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"Der finstere Winkel in der Markthalle"

In einem Schwebeschritt, wobei ich mit den Zehenspitzen nur leicht den Boden berührte, glitt ich schnell  die Nußdorfer Straße entlang, in Richtung Stadtmitte. Knapp vor der Markthalle gesellte sich ein etwa achtjähriger Knabe als Begleiter zu mir. Wir fühlten uns voneinander angezogen und fanden uns sympathisch und vertraut. So nahmen wir uns an der Hand und beteten gemeinsam ein Japam (eine Gebetsformel). Durch dieses Gebetsjapam entwickelte ich eine tiefe All-Liebe und es wurde mir ganz in der Brust ganz heiß. Dadurch erhöhte sich mein innerer Wachheitsgrad und es wurde mir mmer stärker bewußt, daß ich mich nicht in der irdischen Welt befand (das glauben wir ja fast immer, wenn wir träumen). Gleichzeitig wurde die Umgebung dadurch für mich interessanter und ich beschloß, die mir im Alltag sonst vertrauten Gebäude eingehender in Augenschein zu nehmen. Als erstes bot sich gleich die Markthalle an, in der ich in der realen Welt oft essen gehe und ich bog ab die Markthalle zu besichtigen.

Zugleich dachte ich daß die Markthalle sicherlich auch hier ein zentraler Ort wäre, an dem sich viele Menschen trafen und es für mich interessant werden könne. In dieser Absicht ging ich hinein. 

Zu meiner Überraschung war die Markthalle fast leer. Einige Leute standen drinnen herum und im Halbschatten sah man einiges Gerümpel (in der Wirklichkeit ist sie sehr sauber). Es war etwas dämmrig und bei weitem nicht so einladend wie die Straße draußen. Als ich etwas weiter hinein ging, wurde es immer finsterer und zuletzt stockdunkel. Ich schritt noch einige Meter in die Dunkelheit und blieb dann stehen. "In einer so finsteren Ecke gibt es sicher auch einen Abstieg in skalpische Sphären", dachte ich (Skalpa ist ein Zwischenreich vor den Höllen). Deshalb blickte ich angespannt in die Finsternis. Es war nichts zu sehen, alles war Schwärze. Ich versuchte es nun mit einem empathischen Tastempfinden die Umgebung zu sondieren. Diese räumliche Empathie ist eine Fähigkeit, die sich im Astralreich automatisch einstellt, nicht nur bei mir, sondern wahrscheinlich bei allen Menschen. Und tatsächlich, gleich vor mir, sah ich die Öffung einer tiefe Kelleretage aus der mir Gefahr entgegen lauert. Die Kelleretage schien ohne Begrenzung und schien sich bei genauerem Hinfühlen als eine Ebene zu erweisen. Ich versuchte Stufen zu erspüren, aber es waren keine vorhanden; der Eingang war ein senkrechter Schacht, ein riesiges Loch im Fußboden, heimtückisch verborgen in der absoluten Schwärze dieses Winkels der Halle.

Nachdenklich wandte ich mich wieder dem helleren Teil der Halle zu." 


 

© copyright Alfred Ballabene, Wien