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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*)
@Dechen
Yvette schrieb am 14. März 2005 um 13:20 Uhr (806x gelesen):

Hallo Dechen

Es ist wirklich schön, mit jemandem zu reden, der Ähnliches erlebt wie ich und sich damit besser in meine Situation einfühlen kann.

Bei mir war und ist es immer noch meine Schwester. Sie ist seit ihrer Kindheit sehr sensibel und gleichzeitig aggressiv, schlug mich schon als Vierjährige immer auf den Kopf, obwohl ich sie stets liebevoll behütete.

Dieses irrationale Schlagen hatte mich damals so geschockt, weil ich gleichzeitig in meiner Hellsicht ihre unendliche Lebensangst spürte, ich konnte es meiner Mutter lange nicht sagen, weil ich sie vor der Schelte bewahren wollte (ein weiterer Grund war eine dumpfe Erinnerung und retrokognitive Hellsicht, dass mich mein Halbbruder als Kleinkind ebenso weghaben wollte und mich im Kinderwagen einen Hang runterstiess, was er mir nach Jahren auch beichtete). Später beschwerte ich mich doch noch, weil ich es nicht mehr aushielt. Meine Mutter wies meine Schwester zurecht und fortan richtete sich ihre Wut auf meine Mutter.

Diese Kindheitserinnerungen klingen banal, doch sind sie zentral, denn dieses Muster hat sich bis in die Gegenwart fortgesetzt und vor allem potenziert. Natürlich gibt es noch viele andere Faktoren (z.B. mein jähzorniger Vater, der meiner Schwester diese Lebensangst einflösste, ich kann mich noch gut an unser tägliches Weinen erinnern). Dazu kommt, dass meine Schwester in ihrer Jugend von einem Fremden (dessen Identität sie uns nie genau preisgeben wollte) vergewaltigt wurde. Ich sah es zwar in meiner Hellsicht und konnte sie trösten (obwohl sie mir das Ganze erst viel später erzählte), doch von da an richtete sich ein Teil ihrer Aggression gegen sich selbst und sie versuchte mehrmals, sich das Leben zu nehmen.

Meine Jugend sah so aus: Tägliche Aggression meiner Schwester gegen meine Mutter, welche wirklich ihr Bestes versuchte, dann schloss sich meine Schwester stundenlang ein und wir durften uns sorgen, ob sie vielleicht irgendwo einige Tabletten mitgenommen hatte und Selbstmordgefahr bestand. Das ging jahrelang weiter, ich mied mein Zuhause, machte die Schulaufgaben im Schulgebäude oder im Wartesaal des Bahnhofs. Trotzdem musste ich nach Hause, um meine Mutter abzulösen/zu retten und in die Bresche zu springen, denn nur ich schaffte es, meine Schwester wieder von ihrem Selbstmord-Trip runterzubringen. Wenn alle schliefen, lernte ich weiter, doch die Kraft war weg, ich schlief zu wenig, meine Leistungen gingen runter, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, hatte starkes Muskelrheuma usw.

Ich kam zwar gerade noch durch in den Prüfungen, doch ein merkwürdiges Schlüsselerlebnis bewog mich, die Schule abzubrechen. Mein Geschichtslehrer verlangte von der Klasse das Nachspielen einer historischen Situation, wobei ich als "Berater des Papstes" die Lösung des Problems liefern musste. Es hing wieder einmal alles an mir und es gab eine Note, welche für meinen Durchschnitt wichtig war. Ich suchte also überall in der Bibliothek nach der Lösung, fand sie jedoch nirgends. Mir wurde ganz elend, wie konnte man mir das nur zumuten, dachte ich immer wieder verzweifelt, und zuhause meine aggressive Schwester und meine arme Mutter, welche meine Hilfe braucht! Da ist meine Kraft für die Schule erloschen und apathisch ging ich nach Hause, es war, als würde ich neben mir gehen und nicht mehr ich, sondern nur mein Körper ging nach Hause.

Als es am nächsten Tag zu der Spielszene kam, ergriff mich zuerst neue Panik, denn alle Augen waren erwartungsvoll auf mich gerichtet. Gleichzeitig wurde ich ganz ruhig und floh in meine Hellsicht, dort allein konnte ich meine Ruhe finden. Ich versetzte mich retrokognitiv in die damalige Situation und sah, wie der Papst mit Pippin, den Bischöfen und dem Berater sprach. In dieser Vision sah ich die Lösung, konnte es endlich sagen, alle waren begeistert (es stimmte jedes Detail, wie der Lehrer daraufhin verlauten liess, niemand sonst hatte es gewusst), doch ich war zerbrochen, denn wie konnte es sein, dass ein Lehrer verlangte, was nicht zu lösen war auf normalem Wege (damals), ich fühlte mich wie missbraucht, denn ähnlich ging es mir in anderen Fächern, wo die LehrerInnen so ungemein viel von uns verlangten, mehr, als wir alle geben konnten. Zu all meinen anderen Sorgen war das einfach zu viel!

Ich konnte meine Schwester mittlerweile soweit seelisch wiederherstellen, dass sie nicht mehr selbstmordgefährdet ist. GSD hat sie auch ein wunderbares Kind, das ihr Lebenssinn gibt. Allerdings musste ich sie zuerst zu einer guten Mutter erziehen, sie schüttelte das Kind, ich musste einschreiten und sie dazu bringen, Kindererziehungsbücher zu lesen. Der Kleine wollte jedoch immer zu mir, denn ihre unberechenbare Art (mal lieb und dann aus heiterem Himmel wieder aggressiv) verunsicherten ihn. Ich nahm also die Erziehung des Kleinen in meine Hand, hütete ihn grösstenteils, damit er nur wenige Stunden (die Nächte) bei ihr verbringen musste. Trotzdem litt er sehr unter ihr, vor allem, weil sie manchmal auch so unendlich lieb sein konnte, sodass man sie trotz alledem lieben muss.

Jetzt wohnen wir zusammen, der Kleine ist 11 und sehr froh, die Anfälle seiner Mama nicht mehr alleine erleben zu müssen. Ich und meine Mutter können meistens dazwischentreten.

Leider benutzt meine Schwester ihren Sohn als Druckmittel und droht hin und wieder mit Auszug, was den Jungen beängstigt. Doch meine Schwester lebt ganz in ihren Depressionen, der Angst vor dem Alter, der Angst, doch nicht mehr den richtigen Partner zu finden, ihre Arbeit zu verlieren (wobei sie selbst immer wieder vesucht ist zu kündigen, wovon ich sie stets neu abbringen muss) usw.

Trotz all meiner wirksamen psychokinetisch heilsamen Beeinflussung (ohne diese geht es schon lange nicht mehr), bleibt dieses Damoklesschwert über der ganzen Familie hängen. Ohne mich und meine Mutter ginge es nicht. Das Tragische ist: Meine Mutter wird älter und ich hätte ihr wirklich einen schöneren Lebensabend gewünscht. Mein Neffe lernt zwar gut bei mir, aber bei seiner Mama ist es die Hölle für ihn, sie macht ihn ständig nieder, obwohl sie selbst keine gute Schülerin war. Meine eigene finanzielle Existenz ist in keiner Weise gesichert, dadurch, dass ich den Kleinen immer gehütet habe und er auch sonst fast durchweg bei mir ist, was an sich eine schöne Zeit ist, denn der Junge enwickelt sich ansonsten prächtig und hat einen sehr guten Charakter, auch nicht jähzornig, er tendiert zu ähnlichen Verhaltensmustern wie ich und meine Mutter, was eben auch die Gefahr mit sich bringt, dass er ebenso in die Opferrolle gedrängt werden kann und er schulisch abstürzen könnte. Genau das darf jedoch nicht geschehen! Es reicht, dass ich die Schule abbrechen musste. Mein Neffe soll es einmal besser haben als ich.

In all diesen Jahren versuchte ich stets, diese Probleme lösungsorientiert anzugehen, doch oft fehlt mir die Kraft zur Umsetzung. Das Muskelrheuma kann medizinisch nicht befriedigend behandelt werden, doch hab ich es mittlerweile durch meine PK im Griff.

Auch meine Schwester kann ich nur mit PK wirklich im Zaume halten, was jedoch sehr kraftraubend ist. So bleibt mir nur wenig Zeit und Power, der Umsetzung meines Berufs (Schriftstellerei) gerecht zu werden, bin nachts meist zu erschöpft.

Doch es ist wahr, eine Vision hilft ungemein, wenigstens am Ball zu bleiben und trotz allen Niederlagen nicht aufzugeben.

Das zum Thema Selbsthilfegruppe, worüber ich heute Morgen mit meiner Mutter gesprochen habe, Dein Beitrag war Hauptthema ;-)

Bye, Yve





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