(© copyright Gaby, 2002)
Ballenberg Bei uns im Oberland gibt es ein Freilichtmuseum (der Ballenberg) der etwas anderen Art. Auf einem H�gel wurden alte Originalh�user aus allen Kantonen neu aufgebaut und so eine kleine Schweiz, wie sie wohl vor 100 bis 200 Jahren ausgesehen haben muss, nachgebildet. Ich liebe es in alten Sachen herum zu st�bern und mich faszinieren alte H�user und ihre Geschichten. So besuchte ich mit meinem Freund vor ein paar Jahren dieses Museum. Ein Haus schien mir besonders interessant, zumal es f�r mich schon vom Erscheinungsbild her etwas Unheimliches an sich hatte. Nach der Besichtigung der K�che und der Stube im Erdgeschoss begaben wir uns zu den Schlafr�umen im ersten Stock. Im ersten Raum befand sich das Schlafzimmer der Eltern. Darin stand ein leeres Doppelbett. An einer Tafel, die neben der T�re angebracht war konnte man lesen wer diese Leute waren und wann sie in diesem Haus gelebt haben. Interessanter fand ich die Tatsache, dass dort auch stand, dass der Vater in dem ausgestellten Bett gestorben ist. Irgendwie hab ich mich dann gedanklich in diese Zeit zur�ck versetzt und auf das Bett gestarrt. Was ich dort sah war aber nicht der Vater in einem Totenhemd sondern ein kleines M�dchen in einem weissen Kleid und mit einem Blumenkranz auf dem Kopf. Die H�nde waren �ber der Brust gefaltet. Damit h�tte ich nie gerechnet, ich meine, dass ich da �berhaupt etwas sehen w�rde. Dementsprechend muss ich wohl ausgesehen haben. Mein Freund hat mich gepackt und verlies sofort mit mir das Haus. Ich hab ihm die ganze Geschichte erz�hlt und er hat mich nur verst�ndnislos angesehen. Ich konnte es ihm nicht �bel nehmen, das alles klingt ja auch v�llig verr�ckt. Jedenfalls war mein Bedarf an alten H�usern f�r das Erste gedeckt und ich wollte nur noch nach Hause. Ich habe die Geschichte dann auch wieder vergessen und das Ganze mit meiner, ab und zu, �bersch�umenden Phantasie abgetan. Vor ca. 2 Jahren bin ich dann mit meiner Tochter in dieses Museum gefahren. Um das besagte Haus habe ich bis zum Schluss einen grossen Bogen gemacht. Schliesslich war die Neugier st�rker. In den anderen H�usern war nichts geschehen, keine Gestalten und keine Visionen. Ausserdem war ich mehr denn je �berzeugt, dass ich mir dieses Vorkommnis beim letzten Besuch einfach nur eingebildet h�tte. Trotzdem �berkam mich ein mulmiges Gef�hl, als ich die Treppe zum 1. Stock hoch stieg. Was ich dann in dem ersten Zimmer zu sehen bekam, hat mir schlicht die Sprache verschlagen. In demselben Bett, in dem Jahre zuvor mit Sicherheit niemand gelegen hatte lag nun, in Form einer Puppe, die Nachbildung eines ca. 12-j�hrigen M�dchens in einem weissen Kleid und mit gefalteten H�nden. Auch die Tafel an der T�re wurde ersetzt, dort stand nun die Geschichte der Tochter des Hauses, die an einer Lungenentz�ndung starb und im Elternbett aufgebahrt wurde. Seit diesem Tag war ich nie wieder in diesem Museum. Und h�tte ich nicht zwei Menschen, die das Ganze bezeugen k�nnen, w�rde ich vermutlich l�ngst an meinem Verstand zweifeln. Vielleicht mache ich mich einmal daran, mehr �ber diese Haus und die Familie zu erfahren. Es k�nnte sein, dass irgend eine Verbindung zwischen uns besteht. Oder war das Ganze einfach ein Zufall? Diese Frage kann mir wohl niemand beantworten. Und das ist vielleicht auch ganz gut so.
Liebe Gr�sse
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