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Mantra, Tl. 3

© copyright Alfred Ballabene , Wien


 

Die Kraft im Mantra

 

Immer wieder stellt sich die Frage: "Was gibt den Mantras Kraft?"

Die Ansichten dar�ber, was das wohl sein m�ge sind unterschiedlich.
Die h�ufigste Meinung ist die, dass das Wort selbst die Kraft in sich tr�gt, so �hnlich wie man es von den Zauberw�rtern in den M�rchenb�chern liest. Wenn man jedoch ein wenig aufmerksam ist, dann wird man feststellen, dass es fast kein Wort gibt, dessen Silbenfolge nicht auch in einer anderen Sprache vorhanden w�re, mit einer v�llig anderen Bedeutung. Es ist keine Spur davon, dass jenes Wort in einer anderen Sprachverwendung die selbe Wirkung �u�ert.

Deshalb bin ich der Ansicht, dass das Wort, also die Silbenfolge, f�r sich selbst leer und kraftlos ist und seine Kraft ihm erst durch den Menschen verliehen wird, der es ausspricht oder in Gedanken verwendet. Das Wort wird zum Tr�ger einer inneren Kraft.
Es mag sein, dass auf Grund dessen, dass jenes Wort von vielen in der gleichen Weise verwendet wird (als Mantra), dies den Zugang in ein dadurch entstandenes Kraftfeld erleichtert. Das Wort also so etwas wie zu einem Tor in ein kollektives Kraftfeld werden kann - aber nur dann, wenn sich jener Mensch, der das Wort verwendet auch um diesen Zugang bem�ht.

Die Worte sind zun�chst einmal leere H�llen und werden sp�ter zu Tr�gern einer Kraft, welche vom Menschen ihnen aufgepr�gt wird. Erst durch jene Menschen, welche den Worten ihre Kraft aufladen und diese lenken, werden diese Worte in ihrem Gebrauch m�chtig. Hierzu eine Geschichte:

Einmal kam zu einem gro�en Heiligen ein Mann und bat um Rat! "Oh gro�er Rishi, bitte hilf mir! Mein Leben bestand aus Stehlen und Morden! Das Ungl�ck, das ich angerichtet habe verfolgt mich in den Tr�umen. Aber ich kann mein Leben nicht �ndern, Mara, der gr��te aller D�monen hat mich fest im Griff und l��t mich nicht los. Wie oft wollte ich mich schon an eine Gottheit wenden und um Hilfe rufen, jedoch es gelang mir nicht einmal deren Namen auszusprechen."

Der Rishi schwieg kurz, dann kramte er aus dem Dunkeln seiner H�tte ein kleines Blatt Papier mit einem Bildchen und sagte: "hier hast Du ein Bild von Rama. Halte es in Deinen H�nden und blicke es an. Dann sprich laut "Mara". Das wirst du sicher k�nnen. Sprich dieses Mara sehr schnell und vermeide Pausen dazwischen. Komme in einem Monat wieder und berichte mir"

Der Mann tat wie ihm geraten durch Stunden jeden Tages nahm er das Bildnis in die Hand und sprach "MaraMaramaramarama..." und siehe eines Tages klang es schon fast wie RamaRamaRama. Dann machte er Pausen zwischen jedem Rama - und es vergingen Jahre. - Am Rande eines Dorfes war eine kleine H�tte. Vor dieser sa� ein wei�b�rtiger Mann mit g�tigem Gescicht. Seine Lippen bewegten sich, als spr�chen sie. Die Leute verehrten ihn und wenn Sorgen sie qu�lten, setzten sie sich in seine N�he und wurden ruhig. Noch Jahre sp�ter bewegten sich die Lippen nicht mehr, er schwieg. Die Dorfleute liebten ihn und brachten ihm Essen. Niemand setzte sich zu ihm, um Frieden zu finden, denn das ganze Dorf war gl�cklich.