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Gewissen

Büffelhüfte * schrieb am 20. Mai 2009 um 21:51 Uhr (1307x gelesen):

Hallo ihr lieben,

mein Opa starb vor gut einem Jahr - gefühlt kommt mir das Ganze vor, als wäre es erst gestern geschehen. An sich konnte ich es mehr oder weniger gut verarbeiten, dennoch gibt es Tage, insbesondere wie heute, an denen ich nicht mal meinen Opa auf einem Foto anschauen kann, ohne zu denken, er würde mich nun hassen oder nicht mehr mögen.. eher: er wird nun bis in die Ewigkeit von mir enttäuscht sein.

Diesbezüglich ist das Thema "Spiegelung" noch etwas, an den ich zu beissen habe. Hatte ich mir so gedacht.

Ist es doch eher mein schlechtes Gewissen, meinen Opa immer wieder mit Worten vertröstet zu haben und letztendlich nichts von dem - was ich ihn quasi versprach, umsetzte.

Andersrum gesehen, es vergeht kein Tag, an dem ich meine Augen schliesse und ihn nicht vor mir stehen sehe. Manchmal ist es angenehm, manchmal ist es grausam und manchmal empfinde ich einfach nur komplette Leere.

Ich muss dazu sagen, ich sah ihn kurz nach seinem Tod noch im Krankenhaus im Bett liegen. Meine Verwandten sagten er hatte die Augen geschlossen, aber für mich waren sie auf. Eindeutig. Ich würde darauf schwören. Vielleicht tat mir dieser Anblick einfach nur nicht gut? Das war das erste Mal in meinem Leben, ich fand es nicht wirklich toll, also ich versuchte da irgendwas draus mitzuziehen - klingt jetzt komisch oder? Aber mir fiel es sehr schwer, also die Vorstellung, dass da in dem Körper nun kein Leben mehr drin ist. Einfach so weg.

Mein Posting hier ist ja ziemlich durcheinander, welche Frage ich eigentlich mal in den Raum werfen wollte: Wie lernt man diesbezüglich loszulassen? Ich meine, ich kann nicht einfach so tschüss sagen, dass hat sowas endgültiges, das mochte ich noch nie. Aber im Stande so mit ihnen bewusst zu kommunizieren bin ich auch nicht und ja.. hm.

Liebe Grüße
Büffelhüfte

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