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* schrieb am 17. März 2004 um 17:03 Uhr (591x gelesen):

Ich habe am Wochenende ein Buch gelesen, nein, verschlungen, welches sich so wohltuend von dem üblichen Satsang-Mitschnitts-Brei abhebt, dass ich hier einfach Werbung dafür machen muss. "Erwachen ist einfach" von Barbara Vödisch ist ein kraftvoller, inspirierender und zutiefst lebensnaher Bericht eines "ganz normalen" Menschen, der sich selbst erkennt.

Hier ein Interview mit ihr:


Das tiefe Empfinden, dass alles gut ist.

Barbara Vödisch im Gespräch.

Frage: Empfindest du dich selbst als erwacht? Wenn ja, seit wann ist das so? Was ist da passiert?

Barbara Vödisch: Ich empfinde mich nicht als erwacht, weil es für mich die Kategorien „erwacht“ und „nicht erwacht“ nicht wirklich gibt. Ende 99 geschah eine deutliche Veränderung. Aber ich nehme mich nicht als erwacht und andere Menschen als nicht erwacht wahr. Es existiert keine Person, die erwacht sein könnte. Da bleibt nichts. Ich sehe mich auch nicht als Lehrer und bin einfach.

Frage: Wenn du sagst, vorher war es anders, was ist an dem Punkt passiert, als es sich geändert hat?

Barbara Vödisch: Da war einfach das tiefe Empfinden, dass alles gut ist und dass nichts anders sein muss. Früher war da eine Sehnsucht, die verzweifelte Suche nach unendlicher Liebe, nach „zu Hause“, Geborgenheit
und Einssein. Das ist von heute auf morgen einfach verschwunden. Es war ein Angekommen-Sein. Nichts mehr, das kam und wieder verschwand, sondern immer ist. Ein Angekommen-Sein, in dem was witzigerweise gar nicht verlassen wurde. Absurd. Guter Humor.

Im folgenden Jahr war unendlich viel Glückseligkeit, deutlich wahrnehmbar im Kontrast zu vorher. Es ist aber nicht alles nur Eitel - Freude und Sonnenschein, oder ein Schweben auf Wolke sieben. Es ist etwas Ewiges, eine innere Gewißheit, ein tiefer Frieden, die einfach nicht vergehen. Alles hat eine ganz andere Relation bekommen. Die einzelnen Dinge sind nicht mehr wirklich wichtig. Es gibt nicht mehr das Gefühl, dass es irgendetwas gibt, wovon Glück, Sein, der innere Frieden abhängig sind. Das ist alles weggefallen.

Insofern gibt es natürlich einen Unterschied „zu vorher“. Aber gleichzeitig ist es, als hätte es immer nur Stille, Ewigkeit gegeben. Ich lache oft innerlich, über das Spiel, dass es einen Unterschied zwischen mir und anderen zu geben scheint, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Ich sehe nur das, was auch ich bin, hinter und in den vielen wundervollen individuellen Ausdrucksformen. Auch gestern z.B. bei der Autorenlesung, hatte ich das Gefühl, dass ich eigentlich gar nichts hätte erzählen brauchen. Wir hätten genauso gut spazieren gehen oder auch singen können.

Frage: Hat sich dieser Wechsel in der Wahrnehmung phasenweise vollzogen oder war es ein plötzliches Ereignis? Wie ist das vor sich gegangen?

Barbara Vödisch: Es gab eine Entwicklung auf der Ebene, wo es einen Weg zu geben scheint, den es letztendlich nicht gibt. Es gab schon immer Erfahrungen des Einsseins, die sich zum Schluß auffallend häuften. Damals war das aber wie ein Zustand, der beendet war, als sich wieder etwas identifiziert hat. In dem Kontakt zur geistigen Welt ist sehr viel„ passiert“. Während der Bücher, die „gechannelt wurden“, fiel„ ich“ in das EineSein, in unendliche Liebe. Diese Erfahrungen ähneltem dem was heute ist, was immer ist, nur vorher nicht erkannt wurde. Obwohl in den Momenten die Bewußtheit war, daß eine Trennung, ein getrenntes Ich nicht wirklich existiert, war ich später aber wieder in Identifizierungen, Verstrickungen und Illusionen gefangen.

Ich hatte schon immer eine starke Erinnerung an unendliche Liebe, an formlose Ewigkeit, die ich schmerzlich vermisst habe. Irgendwann habe ich dann gespürt: O ja, das gibt es ja wirklich, hier und jetzt! Der Körper muß nicht erst sterben,(mit 18 Jahren versuchte ich ihn zu töten) - oder auf einen anderen Planeten reisen und mein Zuhause woanders finden, sondern ES ist jetzt hier und überall. Während der „Übermittelungen“ des Buches „Einssein mit Gott“ schien es anfangs als würde ich, Barbara, dieses Es channeln. Irgendwann war da keine Trennung mehr. Kein Ich, kein Es. Etwas erkannte dieses Spiel der Trennungen, Identifizierungen und Illusionen und lachte. Unendlicher Frieden, unendliches Sein, Ewigkeit blieb, ist. Den vollen Umfang habe ich gar nicht realisiert. Es war so normal und natürlich, so selbstverständlich, trotzdem war etwas anders. Es verging nicht mehr. Ich hatte mich nie mit Erleuchtung beschäftigt. Es war immer nur wichtig, diese Einheit, diese Liebe zu finden, nach der ich mich so gesehnt hatte. Bis heute klingen für mich Worte wie „Erwachen“ und „Erleuchtung“ komisch, obwohl mein letztes Buch den Titel hat: „Erwachen ist einfach“. Diese Worte wirken immer so hochgestellt, so unnatürlich, so besonders. Das ist es aber gar nicht.

Es ist alles nicht wie das Amen in der Kirche. Ich bin. Selbst wenn der Körper nicht mehr ist ..... Da ist eine Geschichte zu Ende gegangen, die nie angefangen hat.

Frage: Waren oder sind für dich bestimmte Meister wichtig oder wichtig gewesen?

Barbara Vödisch: Nein. Es ist natürlich die Frage, was man unter einem Meister versteht. Der Kontakt zur geistigen Welt war sicherlich wie ein Lehrer für mich. Mein Meister war insbesondere das praktische Leben. Das zeigte unverblümt, was funktioniert und was nicht. Unendliche Gnade -, daß es so gnadenlos „ meine Verstrickungen, Glaubenssätze und Illusionen“ aufzeigte. Auch wenn es komisch klingt: „ Ich und mein Leben“ wurden durchleuchtet und aufgeräumt, bis nichts mehr blieb. Auch die Menschen, mit denen ich 10 Jahre lang in suchttherapeutischen und psychiatrischen Einrichtungen arbeitete, waren Spiegel und ließen mich erkennen. Es gab aber keinen inkarnierten erwachten Meister oder Guru. Ich bin nur dem gefolgt, was da war. Der zentralste Motor war jedoch diese von Kind an extrem ausgeprägte Erinnerung an unendlichen Frieden und Liebe und der unbeschreibliche Schmerz des sich getrennt Fühlens. Als die „Veränderungen“ schon passiert waren, bin ich auf das Buch „Schrei in der Wüste“ von Byron Katie gestoßen und hatte den Impuls, zu ihr zu gehen, einfach um zu schauen, ob „alles in Ordnung ist“. (lacht) Eigentlich war es offensichtlich, dass alles in Ordnung ist.

Ich habe sie gesehen, und das war alles. Ich habe etwas Verwandtes gefühlt, gar nicht über Sprache, sondern über Energiepräsenz. Es war ausreichend, das zu sehen und sie zu erleben. Das Entscheidende war für mich aber schon vorher geschehen. Ich habe auch mit der Satsang-Szene nicht viel zu tun. Ich bin da unbedarft. (lacht) Ich kenne mich auch nicht mit Philosphien aus.

Frage: Ist es dein Anliegen, anderen Menschen im Erkennen der Wahrheit behilflich zu sein? Wenn ja, in welcher Weise?

Barbara Vödisch: Es gibt keine Absicht, und es wählt den Weg und die Form, die ES sich wählt. Ich spüre keinen direkten Auftrag, Menschen retten zu müssen, weil ich nicht das Empfinden habe, dass „ich“ etwas Gutes habe, das andere Menschen nicht haben, und dass ich ihnen dazu verhelfen müsste. Solch einen Anspruch habe ich nicht, weil da das Empfinden ist, dass bei allen in Wahrheit alles in Ordnung ist.

Frage: Wenn Menschen zu dir kommen, die sich selber als Suchende sehen, obwohl sie eigentlich auch nur das gleiche sind, was du bist, reagierst du dann so darauf, dass du versuchst, ihnen zu„ helfen“?

Barbara Vödisch: Es gibt da kein „ich“, das direkt darauf reagiert und auch keine Absicht, helfen zu wollen. Ich bin da, und da geschieht irgendetwas, oder es geschieht auch nichts. Letztendlich geschieht sowieso nichts (lacht). Und das ist ausreichend.

Frage: Gibst du keine Gruppen, Seminare oder Retreats? Oder bietest du Meditationen an?

Barbara Vödisch: Doch, - Vorträge, Seminare und Einzelsitzungen.

Frage: Beantwortest du Fragen in den Seminaren?

Barbara Vödisch: Ja, auch (lacht) Ich liebe Musik, Gesang, Bewegung und Tanz. Von der Prägung her ist der Schwerpunkt dieses Körpers weniger das Erklären und Philosophieren, sondern Begegnungen von Mensch zu
Mensch, von Herz zu Herz, Lachen, Leichtigkeit und Spiel. Gestern bei der Autorenlesung tauchte die Frage auf: Was gibt es eigentlich zu sagen? Dann kamen Worte, dann kamen Fragen. Dann gab es scheinbar etwas zu sagen. (lacht)

Frage: Kann ich sagen, dass ich einen freien Willen habe, meine Aufmerksamkeit dahin zu lenken, wo ich es möchte, z.B. auf die Schönheit des Augenblicks? Unterliegt das meinem freien Willen oder passiert das einfach nur?

Barbara Vödisch: Ich kann dazu nicht deutlich ja oder nein sagen. Diese Kategorien existieren für mich so nicht. Es ist jenseits davon. Was ich aber sagen kann ist, dass es keine Person gibt, die das Leben steuern kann. Ob freier Wille oder nicht, letztendlich geschieht, was geschehen soll.

Was mich auch davon abhält, die Frage nach dem freien Willen einfach mit ja oder nein zu beantworten, ist die
Tatsache, dass es wieder um eine Vorstellung geht, die zu einem Konzept wird. Da ist einfach Bewusstsein, das was ist - und aus! Einfach Sein, das ist ausreichend. Da ist es nicht von Bedeutung, ob es einen freien Willen gibt oder nicht. Existiert überhaupt jemand, der einen freien Willen haben könnte?

Frage: Wie erlebst du jetzt Sexualität?

Barbara Vödisch: Auf der Ebene der scheinbaren Entwicklung war nach dem Erwachen - mir ist das Wort „Erwachen“ nicht angenehm, aber ich weiß nicht, wie ich es sonst bezeichnen sollte - ein halbes Jahr überhaupt kein sexueller Impuls mehr da. Das war auffällig. Sexualität war immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Sie war auf einmal verschwunden. Früher hätte ich das Konzept gehabt: „Da kann doch jetzt etwas nicht stimmen, entweder bei mir oder in der Beziehung zu meinem Mann, das muss ein Spiegel sein.“ Früher hätte ich gedacht:„ Das braucht doch ein normaler Mensch,“ und versucht, den Impuls künstlich zu puschen. Aber es war einfach weg, und es gab keinen Plan dazu. Es war mir gleichgültig, es geschah total natürlich. Dann hat sich der Impuls zur Sexualität wieder eingestellt. Aber sie hat nicht mehr die Bedeutung, wichtig für die Suche nach Einheit, Glück und Ekstase zu sein. Ich suchte nach besonderen Einheits - und Verschmelzungserfahrungen, die dann aber immer wieder gekippt sind und zu tiefer Traurigkeit und Schmerz führten. Sexualität muß nicht mehr dieses Highlight und auch nicht mehr so herausragend sein. Es ist jetzt einfach frei. Ich hatte eine Identifizierung mit dem Besonderen, alles musste besonders schön und ekstatisch sein, nicht nur auf Sexualität bezogen. Jetzt ist alles einfach, wie es ist. Das ist eine wundervolle Freiheit.

Das Leben ist deutlich menschlicher geworden, als es je zuvor war. Es wurde deutlich, dass diese Idee, alles müßte besonders, perfekt und glücklich sein, die Ursache für viel Leiden war und so viel Enge und Anstrengung erzeugt hat.

Frage: Wie gehst du mit Geld um?

Barbara Vödisch: Eigentlich gehe ich mit Geld gar nicht um. Es ist einfach da oder nicht. Ich kaufe etwas oder nicht. Ich empfinde das nicht so getrennt. Es ist ein natürlicher Strom, der fließt,- mal weniger - mal mehr. Es spielt weder keine, noch eine Rolle. Ich habe keine Existenzängste mehr in Verbindung mit Geld. Auch da ist eine wundervolle Natürlichkeit geschehen. Ich freue mich darüber, wenn ich schöne Dinge kaufen kann. Ich liebe Schönheit und vielfältige Ausdrucksformen. Es gibt auch vieles, was wunderschön ist und nichts kostet.

Das Leben ist deutlich menschlicher geworden, als es je zuvor war.
Es wurde deutlich, dass diese Idee,
alles müßte besonders, perfekt und glücklich sein,
die Ursache für viel Leiden war und so viel Enge und Anstrengung erzeugt hat.


Frage: Viele Menschen, die sich mit Spiritualität beschäftigen, waren schon in Indien. Bist du auch schon dort gewesen? Oder spürst du einen Impuls dorthin zu reisen?

Barbara Vödisch: Ich war nie in Indien und wollte auch nie dorthin. Immer mal wieder rieten mir Menschen, nach Indien zu reisen, aber es hat mich nie interessiert. Ich kenne mich auch gar nicht mit den indischen Gurus aus. Inzwischen habe ich mitbekommen, dass es diesen Ramana Maharshi gab, der sehr warme, schöne Augen hatte.

Ich hatte nie das Gefühl, dass ich in Indien etwas finden könnte, was ich gesucht und gefunden habe. Ich habe nie etwas mit der Indien - und Gurusszene zu tun gehabt. Es gibt diese „Szene“, und das ist in Ordnung, aber das war nie mein Ding.

Es war wichtig, dass mein Herz berührt war. Vorstellungen und Aussagen, daß der eine Mensch Gott näher und spirituell höherstehend ist, als jemand anders ist und der damit verbundene Dogmatismus, die Bedingungen, Übungen und Meditationen haben mich nie interessiert. Wenn jemand mein Herz mit menschlicher Wärme berührte, dann ist etwas geschehen. Ich habe wirklich von Mensch zu Mensch gelernt, besonders auch durch Jahre extremen, unbeschreiblichen Leidens. Auch „als Channel“ einiger Bücher streifte ich nur „die Channelszene“ und war eher ein Einzelgänger am Rande. Ich fühlte mich nie als Channel, nie als Tanztherapeutin oder spirituelle Lehrerin. Es gab auch nie ein richtiges Zugehörigkeitsgefühl für eine bestimmte Richtung. Ich habe gespürt, wenn ich mich den Strukturen und Regeln und Zuordnungen einer Szene beuge, dann ist das einengend und beschränkt mich auf etwas. Diesen Preis wollte ich nie zahlen. Ich habe gespürt, wo etwas Wahres für mich ist, und bin dann mit dem weitergegangen. Dadurch sind immer wieder die unterschiedlichsten Rahmen gesprengt worden. Ich spiele auch gerne Tennis und habe mir früher gerne die Fernsehserie „Dallas“ angesehen, ich mag Pippi Langstrumpf. Mein Mann hat mit wirtschaftlichen Dingen zu tun, und diesen Bereich finde ich auch spannend. Ich habe früher zwar viel dafür getan um geliebt zu werden, aber ein Teil konnte sich nie einfügen und suchte nach Wahrheit, nach wahrer Freiheit.

Jetzt bin ich angekommen, in dem was niemals verlassen wurde, einfach und natürlich - überall zu Hause.

Fragender: Danke für dieses Gespräch

Barbara Vödisch: Gerne, danke dir.

Das Gespräch führte Devastu W. Umlauf am 25.08.2002.








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