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re[2]: Der Zauber der Realität

butterfly * schrieb am 19. Januar 2010 um 13:16 Uhr (1687x gelesen):

Hallo alamerrot,

da du an Meinungs- und/oder Informationsaustausch interessiert bist (zumindest schreibst du das in deinem letzten Post so), hier auch noch mal meine zu einigen Passagen innerhalb deines Postings:

>Wenn ich meinerseits anderen Realitäten erwähnte, die die Vorstellungskraft zu gestalten in der Lage ist, bezog ich mich nicht auf Welten, in denen sich das Doppel aufzuhalten pflegt.<

Zunächst: Was du "Doppel" nennst, nennen andere "Traumkörper", noch andere (in anderen Kulturen): "Doppelgänger": Träumer-Geträumter usw..

Was mich jetzt aber wundert: Also du beziehst dich explizit NICHT auf diese Welten?

Ist dir denn noch niemals beim Träumen passiert, dass sich die "Traumlandschaft" in rasender Geschwindigkeit verändert - entsprechend deiner jeweiligen Gedanken, Gefühle, Vorstellungen, Erwartungen .... während dir das in der "realen Welt" und mit dem Tagesbewusstsein-/-fühlen/-vorstellen eher NICHT passieren/gelingen dürfte?

IMHO weil diese "feste Welt" (also die Materie, in der wir leben), eben nicht so Pi mal Fensterkreuz zu "erschaffen" ist, sondern wir uns eben an schon vorgegebene "Regeln" und Gesetze halten müssen, die wir nicht so eben mal außer Kraft setzen können. Auch nicht per individueller Vorstellungskraft.
Die Welt, die du dir auf diese Weise in deinen eigenen Gedanken erschaffen kannst, ist und bleibt nur deine eigene.
Du wirst sie mit kaum jemandem teilen können in dem Sinne, das ein anderer sie genauso wahr-nimmt wie du, mit all seinen (phys.) Sinnen - noch ist sie von "fester" und bleibender Konsistenz.

Auch Monroe (als einer der OBE-"Pioniere") berichtet in seinen Büchern oft, dass er in Welten/Ebenen/Dimensionen reiste, die sich gemäß seinen eigenen Vorstellungen und Gedanken ständig veränderten und eben nicht die bleibende Statik der physischen Welt hatten.
Manche wurde sogar erst auf diese Weise ERSCHAFFEN oder ... "gefüllt" sozusagen.

(Wobei viele der Überzeugung sind, dass die physische Welt zwar ebenfalls ein Produkt gewisser Vorstellungen ist, dennoch eines einer kollektiven und nicht vom einzelnen Menschen, gar von einem allein, beeinflussbaren Vorstellung - manche nennen das "Massenillusion", weil diese Illusion eben von der Mehrzahl der Menschen gleich oder zumindest ziemlich ähnlich wahrgenommen wird, aber nicht von ihnen direkt "erschaffen" wurde. Sie wurde nur FÜR die Menschen erschaffen.
Es ist eine Art "Matrix", die uns vorgegeben wurde, ein ziemlich veränderungsresistentes "Realitätsskelett", das man nicht so einfach per eigener Vorstellungs"kraft" AUSSER Kraft setzen kann.
Das gäbe das totale Chaos, wäre es denn so.
Angesichts eines Stuhles sehen eben (fast) alle Menschen erstmal einen Stuhl im Ganzen, auch nicht einfach nur die Ansammlung von Atomen, oder die eigentlichen *leeren* "Riesenzwischenräume" zwischen diesen, oder gar die ständige Fluktuation einzelner Teilchen.
Ein Stuhl "scheint" erstmal fest und stabil, und er wird auch nicht als Koffer oder als Kobold oder als Fliegenpilz wahrgenommen oder definiert, sondern eben kollektiv als Stuhl.

Es werden sich auch - angesichts eines ... sagen wir als weiteres Beispiel: "Vergnügungsparks" 99% aller dazu Befragten einig sein, was die dort zu sehenden (oder eben: wahrzunehmenden) einzelnen Elemente, die Musik, die Umgebung, die Menschen drumherum, Zeit, Ort, Farben, Formen und ein paar andere Konstanten ... betrifft.
Das gibts einen Wahrnehmungskonsens, und da wird es kaum Abweichungen in den Beschreibungen (oder eben einzelnen "Vorstellungen" und Wahr-Nehmungen) geben.

Warum ist das so, wenn deiner Meinung nach die Welt nichts weiter ist als eine Fata Morgana, "das Produkt unserer eigenen Vorstellung"?
Wieso sieht dann nicht jeder - eben ganz nach eigener Vorstellung - etwas anderes, und noch wichtiger: Warum kann man diese seine eigene Vorstellung eben nicht so ruck-zuck auch auf die Wahrnehmungen aller anderen übertragen, feste Materie nach Belieben durch eigenen Gedanken verändern oder "schaffen" .... ist sich stattdessen einig über gewisse feststehende Parameter, die für alle gleich sind?

Etwa, weil wir alle die GLEICHEN Gedanken, und diegleiche "Vorstellung" haben ^^?


Ein anderes Zitat von dir:

>Yen Xi, entweder ist das physische Universum ein eigenständes Wesen oder es ist nichts anderes als das Produkt unserer eigenen Vorstellung. Beides zusammen geht nicht. Wie Du weisst, bin ich zu dem Ergebnis gekommen,dass das Letztere gültig ist.

Stimmt, beides zusammen geht wohl schwerlich.
Da du aber meinst, letzteres sei "gültig", gebe ich dir mal zu bedenken:

Wenn du stirbst (also deine phys. Sinne, dein phys. Leben incl. deiner "Vorstellung" von dieser phys. Welt erlischt), stirbt zwar mit dir auch deine persönliche Vorstellung von der Welt - aber nicht die Welt selbst.

Die "Welt" (und sei diese auch nur ne Art "Matrix") stirbt eben NICHT mit dir.
Das phys. Universum incl. Erde und die gleichen oder sehr ähnlichen Wahrnehmungen, die die Menschen von diesem haben, bleiben auch NACH deinem Tod noch erhalten und sind und bleiben vom Ende deiner persönlichen Vorstellung von ihr (= dein phys. Tod) völlig unbeeindruckt.

Nur bist DU dann kein Teil mehr von ihr, und das wiederum nehmen auch diejenigen so wahr (und zwar kollektiv), die dich kannten, von deiner Existenz wussten und nun wissen, dass du "VON dieser Welt" gegangen bist.



Noch ein weiteres deiner Zitate:
> Was Du nun weiter schreibst, geht in diesem Rahmen zu weit, um es noch einzeln behandeln zu können. Aber ich kann damit nicht übereinstimmen. Schon garnicht, wenn Du meinst, wir leben “um zu” . Soweit ich sehe,ist unsere Leben völlig zweckfrei. Es dient also keinem “um zu”.

Wenn alldas völlig "zweckfrei" ist, wozu und warum existieren wir, existierst DU dann ^^?
Warum leben wir, was hält uns hier, warum sterben wir nicht einfach?
Wenn doch alles so "zweckfrei" und SINN-los ist?
Wieso gibts uns und alles andere eigentlich, wenns zweckfrei ist?



>Es liest sich schön, was Du da am Ende schreibst. Aber mir geht es da wie Faust bei Goethe: “Die Botschaft hör´ich wohl, allein mir fehlt der Glaube”.

:)
Ja, mir gehts nun mit dir und deinen Vorstellungen von der Welt auch ein bisschen so wie dir mit yen xi's Vorstellungen und wie dem Faust bei Goethe, alamerrot ;)

Aber ich darf dir am Ende auch noch ein ... "Kompliment" machen:
Die Geschichte über deine Frau und eure Erlebnisse miteinander war sehr liebevoll erzählt, und ich finde deine inneren Überzeugungen, die du uns hier mitteilst und hinter denen du 100%ig zu stehen scheinst, dennoch sehr .... enthusiastisch und positiv in ihrer Ausstrahlung als Ganzes.
Das soll und will dir auch keiner nehmen.


LG

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