Paranormal

Trockenrasen im Burgenland

© copyright Alfred Ballabene, Wien, 2008


 

Gespr�ch mit dem Tierarzt. Nach dem Gespr�ch �ber die Oleander, die duftend und in ihrer Farbenpracht ein herrliches Bild abgeben, wandert das Gespr�ch zum Garten.
"Wir haben einen pannonischen Rasen!"
Er lacht: "Wir haben auch keine Zeit zum Gie�en!"
Wir verstehen uns ausgezeichnet und plaudern weiter.


Pannonischer Rasen: Thymian, Klee und Spitzwegerich

Pannonien: Urspr�nglich war dies die Bezeichnung einer r�mischen Provinz. Gegenw�rtig versteht man darunter einen geologischen Raum mit einer typischen Flora und Fauna. Der gr��te Teil der Pannonischen Tiefebene liegt in Ungarn. Sie wird von den Alpen, den Karpaten, dem Balkan und dem Dinarischen Gebirge umfasst und von Donau und Thei� durchflossen. Das n�rdliche Burgenland, in dem ich wohne, geh�rt dazu. Inselartige Flecken als letzte Ausl�ufer finden sich bis Wien (z.B. Bisamberg, Leopoldsberg, Klosterneuburg) Pannonien besitzt ein relativ trockenes Klima mit hei�en Sommern. F�r das Burgenland gelten durchschnittlich �ber 300 Sonnentage im Jahr. Das zum tieferen Verst�ndnis der Bezeichnung "pannonisch" und den Grundgegebenheiten der hiesigen Flora. Das n�rdliche Burgenland, in dem ich wohne, ist eine trockene und im Sommer hei�e kontinentale Steppenzone.

Feuchtrasen: In einer hei�en, trockenen Steppenzone einen englischen Feuchtrasen zu s�en ist naturwidrig. Aber nat�rlich hat der englische Feuchtrasen auch seine Vorteile, sonst h�tte er nicht eine derart konkurrenzlose Verbreitung gefunden. Was sind seine Vorteile und Kennzeichen? Er besteht aus einer feinbl�ttrigen und sehr w�chsigen Grasart, welche die Sch�den, die durch starke Beansprucheung entstehen, durch die starke W�chsigkeit wieder ausgleichen kann. Als Gegenleistung ben�tigt diese Grasart einen n�hrstoffreichen Boden und viel Wasser - im Sommer muss t�glich gegossen werden.

Steppenrasen: Darunter versteht man eine Bodenbegr�nung, die sich aus einer niederwachsenden Mischflora ergibt. Fr�her war der pannonische Raum eine Weidelandschaft. Die von daher stammende Pflanzengesellschaft ist noch ausreichend vertreten, um bei entsprechend selektiven Gegebenheiten wieder als rasenbildende Pflanzendecke in Erscheinung zu treten. Sie h�lt keine �berm��ige Beanspruchung aus, etwa jene eines Fu�ballfeldes. Die Pflanzen sind jedoch trittfest und kommen mit wenig Wasser aus. Sie wollen relativ selten gem�ht werden, etwa wenn die Wuchsh�he 10 cm �bersteigt. Das M�hen wirkt selektiv und erm�glicht den nieder wachsenden Bl�tenpflanzen das �berleben gegen�ber h�her wachsenden Gr�sern. Richtig behandelt entwickelt sich ein solcher Rasen zu einer anspruchslosen Decke zahlreicher Bl�tenpflanzen. Von Monat zu Monat zeigt ein solcher Rasen ein neues, meist andersf�rbiges Bl�tenkleid.


Klee
(Trifolium campestre)


Klee
(Trifolium campestre)


Thymian


Thymian


Kriechendes Fingerkraut
(Potentilla reptans)