprechen, denn gerade während der Austrittsversuche ist mein Körper völlig bewegungslos (wie könnte es auch anders sein, wenn man selber nicht im Körper ist). Bisweilen ist er sogar starr. Folglich können Vögel zu diesem Zeitpunkt auch nicht durch mein körperliches Verhalten beunruhigt werden.

Sind Deine Vögel unerklärlicherweise unruhig und macht Dich ihr nervöses Verhalten halb verrückt? Größte Chance, daß ein Geist in der Nähe ist! Oder, zumindest ist dies in Holland sehr selten der Fall: ist ein Erdbeben im Kommen! Auch das erlebte ich einmal als ich noch Vögel hatte. Am späten Nachmittag waren meine Vögel besonders unruhig. Sie flogen immer wieder in meinem Zimmer unruhig piepsend herum und wurden immer hektischer. Am Abend, als ich mich ins Bett schlafen legte, begann mein Bett hin und her zu schaukeln: ein Erdbeben! Im selben Augenblick hörte ich meine Vögel in der Finsternis panikartig herum fliegen und ein dumpfer Klaps bei meinem Bett sagte mir, daß eines meiner Vögel eine Notlandung gemacht hatte. Ich schaltete das Licht ein und machte mich auf die Suche nach meinem unglücklich gelandeten Liebling: ergebnislos. Ich schob vorsichtig mein Bett zur Seite und ja: da saß das Männchen, leicht eingezwängt zwischen Zimmerwand und Bettrand, so entrüstet und gleichzeitig angstvoll als es nur sein konnte. Ich befreite es aus seiner beengenden Position. Diese überempfindlichen Vögel hatten das Erdbeben einen halben Tag schon voraus gefühlt!

Jahre später, 30. März 1994. Die Goldbäuchlein waren inzwischen, wie schon gesagt, beide an Alter gestorben und ihrerseits schon längst Vogelgeister geworden. Zu meiner Freude sah ich sie einmal während eines Körperaustrittes wieder in meinem Zimmer sitzen. Sie flogen in meinem Zimmer herum und waren ungewöhnlich lebensfroh! Im ersten Augenblick dachte ich, daß ich vielleicht eine Reise in die zurückliegende Zeit gemacht hätte. Später aber wurde mir klar, daß dies keineswegs unbedingt der Fall gewesen sein mußte. Sie waren es echt und hatten sich erkenntlich gezeigt indem sie mir einen Besuch abstatteten! Sie saßen auf ihren Lieblingsplätzen, so wie etwa die große Monstera mit ihren glänzenden Blättern. Es folgten noch weitere Besuche dieser kleinen Vögel mit ihren grünen, gelben und roten Federn und ihr Name ist in großen Goldbuchstaben in mein Herz eingetragen.


Buch von Sten Oomen: "Durch das Fenster"

Hier in Paranormal können einige Kapitel hiervon in Deutsch übersetzt gelesen werden. Die Übersetzungen sind in Arbeit

Im Herbst 1999 kommt die holländische Ausgabe meines Buches "Door het Raam" heraus
(Verlag: The Star/Sigma:) Uitgeverij De Ster/Sigma, Groenstraat 139/155, 5021 LL, Tilburg, The Netherlands. Tel. 0031 13 5436536 Fax. 0031 13 5438706 oder Uitgeverij De Ster/Sigma, Postbus 259, 5000 AG, Tilburg, Holland (Tel./Fax. Ditto.)

Sten Oomen