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Über die Weiterbildung im Yoga

© copyright Alfred Ballabene, Wien



Aus einem Briefwechsel:

Ich habe über unser gestrige Thematik noch einmal nachgedacht.

Beim ersten Weg ist das zentrale Thema die Vereinigung mit Gott und die Zerstörung oder besser das Vergessen des Ich (Samadhi). Dieser Weg ist eher durch Weltabgeschiedenheit und Isolierung des Strebenden gekennzeichnet. Im Mittelpunkt steht Gott als transzendentes Wesen, oder er wird als Jesus, Buddha oder in Form eines anderen Avatars verehrt, dem man ausschließlich mit ganzer Hingabe verehrt bis man die dauerhafte Vereinigung mit ihm erfährt (Nirvikalpa-Samadhi).
Konkrete Yogapraktiken wären: Jnana-Yoga, Bakta-Yoga

Beim zweiten Weg den Du bevorzugst, tritt der Mensch in intensiven Kontakt mit seiner Umwelt (Telepathie, OBE als Kommunikationsplattform), egal ob Mensch, Tier oder Pflanze. Dadurch kann es im fortgeschrittenen Stadium ebenfalls zu einer Vereinigung mit Gott kommen (was aber nicht das primäre Ziel ist, das eine schließt nur das andere nicht aus). Ziel dieses Weges ist die Ausweitung des Ichs, man lernt durch Kontakt mit anderen Wesen, gewinnt so an Lebenserfahrung und entwickelt sich weiter. Dieser Weg ist aber soweit mir bekannt ist noch nicht dokumentiert oder dogmatisiert worden bzw. war er nie Inhalt einer zu benennenden Lehre (?). Wie kann man diesen Weg bewusst betreiben ?

Ich glaube mich zu erinnern, dass Du schon einmal von diesen zwei unterschiedlichen Wegen gesprochen hast, die sich von der Methodik gegenseitig ausschließen. Wie ist das gemeint ? Ganz hab ich das noch nicht verstanden !

Ja, sie schließen einander teilweise aus - nun sagen wir es mal so: der Samadhi Weg ist ein introvertierter Weg - man setzt sich hin und macht abgeschieden und für sich alleine Übungen - Meditationen und vor allem Kundalini Übungen. Kann sein, dass man hierduch die Kundalini auf diese Art belebt - es entstehen alle möglichen Effekte, selten kommt ein Samadhi. Das schaukelt einem oft zwischen Hurrah und Enttäuschung (in Zeiten wo nichts weiter geht) hin und her. Wir sind in unserem Befinden von vielen Faktoren abhängig, was ein Auf und Ab der Intensität der Erlebnisse zur Folge hat. Die Religionen speziell Hinduismus und Yoga sehen das anders - die glauben, wenn man einen Samadhi gehabt hat (eine höhere Art von Samadhi, es gibt mehrere Abstufungen) ist man für immer erlöst - dadurch rentiert sich dieser Aufwand; ich aber glaube nicht an diese Heilsversprechungen und ich will auch nicht Erlösung, sondern Entwicklung.

Mein Weg hat mit der Biologie begonnen und nach einigen introvertierten Irrwegen habe ich mich wieder der Natur (inklusive Menschen) zugewendet, OBE hat mir dabei sehr geholfen und ich betrachte OBE als den "Königsweg", so wie es auch Waelti schreibt.

Religionen lehne ich als beengend ab, da sie ein eigenständiges Denken verbieten und statt dessen ein Glaubensschema vorschreiben. An der Philosophie stört mich, dass ihre Vertreter glauben mit dem Intellekt den Weg finden zu können - das ist sicher nicht möglich, denn was uns im Yoga letztlich weiter bringt sind Erlebnisse und Erfahrungen.

Ich persönlich habe folgende Entwicklung durchgemacht:
....................... durch Vernachlässigung meiner Bemühungen verschwand die starke Begeisterung und auch die religiösen Gefühle die ich damals hatte. Bis heute ist es mir nicht mehr wirklich gelungen, an die damalige Situation anzuknüpfen. Mittlerweile bin ich von meinen eher schwärmerischen Gefühlen zu einer vernunftbetonteren Ansicht gekommen.

Die tiefen Gefühle kommen nach einer Metamorphose in anderer Form zurück - es erfaßt Dich Liebe und religiöses Erleben, wenn Du einen Löwenzahn siehst, wie er sich durch den Asphalt zwängt, eine Ameise, wie sie ihren Weg sucht, wenn Du einen Stein betrachtest und seine Form und Ausdruck als einmalig im Kosmos akzeptierst und wenn dadurch alle Steine, auf welche Du Deine Füße setzt etwas Einmaliges und Wunderschönes sind - Du gehst in einer Schatzkammer des Lebens.

Leider sind wir von unserem körperlichen Befinden abhängig - wenn wir Kopfweh haben oder Schmerzen oder Sorgen, so lenkt uns das ab und wir können den Zustand nicht halten, aber er kommt immer wieder von alleine - weil er schön ist.

In meinem UBW bin ich glaube ich immer noch diesen Weg des religiös betonten Baktiweges zu gehen. Vielleicht ist es aber auch ganz gut, wenn man gezwungen wird auch andere Wege einzuschlagen, das weitet den Horizont.

Ich denke mir wenn man sich so wie ich zu sehr auf einen Weg versteift weil man irgendwie zur Überzeugung gekommen ist, dass dieser der einzige und richtige Weg ist, dann kann man sich sehr bald in einer Sackgasse wieder finden aus der man nicht mehr so leicht heraus kommt.

Ja, auch in den den Sackgassen findet man so kleine Schätze und lernt daraus - das Leben ist eine Schatzsuche.

Nun habe ich bis jetzt bei Dir meiner Meinung nach sehr viel gelernt, mehr als je zuvor !
Die OBEs können einem sicher auch eine ganz neue Zugangsweise zur Transzendenz eröffnen. Aber auch hier kommt mein altes Streben zum Tragen durch ein OBE eine Begegnung mit einem möglichst hoch entwicklten Wesen zu haben (neben der Hilfe die ich z.B. meiner Großmutter geben könnte). Also auch hier wieder setze ich Hoffnungen in ein höheres Wesen, dass mir hilft (anstatt vielleicht besser meiner eigenen Stärke zu vertrauen).

Geht mir auch so. Ist aber dennoch nicht so ablehnenswert, denn Hoffnungen und Erwartungen geben uns Impulse, Kraft und Dynamik. Dennoch, während einer transzendenten Begegnung werden Dir Einsichten und Zustände vermittelt, die einmalig sind und Dir präzise zeigen, wie das Ziel aussieht - Du fühlst die Ewigkeit und Die Allverbundenheit und Liebe in Dir - Du weißt, dass Du dies in Deinem ureigensten Wesen bist, alle Lehren und Theorien sind dann bedeutungslos geworden - Du vertrittst die eine oder andere Lehre vielleicht nach wie vor, einfach, weil es Dir Freude macht Dich damit zu befassen, aber Du weißt, dass dahinter noch anderes sein kann.

Noch eine persönliche Frage:
Du hast gesagt, dass Du nicht religiös bist.
Du hast doch schon öfter erzählt, dass Du in hohen Astralebenen Begegnungen mit hoch entwickelten Wesen gehabt hast (Babadschi, Maharishi, Pater Pio ...), die Dich doch sicher stark und nachhaltig beeinflusst haben. Ist das nicht auch eine Art von Religion oder wie empfindest Du deine Beziehung zu solch hohen Wesen. Sind sie eher Lehrer und Gefährten für Dich oder eher so etwas wie eine starke Präsenz des Göttlichen, das verehrenswürdig ist (nicht im Sinne eines lehren Kultes sondern als Kraftpotential aus dem man dankbar schöpft) ?

Ich drücke mich leider sehr oft schlampig aus. Ob ich religiös bin? Ich weiß es selbst nicht, hängt von der Definition "religiös" ab. Vielleicht ist dies eine richtige Antwort: ich bin religiös, aber fühle mich an kein dogma gebunden. Die Begegnung mit jenen hohen Wesen haben für mich nichts mit Religion zu tun, deshalb bringe ich dies nicht in Zusammenhang mit Religiosität, obwohl dies vielleicht schon Religiosität ist, - erlebte Religiosität. Sie sind für mich alles - Vater, Mutter, Lehrer, verständnisvolle Begleiter durch Ewigkeiten. Sie wirken auf mich durch ihre Gegenwart und geben mir Kraft und Halt im Leben und in all den Zeiten, in denen ich keinen unmittelbaren Kontakt zu ihnen habe. Ich habe jedoch durch sie niemals Gott erlebt oder sonst wie einen kosmischen Gott gelehrt oder gezeigt bekommen - die gesamte Vorstellungswelt um einen kosmischen Gott, ob existent oder nicht, war belanglos in ihrer ewigen Liebe und in dem Gefühl der Heimat, das sie mir vermittelt haben. Kann natürlich auch sein, dass sie mich als noch nicht reif genug erachtet haben, um mir höhere, göttliche Zustände zu vermitteln. Aber genau genommen hatte ich bei meinen Begegnungen mit ihnen auch nicht diesen Wunsch eines Weiterkommens, oder etwas Hohes anstreben zu wollen. Ich war in ihrer Gegenwart wunschlos glücklich, ich schwamm in ihrer Liebe und war glücklich.

So nun mach ich aber Schluss. Ich muss mich glaube ich für diesen langen und vielleicht verwirrenden Brief entschuldigen. Wahrscheinlich ist hier zu Vieles drinnen, das ich noch nicht verstanden habe und aus Deiner Sicht vielleicht ein wenig naiv ist. Aber es sind essentielle Fragen für mich, da ich mir immer noch nicht ganz im Klaren darüber bin welchen Weg ich gehen soll. Sich nur auf OBEs zu verlassen wird vielleicht zu wenig sein. Meine Meditationen (Mauna und Liebe) haben bis jetzt noch keine greifbaren Ergebnisse gebracht (außer vielleicht in Richtung OBE). Bin ein bißchen orientierungslos. Oder ist es besser weiter möglichst viel auszuprobieren in der Hoffnung doch noch den entscheidenden Durchbruch zu erzielen (und wie soll der überhaupt aussehen).

Starre nicht auf einen "einzigen, wahren" Weg, sondern blicke um Dich. Die Sonne scheint und sie mag Dein Ziel sein, aber es führt kein Asphaltweg zu ihr, der klar vor dir da steht und keine Abweichung duldet, sondern wir gehen durch Natur, über Äste, Blätter und Blumen und Steine. Bei jedem Schritt lernen wir und wenn wir uns den Schönheiten öffnen, so verlieren sich unsere abstrakten, introvertierten Gedanken und wir denken auch nicht mehr darüber nach wie weit wir gekommen sind, sondern wir fühlen uns in einem Hier und Jetzt und öffnen uns allem.



 


Aus einem Briefwechsel:

Also folgendes Anliegen: Ich möchte meinen Geist schulen, damit ich ihn dann eben bewußter einsetzen kann. Welche Übungen kann ich in diesem Fall machen - auf welcher Homepage von dir?

So läuft das nicht. Zuerst mußt Du Deine Begabungen und Vorlieben herausfinden. Dort setzt Du an und diese entwickelst Du weiter. Das ist so wie ein großer Haufen Reisig. Vieles davon ist noch grün oder feucht. Wenn man ein Feuer anzünden will, so muß man es an der Stelle tun wo trockenes, gut brennbares Holz ist. Von dort aus greift das Feuer weiter und entzündet den Rest.