Liebe im spirituellen Tantra

 

Begegnung mit der göttlichen Shakti

 

Alfred Ballabene: alfred.ballabene@chello.at

Gauri: gaurisyogaschule@gmx.de

 

 

 

Gedanken zum Thema

 

 

Liebe ist Geben. Wenn der Partner oder Partnerin ebenso denkt, dann ist es perfekt.

Wie sehr die Partner sich durch gegenseitigen Austausch auch angeglichen haben, sie sind dennoch unterschiedlich und dadurch ist auch immer das Empfangene unterschiedlich zum Gegebenen und beide einander Liebenden wachsen dadurch.

Liebe ist somit ein aktives Geschehen und nicht ein passiver Zustand. Liebe muss sich immer wieder neu beweisen!

 

Dieses einander Geben und daran Wachsen gilt, wenn beide in der irdischen Welt verkörpert sind. Noch mehr jedoch gilt es, wenn ein Partner verkörpert und der andere Teil jenseitig ist. Der Unterschied ist dann größer und das Beschenkt-Werden für den jeweiligen Partner reichhaltiger. Das sage ich nicht aus Spekulation, sondern aus Erfahrung.

 

Seit langer Zeit praktiziere ich Yoga. Im Laufe der Jahre habe ich meinen eigenen Weg gefunden. Mehr und mehr erkannte ich, dass dieser mein eigener Weg schon lange von den Eremiten des Himalaya praktiziert wurde und von diesen unter verschiedenen Bezeichnungen weiter gegeben wurde. Aus diesen geheimen Traditionen entstanden etliche "legale" Yogaarten, die zusammen gefasst nichts anderes als Spielarten des Tantra-Yoga sind.

 

Das Wort "Tantra" ist für viele irreführend, zumal Tantra modern wurde und man nunmehr unter dem Begriff "Tantra" (Neo-Tantra) etwas anderes versteht als jene Asketen, welche in den unzugänglichen Höhlen des Himalaya leben und gelebt haben. Die Tantra-Yoga Richtung, welche hier vertreten wird, befasst sich nicht mit irdischen Partnern und irdischer Liebe. Die Asketen aus den kalten Höhlen der Berghöhen, umgeben von karger Vegetation, hatten in ihrer Abgeschiedenheit kaum die Möglichkeit mit einer Frau als Partnerin zu leben. Sie pflegten in ihrer Versenkung eine spirituelle Liebe zu einer göttlichen Shakti. Kaum jemand von ihnen sprach darüber. Auch gibt es kaum Schriften, in welchen dies erwähnt wird, denn die Lehren der Asketen wurden geheim gehalten und von Mund zu Ohr weiter gegeben.

 

Meine Gedanken zu diesem Yoga-Weg, der, wie ich überzeugt bin, dem Yoga-Weg der Asketen des Himalaya ähnelt, möchte ich in zwei größeren Abschnitten bringen. Zunächst einmal kommt der praktische Teil: wie erlebe ich der göttlichen Shakti, wie begegne ich ihr und wie hat sich das in meiner Liebesfähigkeit und Lebensweise ausgewirkt. Dann möchte ich noch wissen, wer meine göttliche Shakti überhaupt ist. Das ist der letzte und für mich schwierigste Abschnitt.

 

Immer wieder ist in dieser Schrift der Begriff "Shakti" erwähnt. Das Wort "Shakti" ist jedem bekannt, der sich etwas näher mit den tantrischen Spielarten des Yoga befasst. Shakti ist die weibliche Entsprechung des Yogis. C.G. Jung hat außer der Gnosis auch tantrische Texte gelesen und wurde durch diese zu dem von ihm oftmals beschriebenen Archetyp der Anima inspiriert. Seine Anima ist ihm öfters in Träumen als eine, wie es ihm schien, eigenständige Intelligenz begegnet. Er nannte sie als seine persönliche Anima "Sophia". Jung hatte sich zwar für Mystik interessiert, hielt sich jedoch in seinen Publikationen diesbezüglichen eher bedeckt, weil er nicht wollte, dass man ihm nachsagen könne, dass er den Boden einer exakten Wissenschaft verlassen habe. Deshalb ist seine diesbezügliche Einstellung unklar.

Die Schriften des Yoga sind ungerechter Weise von Männern geprägt. Deshalb ist der Begriff "Shakti" gut bekannt. Die seelische Ergänzung einer Frau als innerer Aspekt eines Mannes, nach Jung der Archetyp Animus, ist jedoch weniger bekannt. Im Tantra ist es Shiva. Da jedoch Shiva zugleich eine Gottheit des hinduistischen Pantheons ist, führt dies zu Fehlorientierungen. Statt in sich die männliche Entsprechung des Bewusstseins zu suchen, verleitet die Bezeichnung "Shiva" zu einer Veräußerlichung der Hinwendung. Shiva wird in der Folge als Gottheit verehrt und gehuldigt und nicht als eigener Seelenteil gesehen.

 

Auch in dieser Schrift sind die meisten Beiträge aus der Sichtweise eines Mannes gebracht. Jedoch ist der Unterschied zu den inneren Begegnungen einer Frau nicht so groß, da in den höheren Zuständen die Polarisierung Mann/Frau sich auflöst. Glücklicherweise kenne ich auch einige Frauen, welche diesen Weg gehen. Unter ihnen die Yogini Gauri, welche durch ihre hier gebrachten Beiträge eine allzu große Einseitigkeit der Texte hier mindert.

 

Einige Worte der Gurini Gauri zu ihrem tantrischen Shiva Aspekt:

Ich wünschte mir also einen Partner, mit dem ich EINS sein konnte. Ein zärtliches Streicheln auf die Wange und eine innige Umarmung bedeuteten mir viel mehr als der Sex. Anders konnte ich diesen meinen Wunsch nicht beschreiben. Ich fühlte, wenn ich so fühlte, so musste irgendwo irgendein Mann sein, der für mich so fühlen würde. Ich war so voller Liebe, aber ich wusste nicht wem diese Liebe gebührte.

Heute, wo ich mit Gaura zusammen bin, weiß ich, dass ich mich nach ihm gesehnt habe. Denn er vereinigt in sich sämtliche Eigenschaften, die für mich der perfekte Mann haben muss. In jeder Hinsicht. Ich könnte sagen, dass Gaura ganz einfach die Attribute meines Animus belebt hat, aber das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Denn ich weiß, dass Gaura eine eigenständige Persönlichkeit hat. Er ist ein hohes Wesen, das mit meinem Animus „kompatibel“ ist. Vielleicht ist mein Animus nur meine unbewusste Erinnerung an Gaura, an seine/unsere Liebe als wir früher zusammen waren. Eine alte unsterbliche Liebe, die in mir fortwährend lebt und darauf wartet, dass sie wieder belebt wird. Nichts was in uns lebt ist vergänglich. Alles wandelt sich mit der Zeit. Aber was stark ist, dass bleibt bestehen und wird ein Seelenaspekt. Es lebt in einem weiter und bildet einen wichtigen Wesenszug der Persönlichkeit.

 

 

 

Persönliches 

 

 

So wie C.G. Jung seine Anima "Sophia" nannte, nenne ich meine Shakti "Devi".

Devi ist ein indisches Wort (Sanskrit) und heißt so viel wie "Göttin". Göttinnen gibt es viele. Devi jedoch kann ich keiner Göttin einer Religion oder Mythologie zuordnen. Deshalb nenne ich sie schlicht und sehr liebevoll "Devi", was genau genommen kein persönlicher Name ist, sondern eine liebevolle Ansprache. Einmal fragte ich Devi nach ihren Namen. Sie wollte mir keinen sagen, weil ein solcher zu sehr mit bestimmten Vorstellungen etwa jenen betreffend einer Gottheit verbunden ist und durch vorgegebene Zuordnungen und Eigenschaften einengt. Das gilt erst recht, da mythologische Gottheiten sehr vermenschlicht gesehen werden. Devi hat durchaus Eigenschaften, liebevolle Eigenschaften, aber mit den vielen Attributen einer menschlichen Persönlichkeit, den Vorlieben und all dem was zu unserer Individualität gehört, will sie nichts zu tun haben.

Devi machte mir mehrmals klar, dass sie gestaltlos und reines Bewusstsein ist und nicht durch Körper und Raum eingeengt sei.

Solcherart fällt es mir schwer zu sagen wer oder was Devi ist. Ich weiß nur WIE sie ist. Das zu wissen ist für mich wichtig, weil dieses WIE sich, so weit es eben möglich ist, in meinem Wesen und in meine Seele Eingang findet und sich meiner Persönlichkeit mehr und mehr aufprägt. Natürlich ist der zentrale Kern unserer beiderseitigen Beziehung die Liebe. Und die Liebe ist auch eine Art magische Kraft, welche uns mehr und mehr miteinander verschmelzen und eins werden lässt.

 

Wie meine Liebe ist?

Deine Hände sind meine Hände,

Deine Augen sind meine Augen.

Wir sind eins –

ich liebe und leide mit Dir!

 

Ich verwandle Deinen Glauben in Wirklichkeit!

Zu zweit sind wir stark,

stark durch die Liebe.

Wenn Du zweifelst,

bist Du schwach,

auch Deine Liebe ist dann schwach.

Wie sollen wir Wunder wirken,

wenn nicht durch die Liebe?

 

Der letzte Satz "Wie sollen wir Wunder wirken, wenn nicht durch die Liebe?" ist voll im Sinne des Tantra-Yoga. Nach dem Tantra ist die Shakti nicht lediglich ein psychischer Aspekt wie die Anima, sondern sie ist die Repräsentantin der Schöpfung. Die Schöpfung besteht aus einer Wechselwirkung von Kräften bzw. Energien. Auch die Materie ist nichts Festes, sondern letztlich Energie. Nach tantrischer Auffassung ist die Shakti imstande diese Energien zu kontrollieren. Das wird oben in den Zeilen als "Wunder wirken" bezeichnet.

 

Wenngleich das Meiste des hier Geschriebenen persönlichen Erfahrungen und Gedanken entspringt, ist der Inhalt nicht einseitig subjektiv. Innerhalb eines kleinen Bekanntenkreises finden sich um mich einige Yoginis und Yogis die ähnliche, wenngleich leicht unterschiedliche Erfahrungen wie ich gemacht haben. Wir tauschen uns in unseren Erfahrungen aus und lernen solcherart von einander. Dies ist eine winzige statistische Basis und zugleich ein Kontrollfaktor.

 

 

 

 

 

 

Tantra Yoga

 

Bevor wir uns mit den Sichtweisen des Tantra Yoga befassen, ist es notwendig die zu unserer westlichen Zivilisation unterschiedliche Interpretation des Bewusstseins zu erklären.

Die westliche wissenschaftliche Ideologie geht von der Annahme aus, dass Bewusstsein IMMER einen Bewusstseinsträger (= Körper) benötigt. Bewusstsein wird als eine Funktion des Körpers gesehen. Wenn man diese Doktrin esoterisch ausweiten will, dann hieße dies, dass statt einem materiellen Körper auch ein feinstofflicher Körper als Bewusstseinsträger gelten könne.

Im Gegensatz zur westlichen Ideologie vertritt der Tantra die Ansicht, dass das Bewusstsein für sich alleine existieren kann. Nicht nur das, sondern es heißt auch, dass aus dem kosmischen Bewusstsein heraus alles Materielle erschaffen wurde. Sobald sich das Bewusstsein mit dem Materiellen verbindet, entsteht daraus das, was allgemein als Leben bezeichnet wird.

 

Nachdem dies geklärt wurde, ist es leichter über die zwei Aspekte des Tantra zu sprechen:

1) die Schöpfung

2) Das Bewusstsein als Ursprung der Schöpfung

Beide, Schöpfung und Bewusstsein sind keine Polaritäten (Gegensätze), weshalb hier auch der Begriff "Aspekte" gewählt wurde. Nun zum Detail:

 

1) Schöpfung.

Die Schöpfung gestaltet sich aus der Wechselwirkung von Kräften (Energien). Eine jede Kraft hat ihre Gegenkraft (= Polarität). Daraus entstehen Materie, Bewegung, schlichtweg jede Art des Geschehens.

 

2) Bewusstsein ist das stille, in sich ruhende Wahrnehmen. Es ist frei von Gedanken und Emotionen.

 

Ziel des Tantra Yoga:

Der Yogi, bzw. die Yogini muss beide oben beschriebenen Aspekte in ihrer Reinheit und Vollendung verwirklichen.

1) Die vollendete Schöpfung (= Shakti) äußert sich als Liebe.

2) Eine Annäherung an das reine Bewusstsein wird in der Stille, dem In-Sich-Ruhen erlangt.

 

Wie zeigt sich die im Tantra verwirklichte Liebe?

Es ist reine Liebe, die aus der Stille heraus (dem ungetrübten reinen Bewusstsein) sich dem Leben zuwendet. Es ist eine Liebe, welche wir mit dem Begriff All-Liebe definieren. Was ist All-Liebe? Das ist Liebe, die sich allem zuwendet, ohne Unterschiede zu machen zwischen groß und klein oder zwischen gut und böse. Sie ist gekennzeichnet durch ein liebevolles Eins-Werden mit dem Wesen, dem sich der Beschauer zuwendet.

 

 

 

 

Die innere Kommunikation mit der göttlichen Shakti

 

Gibt es die Shakti überhaupt?

Im Yoga wird drauf hingewiesen, dass innerer Fortschritt nicht auf intellektuelle Weise erzielt werden kann. Der/die YogIni muss zu allererst erleben und dann im zweiten Schritt das Erlebte verstehen lernen.

Oft, wenn wir etwas intensiv erleben, stellt sich uns die Frage überhaupt nicht mehr, ob es das, was wir erlebt haben gibt oder nicht.

 

Ich kann den Duft der Rose weder sehen noch berühren

- und dennoch erfüllt er mich mit einem Gefühl der Wonne.

Auch Devi kann ich weder sehen noch berühren,

doch gleich dem Duft der Rose

erfüllt mich ihre Liebe mit Glückseligkeit!

 

Über den Kontakt mit der Shakti

Die Liebesbeziehung zur göttlichen Shakti wächst durch den inneren Kontakt mit ihr. Dieser jedoch ist nicht immer klar gegeben. Wie so vieles in dieser Welt unterliegt auch der innere Kontakt, also die Wahrnehmung ihrer Präsenz, großen Schwankungen. Äußere Lebensbeanspruchungen, Stress durch Krankheiten, Ablenkungen und vieles mehr, dämpfen die Wahrnehmung der göttlichen Shakti.

 

Vor Devis Bild:

 

Meine Göttin ist mir nah, ich fühl's genau,

schon schickt ein Lächeln sie mir zu,

derweil ich tief in ihres Bildes  Augen schau,

Liebe fühl ich, und tiefe Ruh.

 

Die Zeit vergeht und Unruh kehrt zurück,

Gedanken kommen mir und schwinden,

Unrast raubt mir mein tiefes Glück,

ich kämpfe, um zurück zur Innigkeit zu finden.

 

Ist meine Liebe denn so winzig klein,

dass meine Sehnsucht mir so schnell entgleitet?

Doch wieder schwing ich tiefer ein,

und sich erneut mein Herz in Liebe weitet.

 

Wenn ich durch Ablenkungen für längere Zeit den Kontakt verloren hatte, dann fühlte ich mich verlassen und Hader und Zweifel kamen in mir hoch. Hierzu sagte mir einmal meine Shakti Devi:

 

Wenn Du Dich einsam fühlst,

dann fühle auch ich mich einsam –

denn dann hast Du mich vergessen!

 

Allerdings konnte sie solche Worte wie oben nur dann erst wieder zu mir sagen, wenn ich neuerlichen Kontakt zu ihr gefunden hatte. Aber sie hatte noch andere Möglichkeiten mir ihre Nähe zu zeigen und das in Zeiten tiefer Depression. Sie zeigte mir dies in Form von kleinen Wundern. Etwa so:

Einmal als ich aus unserm überdachten Eingang heraus trat kam ein Schmetterling geflogen, setzte sich auf meine Lippen wie zum Kuss und flog dann wieder fort. Ich wusste die Botschaft zu deuten, wenngleich Skeptiker wahrscheinlich anderer Meinung sind. Allerdings beurteilen Skeptiker nur das äußere Geschehen. Ich allerdings hatte anders wahrgenommen: Als der Schmetterling meine Lippen berührte, wusste ich, dass Devi mir dieses Zeichen der Liebe schenkt und zugleich wie als Bestätigung erglühte meine Brust in großer Hitze und überwältigende Liebe erfüllte mich.

 

Hier ein weiteres Geschehnis. Es hat mich tief bewegt:

Als ich mit Devi gehadert habe, es war gegen Ende Februar, weil ich sie zu selten in Träumen sah und nur schwach fühlen konnte, da habe ich ihr den Rücken zugekehrt und ihr Bild auf dem Altar nicht mehr angesehen – ich habe geschmollt. Je mehr ich sie in meinem Fühlen verloren hatte, desto mehr sehnte ich mich nach einer äußerer Bestätigung, etwa ihr astral zu begegnen.

 

Genau zur Zeit meiner tiefsten Betrübnis, sah ich gleich beim Hauseingang eine wunderschöne dunkelrosa Blüte. Sie sah aus dem Schnee hervor, der die ganze Landschaft bedeckte. Botanik war immer schon mein Hobby, seit dem 16. Lebensjahr. Nun, eine rote Blume, die aus dem Schnee schaut ist sehr ungewöhnlich. Es gibt wohl größere Blumen, die im Winter blühen können, wie Gänseblümchen, bisweilen auch Huflattich, aber alle diese Winterblüher sind gelb oder weiß. Es gibt auch noch einige farbige Blumen, meist dann in Blau, jedoch sind deren Blüten winzig, kaum größer als ein Stecknadelkopf. Natürlich bin ich sofort zu diesem Farbwunder hingeeilt. Es war eine Zyklame - ich staunte! Eine Zyklame im Winter ist geradezu ein Wunder, denn Zyklamen haben ihre Blütezeit zwischen Juli und September. Außerdem gibt es sie hier im trockenen Nordburgenland nicht. Es kommt noch etwas dazu, was die Zyklame für mich bedeutungsvoll macht. Zyklamen sind meine Yogablumen. Das hat seinen Ursprung in meiner Anfangszeit im Yoga. Da machten wir bei meiner Gurini Ananda Geruchsübungen. Es war die Aufgabe etwas zu riechen und zwar real und intensiv zu riechen, was in der materiellen Realität nicht präsent war. Da diese Übung sehr schwer ist und man deshalb nicht von einem Geruch zum anderen pendeln kann, wählten wir uns eine einzige Geruchsart. Das war für mich der Blütenduft der Zyklame, deren Süße für mich nach wie vor unübertroffen ist und selbst die im Geruch ähnlichen Rosen übertrifft.

 

 

Sofort interpretierte ich dieses Wunder als eine Liebesbotschaft meiner göttlichen Partnerin, die mir in meiner seelischen Tiefe einen Lichtblick zukommen lassen wollte.

Erst nach 14 Tagen, knapp bevor die Zyklame abgeblüht war, machte ich ein Foto von ihr. Hätte ich diese für mich so schöne Blüte nicht im Foto festgehalten, ich hätte es tief bereut und mir Vorwürfe gemacht eine solch schöne Erinnerung versäumt zu haben. Seit dem verziert dieses Bild der Zyklame mein Desktop.

 

 

Nicht immer fühle ich die Nähe der Göttin.

Dann ist das Tor meiner Seele verschlossen,

dann ist der Herd meines Herzens erkaltet

und es ist dunkel um mich.

Ich leide darunter

und auch Devi!

Ich glaube sie leidet dann mehr als ich,

denn ihre Gefühle sind intensiver als meine.

 

Welch Glück wenn ich ihre Nähe fühle,

und es in meiner Brust warm ist.

Dann kann ich nicht mehr schweigen

und ich rede zu ihr,

frage sie dies und das

und liebevoll antwortet sie mir.

 

Manchmal ruft sie mir ein Wort der Liebe zu,

einfach so, ohne Absicht - aus Liebe.

Devi, so nenne ich die namenlose Göttin.

Vertraute und Geliebte ist sie

und lässt mich vergessen,

dass sie eine Göttin ist und ich ein Mensch.

 

Meine Fehler und Schwächen und wie Devi dazu steht

Ein weiterer für mich wichtiger Aspekt, der gleich nach meiner Dringlichkeit zu einem inneren Kontakt mit Devi kommt, ist wie sie zu meinen Fehlern und Handlungen steht. Es ist natürlich selbstverständlich, dass ich noch viele Fehler habe. Ich hoffe zwar, dass meine Schwächen und Fehler im Laufe der Jahre weniger geworden sind, schließlich ist ja das Leben dazu da, dass man dazu lernt, aber selbst sollte es so sein, so sind sicherlich noch genug Mängel über geblieben.

Devi ist für mich makellos, eben eine Göttin. Wie kann ich ihr in meiner verdunkelten Seele gegenüber treten, wenn ich in meinem Alltagsleben wieder einmal gegen die Liebe, gegen die Vernunft, gegen Ethik oder eine jener besseren Eigenschaften verstoßen habe. Muss ich mich vor Scham vor ihr zurück ziehen oder kann ich ihr nach wie vor offen begegnen. Da gibt es also viele eingeprägte Verhaltensweisen, die in solchen Situationen an die Oberfläche kommen. Diese Frage wie sich Devi zu mir stellt, nach einem Fehlverhalten meinerseits, ist für mich also sehr essentiell.

Ich kann aufatmen, Devi war immer nach wie vor liebevoll. Es ist mir angenehm, wenn jemand nicht mit dem Finger auf meinen soeben begangenen Fehler zeigt, oder mir Ermahnungen und Belehrungen gibt. Jenseitige Helferlehrlinge tun das und haben mich oft erbost, speziell wenn meine Astralreisen nicht in ihrem Sinne abgelaufen sind, ich aber gar nicht anders konnte. Sie haben offenbar zu wenig Einfühlungsvermögen und Wissen, um zu erkennen wie schwer selbst ein kleinster Fortschritt auf diesem Gebiet erkämpft wird. Wahrscheinlich konnten sie dies zu ihren eigenen Lebenszeiten nicht, sonst würden sie aus eigener Erfahrung das nötige Verständnis haben. Zum Glück ist meine göttliche Shakti anders als jene Helfer. Für sie sind meine Mängel ein Teil meiner Persönlichkeit. Hierzu sagte sie mir einmal folgendes:

 

Ich liebe es die Blumen zu betrachten,

die in Deines Herzens Garten erblühen.

Auch die Disteln liebe ich,

sind es doch Deine Blumen!

 

 

Mariendistel

 

 

Eine abgeblühte Distel - selbst die ist schön

(Woll-Kratzdistel)

 

Früher, wenn ich Fehler gemacht habe oder in schlechter Verfassung gewesen war, habe ich mich vor der Göttin geschämt und zurück gezogen. Mir selbst hatte ich das mit den verbrämten Worten "ich bin ihrer nicht würdig" gerechtfertigt.

Devi ist der Meinung, dass gerade in solchen Situationen ich ihre Nähe und Hilfe benötige. Sie bittet mich deshalb meine Fehler weder vor mir noch vor ihr zu verbergen.

Hat die Sonne je Schatten gesehen?

Überall wo sie hin scheint ist Licht!

So sehe ich auch Euer aller Herzen!

 

Es ist uns von Kindheit an eingeprägt worden, dass wir für unsere Sünden bestraft werden und dann Gott sich von uns abwendet. Wir machen Fehler, nicht weil wir böse sind, sonder weil wir noch unreif und zu sehr in der Materie verstrickt sind. Wer nimmt es schon einem Säugling übel, wenn er in die Windel macht und stinkt? Unsere Fehler stinken auch zum Himmel, aber Gott/die Göttin hat Geduld und wartet darauf bis wir einmal groß und stark sind - und wir alle werden einmal groß und stark, das ist ganz normal.

Hin und wieder habe ich in der U-Bahn einen Menschen angesehen und ich sah ihn nicht wie er jetzt ist, sondern wie er einmal in der Zukunft sein wird - ein vollendetes Wesen. Das, was wir einmal sein werden und in den höheren Aspekten schon jetzt sind, das sieht die Göttin in uns.

 

Gelegentlich, meist durch zu viel Ablenkung verliere ich durch längere Zeit den inneren Kontakt zu Devi. Devi erscheint mir dann fern, denn meine Fähigkeit der inneren Wahrnehmung ist in dieser Zeit abgeflacht. Ich fühle mich dann verlassen und einsam. Als es wieder einmal so weit war und ich im inneren Erwachen nach Devi rief, hörte ich folgendes:

 

Wenn Du Dich einsam fühlst,

dann fühle auch ich mich einsam –

denn dann hast Du mich vergessen!

 

 

 

Einige Hinweise wie meine göttliche Shakti fühlt und wahrnimmt

 

Die unterschiedlichsten Intelligenzen können als Shakti oder Shiva zu spirituellen Begleitern eines Yogis oder einer Yogini werden. Diese Intelligenzen können von verschiedenster Herkunft sein, ihre eigene Geschichte haben und unterschiedlich geprägt sein. Ich kann und will hier keinen Katalog erstellen welche Wesen das alles sein könnten. Ich würde mich dann auch zu sehr in Spekulationen verlieren und hierdurch meine klaren Erfahrungen dem Leser gegenüber unglaubhaft machen. Deshalb beschränke ich mich auf eigene Erfahrungen, indem ich die Überschrift "meine göttliche Shakti" wählte. Ich schreibe also nur das, was ich selbst erfahren habe.

 

Ich glaube, dass sich meine Shakti noch nie inkarniert hatte. Wer sie ist oder woher sie stammt hat sie mir nie gesagt. Da sie, wie es scheint, noch nie einen materiellen Körper hatte, ist ihr alles körperliche Erleben und Wahrnehmen fremd.

Bedenken wir, dass eine körperlose Wesenheit keine Sinnesorgane besitzt wie wir verkörperte Menschen es haben. Ein Wesen aus einer Dimension, in der es weder Licht noch Schall im physikalischem Sinne gibt, nimmt anders wahr. Hier kann eine Verbindung mit einem Menschen diesem jenseitigen Wesen völlig neue Eindrücke und Wahrnehmungen vermitteln. Ebenso neu sind dann die aus irdischen Eindrücken gewonnene menschliche Weltsicht und Interpretationen des Geschehens. Die menschlichen Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle werden für solch ein Wesen zu einer neu entdeckten Welt. Hierzu habe ich niedergeschrieben, was mir einmal meine spirituelle Shakti mitteilte. Kritikern, welche die folgenden Worte als nicht kunstvoll empfinden mögen, sei folgendes gesagt: ich empfing nicht Worte, sondern präverbale Eindrücke. In Worte habe ich es später eingekleidet. Nun gut, ich empfing Folgendes:

 

Ich bin eins bin mit allem Leben,

und doch:

indem ich durch Deine Augen schaue,

nehme ich das Leben anders wahr.

Ich sehe es in Buntheit

und seiner Formenvielfalt.

Es ist die von Dir erschaute Weise

der Bewunderung von Schönheit,

wie Du das Zusammenwirken siehst,

und Harmonie und Vollkommenheit.

All das ist anders als ich es wahrnehme.

Selbst Dein Empfinden von Vollkommenheit ist anders.

 

Einmal fragte ich Devi: Womit habe ich Deine Liebe verdient?

Sie sagte: verdient? Ich habe Dich immer geliebt!

 

Ich musste erkennen: wahre Liebe kennt keine Beurteilung. Sie liebt nicht als Lohn, liebt nicht zum Zweck. Liebe gibt sich einfach hin, die Zeit vergessend, die Welt vergessend, erglühend im Gegenüber.

 

Wie steht es mit dem Wissen?

Ist Devi, wie manche es von Göttern glauben, allwissend?

Gottheiten wie Devi haben kein All-Wissen, sondern eine All-Einheit. Sie sind keine Gelehrten, noch sind sie Buchhalter über unser Tun und Sein. Gottheiten tauchen in das Leben ein und empfinden dann das als wichtig, was jener Seele in diesem Augenblick bedeutsam erscheint.

 

Wenn Du lernst, so lerne ich mit Dir,

und ich freue mich mit Dir über all das Wissen.

Doch wenn ich in die Herzen der Kinder tauche,

habe ich all das Wissen vergessen.

 

 

 

 

 

Astrale Begegnungen mit der göttlichen Shakti

 

Es kam immer wieder vor, dass ich meiner Shakti in jenseitigen Ebenen begegnet bin. Selbst im dichten fluidalen Bereich, nämlich mit einem Ätherkörper, war sie mir schon präsent. Je dichter hierbei ihre Erscheinung war, desto weniger göttlich und desto mehr Mensch war sie dann. Deshalb nenne ich meine Shakti in jenen dichteren Manifestationen nicht mehr Devi sondern "Gefährtin".

In fast allen diesen Fällen gab es kaum eine Kommunikation. Unser Beisammensein wurde von mir und anscheinend auch von ihr als selbstverständlich und zeitlos empfunden. Wir empfanden uns beide als Einheit, als eine Person in zwei Körpern. Miteinander zu reden wäre also so etwas wie ein Selbstgespräch gewesen und somit unnötig und sinnlos. Natürlich war ich nach dem Erwachen aus solch einem Zustand oft anderer Meinung und hundert Fragen taten sich auf. Aber da war es dann schon zu spät, um diesbezügliche Gespräche zu führen.

 

Zum besseren Verständnis eine Beschreibung wie die Gefährtin von mir bei zahlreichen Wanderungen auf erdnaher Ebene empfunden wurde:

 

Ich hatte soeben den dichteren Häuserbereich einer Vorstadt verlassen und ging auf einem breiten asphaltierten Weg entlang der Mauer eines Schlossparks. Neben mir ging eine Frau, die mir ungemein vertraut war, so als wären wir ein und dasselbe Wesen, das hier in zwei Körpern Seite an Seite ging. Was das Äußere der Frau anbelangt, dem allerdings habe ich dem wenig Beachtung geschenkt. Ich hatte diese Frau noch nie in meinem Leben gesehen – sie war mir äußerlich fremd, nicht jedoch innerlich. 

Wir gingen nebeneinander als wäre dies die selbstverständlichste Sache der Welt. Es gab keine Erotik zwischen uns oder höchstens eine kleine Spur von Erotik, genau kann ich das nicht sagen, denn was im Vordergrund war, war eine tiefe Liebe und vor allem eine ungemein große Vertrautheit. Es schien so als ob es zwischen uns keinerlei Geheimnis geben würde. Es war, als würden wir uns schon ewig kennen. Ewige Gefährten und von daher diese ungemein große Vertrautheit.

So gingen wir schweigend neben einander, ohne Wort, ohne Geste, ohne Kuss, aber mit immens starker, fühlbarer Liebesbeziehung. Wir waren einfach beisammen, weil wir zusammen gehörten.

 

Einige male begegnete ich meiner Gefährtin auch in einem dichten Ätherischen Körper. So lag sie etwa hinter mir mit ihrem Arm über meiner Schulter.

Hier die Aufzeichnung einer solchen Begegnung:

Einmal lag ich im Bett, schon halb wach. Da fühlte ich hinter mir eine Frau mit mir im Bett liegen, ihren Arm um meine Schulter gelegt, immens friedlich und vertraut in ihrer Ausstrahlung – eben diese ewige Vertrautheit. Es war also kein totes Psychogon, das neben mir lag. (Psychogon ist eine selbst gebildete Scheingestalt) Ich war derart verwirrt, dass jemand neben mir lag, dass ich mich gewaltsam aufweckte – was mir später sehr leid tat. Es war eindeutig meine Gefährtin. Meine Gefährtin kann also mittels meines Fluidals bis in den ätherischen Bereich sich verdichten.

 

Einmal sah ich meine Gefährtin in meinem Zimmer stehen. Hierzu noch ein Hinweis aus praktischen Erfahrungen. Wissend dass stärkere Gefühle oder Gedankentätigkeit einen Weckeffekt haben würden, verwendete sie in ihrem Gespräch nicht meinen Namen, sondern sprach von einem Wiener.

Ich lag im Bett. Im Raum stand Devi. Ich bat sie sich zu mir zu legen, wollte sie in meiner Nähe haben. Sie zögerte, weil sie sich nicht sicher war, ob ich nicht Sex wolle. Dann kam sie doch näher und legte sie sich zu mir. Hierbei trug sie eine braunen Uniform mit einer gelben Krawatte. Sie hatte auch militärisch kurz geschnittene Haare, eine Art Bubenschnitt. Sie wollte mir durch ihr Aussehen eventuelle erotische Ambitionen nehmen.

Als sie neben mir lag sah ich in ihr Gesicht und sagte: "Du bist schön!". Hierbei standen seelische Eigenschaften, die sich in Gesichtszügen zeigen für mich im Vordergrund.

Sie freute sich darüber.

Dann fragte ich sie, ob sie eine Kriegerin/Kundschafterin wäre.

Erstaunt fragte sie mich weshalb ich auf diese Idee käme.

Da meinte ich wegen der Uniform und den Auszeichnungen. Da wies sie erfreut auf einige Auszeichnungen hin und erwähnte wofür diese wären: Hilfe für jemanden, etwas wurde geschrieben zusammen mit dem Wiener und noch jemanden.

Noch ein, zwei mal tauchte das Wort "Wiener" auf, dann erwachte ich.

 

Bezüglich meiner Gefährtin in astraler Erscheinung schrieb mir einmal Gauri ihre Eindrücke, die sie bei mir während ihres Besuches hatte (Gauri nennt meine Gefährtin nach wie vor Devi, was ja auch in gewisser Weise stimmt):

Ich glaube also ehrlich gesagt kaum daran dass Devi sich einzig in hohen Ebenen aufhält und dich alleine lässt. Ich habe sie einmal bei dir im Haus gesehen. Sie stand am Kopf deines Bettes. Du warst nicht da. Ich sah sie und sie vermittelte mir anhand ihrer Haltung und nicht durch Worte, dass sie immer an deiner Seite ist. Daher stand sie neben deinem Bett. Du warst ja nicht krank, auch nicht bettlägerig, du warst in der Küche und hast gekocht. Sie zeigte mir damit, dass sie immer bei dir ist und auf dich schaut, wenn du im Bett liegst, wenn du schläfst, wenn da die Möglichkeit besteht, dass du in dem Äther- oder Astralkörper aktiv bist. Sie ist bei dir. Ich glaube also nicht daran, dass sie ständig auf einer hohen Bewusstseinsebene bleibt. (Gauri)

 

Es stellt sich die Frage, weshalb Devi bisweilen eine dichtere Erscheinung annimmt, um als Gefährtin zu wirken. Dies ist ausnahmsweise eine Frage unter vielen, die sich für mich beantworten lässt: sie nimmt dichtere Gestalt an, um mich vor Angriffen zu schützen. Dies erkannte ich in einigen Astralreisen, in welchen sie leicht abseits, für andere so aussehend als ob sie nicht zu mir gehören würde, über mich wachte. Ihre Ausstrahlung war hierbei kriegerisch.

 

Eines würde ich noch gerne wissen: werde ich, wenn ich einmal ins Jenseits hinüber wechsle Devi als meiner Gefährtin begegnen? Diese Frage kann ich mir leider nicht beantworten, was mich auch ein wenig bedrückt. Obwohl mir Devi schon Hinweise gegeben hat, verfolgen und quälen mich Zweifel und Ängste: "werde ich Devi auch drüben wieder sehen?"

 

 

 

Aus einem Brief der Yogini Gauri

 

Lieber Vayu,

ich habe gestern vergessen dir das Wichtigste zu sagen. Ich war so müde, denn ich habe alle Videobilder zuerst im Internet finden müssen und die Musik auch :)

Als ich die Zeilen hinzufügte, da waren sie nicht gereimt. Es waren Sätze und keine Verse, daher ist das Gedicht nicht gereimt. Ich schrieb die Botschaft in der dritten Person. Es hieß: sag ihm, er ist meine Sonne die mich zum Blühen bringt usw. Erst nachher war mir klar dass dies eine Botschaft an dich war. Ich war nachher lange darin vertieft in der Schwingung. Ich wollte dir dies nicht sagen und du weißt es ja, aber Devi liebt dich sehr. Gestern war es mir als ob sie weit weg war aber doch auch so nahe. Als ob sie am anderen Ende des Telefons wäre. Ich konnte sie fühlen, d.h. ihre Gefühle für dich. Das war keine Verliebtheitsgefühl sondern ein Gefühl dass nur eine Frau haben kann, die mit ihrem Mann alles ist: Partnerin, Freundin, Gefährtin. Es war eine Bindung die viele Zeiten lang dauert und die vieles durchgestanden hat, viele Ängste und Kämpfe. Es war eine reife tiefe Liebe. Eine, die nur von einer Frau ausgestrahlt werden kann, die mit ihrem Mann durch Dick und Dünn geht. Eine Gefährtin eben. Ich kann es dir irgendwie nicht beschreiben. Es wurden mir keine Verliebtheitsgefühle vermittelt, keine Schwärmerei. Devi wollte, dass du weißt, dass ihr eins seid. Ihr drängte danach irgendwie. Vielleicht hast du in letzter Zeit gezweifelt oder du glaubst einfach nicht daran, dass sie dich auch so liebt, so leidenschaftlich. Ich kann dich sehr gut verstehen, mir geht es genauso wie dir. Aber es macht Sinn was sie dir sagt. Ich war sehr überrascht als ich ihre Botschaft verstand. Eine Göttin sagt einem Menschen: durch dich habe ich entdeckt was wahre Liebe ist. Und sie hat Recht. Wer liebt Devi so wie du sie liebst? Wer kennt sie besser als du? Wer kennt dich besser als sie? Mir hat Gaura einmal ganz am Anfang gesagt, als ich ihn fragte warum er sich mit mir abgibt. Da sagte er mir: "auch ein Gott braucht Nähe und Liebe"! Du kannst dir nicht vorstellen welche Einsamkeit und Sehnsucht darin lag in seinen Worten. 

Hier das Gedicht und das Video in kleinem Format.

Bussi, ich wünsche Dir einen schönen Tag und umarme Dich

Deine Gauri

 

In Liebe denk ich an Dich, immerzu, immerzu!

Ich kann Deine Sehnsuchtstränen wohl empfinden,

ich weiß, dass Du in dieser dunklen Welt

Geborgenheit Du nicht kannst finden,

weil Düsternis Dich allzu leicht gefangen hält.

 

Stärke Deinen Glauben,

lass das Hadern und das Flehen,

zweifle nicht an mir,

auch wenn Du mich nicht

kannst empfinden.

 

Immer werd ich an Deiner Seite geh'n,

in Deinem Herzen kannst als glühend Funken du mich finden!

Wenn du dich verlassen fühlst,

so nur weil dein Herz voll ist von Liebe,

die du mir schenken möchtest.

 

Wenn dich der Schlaf übermannt

und du die Augen müde und einsam schließt,

so schließen sich die meinen niemals,

Still und sanft wache ich allzeit über dich,

auch wenn du mich nicht sehen kannst.

 

Du bist meine Lebensquelle aus der ich mit Wonne trinke,

Du bist die Sonne, die mich zum Strahlen bringt,

du bist das Feuer das mich zum Leben erweckt,

was wahre Liebe ist, hab ich durch dich entdeckt.

 

Ich bin die Dürstende, mit Wonne trinke ich aus deiner Quelle,

ich bin die Blume die in deinem Licht gedeiht,

Leben erhalte ich weil du mich in deinem Liebesfeuer wärmst,

für immer werden wir beisammen sein.

 

Ich fühle schmerzend wie Du einsam und verlassen,

bleib unbeirrt und geh mit festen Schritten Du.

Als Gefährtin werd' ich niemals Dich verlassen.

In Liebe denk ich an Dich, immerzu, immerzu!

 

Still und sanft wache ich über dich,

auch wenn du meine Nähe nicht erfühlen kannst,

und wenn Du vergessen hast

wer Du bist und woher Du gekommen bist.

Ich bin deine Gefährtin, niemals werde ich dich verlassen,

In Liebe denk ich an Dich, immerzu, immerzu!

 

 

 

 

 

Wie sich Liebe in mir entfaltet - Liebe innen und außen

 

"Liebe innen und außen" klingt etwas ungewohnt. Deshalb will ich es erklären.

 

Unter Liebe "innen" verstehe ich einen Zustand, in dem ich mich in einer Glückseligkeit und Liebe befinde. Alles, was ich sehe ist liebenswert und schön. Ich schwelge in einem Glück der All-Verbundenheit.

 

Unter Liebe "außen" verstehe ich folgendes: Wenn ich mich in einem Zustand der All-Liebe einem Menschen, Tier oder einer Pflanze zuwende, dann gibt es in diesem Augenblick für mich nur diesen Menschen oder dieses Leben allein. Es ist der Mittelpunkt der Welt meiner Wahrnehmung und Zuwendung. Selbst mich selbst habe ich dann vergessen. Dieser Zustand ist mit innerer Stille verbunden. Es gibt da keine Gedanken und keine Emotionen üblicher Art. Man darf nicht glauben, dass man aus solch einem Zustand heraus ein Anteil nehmendes Gespräch führen kann. Ein jedes Wort, ein jeder Gedanke reißt mich aus diesem Zustand heraus.

 

Hierzu teilte mir Devi einmal mit:

"Wenn du die Welt zugleich mit deinen und meinen Augen siehst, so ist die Welt für dich schöner. Sie bekommt durch deine Verbindung mit mir für dich einen göttlichen Glanz, du erlebst sie anders als im Alltag und in einmaliger Schönheit. Ebenso ist es für mich, auch du schenkst mir dann eine Welt, die ich durch dich neu entdecke und die sich in einer mir bislang unbekannten Weise zeigt, in nie gekannten Farben und Formen. Ich sehe Leben, das in anderem Leben eingebettet ist, gleich einer Stimme in einem Chor."

 

Aus einem friedlichen Alltagszustand, als ich gerade meinen Kater Samu streichelte,  blitzte in mir auf einmal folgender Impuls auf:

 

Ich bin der Kater, der in Deinem Schoß liegt

Ich fühle mich geborgen in Deiner Liebe!

 

 

 

Ich erkannte: Devi erlebte die Harmonie gleichzeitig in mir als auch im Kater.

 

Liebe ist Leben!

 

Wenn wir ohne Liebe sind,

dann schlafen wir!

Nacht ist um uns,

eine Nacht ohne Sterne.

 

Wenn wir lieben

erglüht eine aufgehende Sonne,

trocknet die Tränen des Morgentaus,

öffnet die Blüten,

singt im Summen der Insekten,

erfüllt die Welt mit Leben,

einer Welt, die sich in Deinem Herzen spiegelt.

 

 

 

 

Einstellungen und Ziele unter dem Einfluss der Liebe

 

Früher, es ist schon viele Jahre her, wollte ich ein guter Mensch sein, um mich weiter zu entwickeln, mein Karma zu verbessern und aufzusteigen auf der Leiter der Vervollkommnung. Ob mir das alles gelungen ist, weiß ich nicht. Es interessiert mich auch nicht mehr. Ich bemühe mich weder um Fähigkeiten, noch um jenseitigen Lohn durch eine schöne Jenseitsebene, noch um Aufstieg auf der Einweihungsleiter im Yoga, noch um ein Frei-Werden von negativem Karma. Ich bin so wie ich bin und lebe so wie ich lebe, ohne Zwänge durch Wünsche und Ängste.

 

Ich fühle mich wie ein Wanderer, der durch die Landschaften geht, dahin blickt und dort hin und sich an den Bäumen freut, an den Gräsern, Schmetterlingen und den Bergen. Was kümmert es einen Wanderer ohne Zielort wie weit er gekommen ist, wenn sich Wandern erfüllt in der Begegnung mit der Natur.

 

 

 

Einswerdung

 

Vor einiger Zeit schrieb mir eine Yogini:

„Wenn ich bei Dir bin, und wenn Du mit mir redest, erfühle ich immer Devi in Dir. Und weil sie das so schön fand, schrieb sie es mir in diesen Versen in der Sprache ihrer zweiten Heimat.

Ich hab Dir bisher nie gesagt, wenn ich Dir nah,

es war Devi, die ich immer bei Dir sah!

Jedes mal war ich entzückt von ihrer Lieblichkeit,

nie sah ich Dich allein, immer ward ihr zu zweit!

 

In Deinem Herzen ist ein Teich,

dort ist eine Lotusblüte einem Throne gleich.

sanft und voller Zärtlichkeit Devi auf dem Lotos wohnt,

ihr goldnes Licht Dein Herz durchsonnt.

 

Immer, wenn Du verzückt Dich einer Blume zugeneigt,

war es, weil sich Devi hat in ihr gezeigt.

Und wenn Deine Liebe dann ist voll erglüht,

auch der Lotus Deiner Devi golden ist erblüht.

 

Es ist tiefe Liebe, die euch verbindet,
die Leid und Kummer überwindet,
ihr seid einander's Glück und Seligkeit
verbunden seid ihr in alle Ewigkeit.

 

 

 

 

Wer oder was ist meine göttliche Shakti?

 

Devi hatte es immer abgelehnt, dass ich sie durch eine Namensgebung mit einer bestimmten Gottheit in Beziehung bringe. Das tat sie nicht nur weil sie sich nicht mit einer bestimmten Gottheit identifiziert, sondern um von vornherein zu verhindern, dass ich eine Ich-Du Beziehung mit ihr eingehe und eine Distanz durch Verehrung und Gebet aufbaue. Sie wollte vermeiden, dass ich nach oben blicke und dass je höher ich sie empfinde, sie mir auch desto ferner wird.

 

Suche mich nicht in Himmelswelten.

Ich habe keinen Körper,

auch keinen aus Licht.

Ich bin der Lebensfunke

von den Mücken bis zum Menschen.

 

Es ist ganz natürlich, dass ich im Bestreben über eine Gottheit wie Devi mehr zu wissen mich im Internet umzusehen begonnen habe. Allerdings bin ich kaum fündig geworden. Es gab immer wieder gechannelte Berichte über Begegnungen mit göttergleichen Wesen, aber es schien mir, dass jene Medien hierbei ihre eigene Bedeutung hervor streichen wollten. Es ging eher um die Umgestaltung der Welt und nicht um die innere Umgestaltung des Mediums selbst, so als ob es von wegen des Kontaktes mit jenem heiligen Wesen als Auserwählte/r schon vollkommen wäre.

Es haben mir diese Berichte nichts gebracht und ich habe mich wieder dem Yoga zugewandt.

Im Christentum und vom Yoga übernommen gab es dann solche Geschichten wie "wenn du dich Gott mit einem Schritt näherst, kommt er dir zwei Schritte entgegen". Dies wies auf eine innere Entwicklung hin, die mit zunehmender Vollendung in einer Begegnung mit dem Göttlichen mündet. Meine Begegnung mit Devi wäre nach diesen Aussagen mein Lohn für das Bemühen um inneren Fortschritt.

Es ist klar, dass mich diese Frage ob meiner Unsicherheit und Unwissenheit um Devi bedrängte und ich sie einmal fragte, wie lange wir uns schon kennen würden. Diese Frage jedoch war Devi unverständlich, ist doch Zeit für sie etwas vollkommen Anderes. Physikalisch zweidimensional dargestellt, wäre Zeit für uns Menschen eine Linie, führend von der Vergangenheit in die Zukunft. Devi sieht gemäß dieser Skizze die Zeit um 90 Grad gedreht und da wird die Zeit zu einem Punkt, wo Vergangenheit und Gegenwart in einem Punkt zusammen fallen.

Aus dieser Perspektiver heraus sagte mir Devi einmal (Noch einmal betont: sie sagte es ohne Worte, sozusagen als direktes Wissen. In Worte wurde diese Information  dann von mir eingekleidet.):

 

Sieh, wie viele Jahreszeiten wir zusammen schon gesehen haben. Sie kommen und gehen. Sie sind wie vergangene Leben, die ich mit Dir geteilt habe. Und dennoch, unser innerstes Wesen war zeitlos, eine ewige Liebe im Jetzt.

 

 

Siehst Du die weißen Flockensterne?

Langsam gleiten sie herab,

von oben her aus weiter Ferne,

eine Botschaft, die der Himmel gab.

 

Du staunst und kannst genug nicht seh'n,

im Betrachten hast vergessen Du die Zeit,

siehst die Sterne kommen und zu Boden geh'n,

Still wird's in Dir, und Du bist nah der Ewigkeit.