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Der Ursprung des Yoga © copyright Alfred Ballabene, Wien |
Die Wurzeln des Yoga entziehen sich dem historischen Zugriff. Um ihnen n�her zu kommen, ist ein Blick auf die indische Kulturgeschichte n�tig. Verschiedene Praktiken, die in den Yoga integriert wurden und magischer oder schamanistischer Natur sind, sind global zu finden und nicht auf Indien beschr�nkt, sie d�rften so alt ein wie die Menschheit und entsprechend der Welt- und Lebensbemeisterung durch die Seele. Der �berlieferte Yoga allerdings ist eine spezifische Dimension des indischen Geiste, der die gesamte indische Kultur und Religion durchdringt. Aber so wie alle religi�sen Bewegungen und sich widersprechende philosophische Systeme Indiens sich den Yoga einverleibt haben, kann die Technik des Yoga unabh�ngig von weltanschaulichem Hintergrund �berall assimiliert werden, einfach deshalb, weil es sich um einen Ausdruck der Seele in ihrem Verlangen nach der Erfahrung des Heiligen und der Selbstbemeisterung handelt. Das vorgeschichtliche Indien ist vor allem durch zwei gro�e rassische Gruppierungen bestimmt, deren Kultur und Religion gleicherma�en das hervorbringen, was mit Hinduismus bezeichnet wir, einer Synthese mit allm�hlichem �bergewicht der urindischen Faktoren. Hier sind zum einen die Dravidas zu nennen. Manchmal werden ihnen auch die Munda-V�lker zugerechnet, die die eigentliche Urbev�lkerung Indiens darstellen. Die Herkunft der Draviden ist nicht gekl�rt. Es handelt sich um eine seit langer Zeit bodenst�ndige dunkelh�utige Rasse, die wie die Ausgrabungen von Mohenjo Daro und Harrappa zeigen, eine hochentwickelte Stadtkultur im Industriegebiet geschaffen haben. Als sesshaftes Ackerbauvolk verehrten sie vor allem Fruchtbarkeitsg�tter, und zwar in zweierlei Form: .) auf einen phallischen Kult deuten Funde von Harrappa, die einen Gott mit gekreuzten Beinen und Stierh�rnern zeigen. Viele meinen, es handle sich um eine typische Darstellung Einer yogischen Positur, sogar die Konzentration auf das dritte Auge sei erkennbar. M�glicherweise handelt es sich um eine Darstellung des Gottes Shiva, der ja auch sp�ter Lingam im Kult beh�lt und der Gott der Yogis und Asketen wird. .) auf die Verehrung von Muttergottheiten weisen Siegel, auf denen Pflanzen dargestellt sind, die aus dem Leib einer G�ttin emporwachsen, oder solche, die eine weibliche Gottheit zeigen, der ein Menschenopfer dargebracht wird. (eine Art Durga) Ebenso stammen Elemente wie Puja und Bhakti aus der Neigung zum Konkreten, zum pers�nlichen Erleben Von den Dravidas. Im Zuge der gro�en Wanderbewegungen des 2.Jahrtausends v.Chr. sto�en die Indogermanen mit ihrem Stamm der Arier auf den indischen Kontinent. Sie brachten patriarchalische Gesellschaft, die Wirtschaftsverfassung eines Hirtenvolkes (Kastenwesen, Priestertum der Brahmanen), den Kult von Himmels- und Atmosph�reg�ttern. Die heiligen Schriften - insbesondere die Veden - entstammen ihrer Sch�pfung. Ihr Weltbild ist gekennzeichnet von einer Vielzahl von G�ttern, welche f�r die verschiedenen Bereiche der Sch�pfung zust�ndig sind. Diese beiden �berlieferungswelten bildeten nach vielfachen Spannungen und einer langen Synthesearbeit schlie�lich den Hinduismus. Da� verschiedene Religionen gleichzeitig, nebeneinander und eng vermischt bestehen, ist spezifisch f�r die indische Kultur. Der Yoga als Heilsweg und religi�se Praxis eroberte mit der Zeit die indische Spiritualit�t in Form des Hinduismus. Der Gattungsname Yogin bezeichnete urspr�nglich gleicherma�en Heilige und Mystiker, Zauberer und Fakire. Der Yoga umfasste eine Menge von Praktiken von ganz verschiedener Herkunft.
Erst Patanjali (3.Jhdt.v.Chr.?) hat in seinen Yoga-Sutras versucht den Yoga zu systematisieren und gab ihm in seiner klassischen Form als philosophischen Hintergrund die Lehre des Samkhya. (Leicht modifiziert, wie z.B. Annahme eines pers�nlichen Gottes Ishwara) Nach und nach kamen viele �popul�re� Praktiken und Glaubensvorstellungen hinzu, soda� der Yoga zu einer Technik univereller Geltung wurde, er berief sich vor allem auf zwei Traditionen: zum einen auf die seit dem Rig-Veda bezeugten Asketen und Ekstatiker (Motiv des Seelenfluges, um die G�tterwelt zu erreichen!), zum anderen auf die Symbolik der Brahmanas,, die Spekulationen �ber die �Verinnerlichung� des Opfers; dazu w�re folgendes zu sagen:
Im Laufe seiner Ausbreitung musste der Brahmanismus viele Elemente akzeptieren, die ihm zuerst fremd waren. Die Assimilierung der autochthonen Religionen begann schon fr�h. Am Beginn des indischen Mittelalters (die Periode vom Aufbl�hen des Buddhismus bis zur Bhagavad-Gita etwa) nimmt die Assimilierung gro�e Ausma�e an. Mit dem Aufkommen von Dekadenzerscheinungen innerhalb der Priesterkaste der Brahmanen und dem gleichzeitigen Vordringen der mystischen Volksfr�mmigkeit aus dem Bed�rfnis nach konkreterem religi�sen Erleben, gewann der Yoga an Bedeutung, der in seiner Praxis mystisches Erleben bot. Schon lange hatten die Asketen und �Zauberer� behauptet, dass man die endliche Befreiung (mukti) und die okkulten Kr�fte (siddhis) durch Anschlu� an ihre Disziplinen erreichen k�nne. Aus Angst vor Machtverlust und der inneren Krisensituation mussten die Brahmanen nun diese �sektiererischen� Bewegungen anerkennen und zur G�ligkeit erheben. Zur selben Zeit etwa wirkten die Rishis, die ebenso wie die Yogis Opfer, ziviles Leben und Familie aufgaben und die Upanishaden schufen mit ihrer zentralen Erkenntnis der Identit�t von Brahman und Atman. Durch sie kam ein Proze� in Gang, der als die �Interiorisation des Opfers� bezeichnet wurde; dies diente nun dazu yogische Techniken in den Rahmen der Orhodoxie (= Herrschaft einer Kaste, der Brahmanen mit ihren Veden und dem Opferkult) einzubauen. Verinnerlichung des Opfers hei�t, dass z.B. Feueropfer und Feuerkult auf die K�rperw�rme und innere Hitze bezogen wurde, soda� also die Schriften der Brahmanas unangetastet blieben und lediglich neue Interpretationen erfuhren. Damit war der Sieg des Yoga grundgelegt, soda� er die ganze indische Geisteswelt durchdringen konnte. Sp�ter war es der Trantrismus, der den Proze� der Hinduisierung f�rderte, diesmal waren es au�erindische, aber auch bodenst�ndige Elemente, die durchbrachen und zu einer nahezu panasiatischen Bewegung f�hrten. Der Yoga fand hier wie auch in den anderen Religionen (z.B. dem Buddhismus) Eingang und entwickelte sich weiter. Durch seine konkrete Besch�ftigung mit der menschlichen Seele und dem mystischen Erleben ist Yoga �berall und unabh�ngig von allem traditionellen Wust praktizierbar.
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