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re: hat das "wie man stirbt" konsequenzen im jenseits?

naurmel * schrieb am 2. März 2011 um 9:45 Uhr (1146x gelesen):

Ich weiß, der Thread ist alt. Hoffentlich noch nicht kalt.

Lies das Totenbuch der Tibeter. Da steht alles sehr ausführlich beschrieben drin.

Was mich am stärksten beeindruckt hat ist die Tatsache, dass die Seele eine Phase der Trennung vom Körper in Anspruch nimmt. In Tibet sagt man, so lange der Körper keine Anzeichen der Verwesung zeigt, ist die Seele noch im Körper. Und so lange sollte der Körper nicht bestattet werden. Erst wenn die Seele gegangen ist, wird der Körper zu einer Leiche und wird entsprechend bestattet.

Für uns bedeutet es, dass wir unbedingt eine Aufbahrung organisieren sollten. Wir können die Leiche nicht länger als 3 Tage aufbahren, aber das ist auch schon eine gute Möglichkeit, der Seele Raum zu geben, sich vom Leben zu trennen.

Was passiert mit der Seele, wenn sie abrupt aus dem Körper gerissen wird? Zorn und Wut sind die Folge für das nächste Leben. Denn wenn die Seele zu schnell aus dem Körper muss, bereitet es ihr Schmerz. Und aus dem Schmerz wird dann Wut und Zorn auf das Leben.

Es kommt weniger darauf an, wie man stirbt, als vielmehr darauf, wie man tot ist. Wenn Du von einem Klavier erschlagen wirst, dass dir auf den Kopf fällt, dann hast Du wenig Zeit, die Dinge im Leben zu regeln. Das ist dann aber auch nicht mehr deine Aufgabe. Wirst Du aber direkt am gleichen Tag in einen Sarg gesteckt und verbrannt, dann wird deine Seele eine stressige 24-Staffel erleben, in der sie innerhalb ganz kurzer Zeit mit dem Leben und dem Körper abschließen muss. Sie kann einiges nicht mehr erleben, was wichtig gewesen wäre.

In Tibet dauert die Aufbahrung maximal 42 Tage. Danach ist die Seele auf jeden Fall weg. Und es gibt Lamas, die sich in dieser Zeit bis auf Haare und Nägel komplett in Licht auflösen. Man erkennt es daran, dass von dem Toten eine Regenbogenaura ausgeht. Das ist sehr selten und wird als Zeichen höchster Erleuchtung gewertet.

Entscheidend ist also nicht die Todesursache. Sterben werden wir so oder so. Entscheidender ist die Zeit danach. Bis zum Verlassen dieser Welt.

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