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Essay

Erwinio schrieb am 16. Februar 2005 um 21:45 Uhr (663x gelesen):

Gott Ist nicht. Gott hat nicht einmal das Sein nötig. Existenz wäre für ihn eine Erniedrigung. Er ist alles, was nicht ist und nichts, was etwas ist; ist überall dort, wo nichts ist und ist nirgends, wo etwas ist. Hast du nichts in deiner Seele, zieht sein Nichts in Dich ein; bist du denkend und fühlend in ihr, ist kein Platz für ihn. Denn das nicht sein ist so fein und zart, dass es für den Menschen kaum wahrnehmbar ist. So hält er nur das Etwas für wirklich, nicht aber das Nichts. Trotzdem ist das Nichts nicht einfach ein Nichts, sondern eigentlich ein Etwas, aber nicht ein Etwas, wie wir ein Etwas wahrnehmen, sondern ein Etwas, was wir als Nichts definieren.

Spürt ihr das Vakuum...? Oh, ich fühle es; wenn Alles draussen ist, ist Nichts drin, wenn Nichts drin ist, ist Gott drin; ist das Nichts vom Nichts durchdrungen. Ist ein Etwas drin, dann ist es Illusion; das einzig Wahre ist nicht!

Wunderbar der Trost, der vom Nichts ausgeht, der Überfluss der Liebe, die nichts erwartet, die Aura des Menschen, der nichts nachträgt, das Gebet ohne Erwartung, der Dank ohne Ketten.

Fliessend füllt es mich, durchdringt es mich, das Nichts, doch kaum nehme ich es wahr, ist es bereits wieder weg, denn da ist schon Etwas, die Wahrnehmung, sie hat das Nichts verdrängt.

Ist Gott also nun gegen sich? Ja, natürlich, er, die Nicht-Existenz, sobald er ist, bekämpft er sich, da er das Sein nicht will, zu dem wir ihn verdammen. Ist er aber nicht, dann ist er mit sich im Reinen.

Verstehst Du mich? Verstehe ich mich? Nein! Bloss nicht. Natürlich nicht. Und verstehe ich mich ansatzweise, so suche ich nach Unverstandenem, nach nicht gelöstem. Solange ich nichts verstehe, habe ich verstanden, solange ich nichts auf Fragen entgegne, habe ich sie beantwortet.

Für nichts danke ich Dir, Gott, - aber ich danke Dir! - von allem erlöse mich! Dein Nichts inspiriere mich, unser Alles nimm von mir!

Liebe Grüsse;-)

Erwinio

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