Christenheit in Aufruhr

Der bekannte Reformtheologe, Eugen Böttchermann hat mit einer neuen Publikation mal wieder die christliche Welt erschüttert.

Das Werk mit dem Titel Kraft durch Armut hat den Vatikan unverzüglich veranlaßt, eine einstweilige Verfügung gegen die Verbreitung des Buches zu erwirken. Der Papst ruft die Welt zur öffentlichen Empörung gegen die seiner Ansicht nach blasphemischen Gedanken auf. Wie aus informierten Kreisen verlautet, schielt Seine Heiligkeit bereits neidvoll nach Teheran.

Im Osservatore Romano äußerte der geistliche Führer der katholischen Welt die Ansicht, daß es sich bei solchen Werken um die letzten Mittel Satans handele, der dadurch den von ihm selbst schon vorbereiteten Endsieg gegen das Böse wohl einfach aus Bosheit noch zu vereiteln gedenke.

Derlei Äußerungen haben nicht jedoch schärfsten Kritiker Eugen Böttchermann auf den Plan gerufen, weil man allseits in ihren Reihen die Ansicht hegt, daß Zensurmaßnahmen – wenn überhaupt – doch zumindest nicht so sondern anders zu begründen seien. Den mutigen Mann befragt Spinner-Bild zu den Absichten und dem Inhalt seines aktuellen Buches.

S.B.: „Herr Böttchermann, da sie mittlerweile so einige Prozesse, die nicht den Anschein haben, glimpflich auszugehen, gegen sich laufen haben, müssen sie für ihre Veröffentlichung doch sicher einen speziellen Grund gehabt haben. Würden sie uns den bitte nennen.“

Böttchermann: „Als mir zu Ohren gekommen ist, daß geplant wird, Mutter Theresa heiligzusprechen, ist mir der Gedanke gekommen, hierzu mußt du als aufrechter Christ aufstehen und etwas sagen. Mein Gewissen befahl es mir sozusagen.“

S.B.: „Die Mutter Theresa als mitleidsgeile papistische Hure zu titulieren, war aber verdammt starker Tobak, der sie wahrscheinlich einiges Ansehen auch in akademischen Kreisen der Geistlichkeit und Geld kosten wird.“

Böttchermann: „Ich wollte mich mit dieser Formulierung doch nur adäquat an meinen Addressatenkreis, nämlich die Jugend wenden, da doch , wie ich in jahrzehntelanger Aufklärungsarbeit feststellen konnte, ältere Christen sich als zutiefst uneinsichtig erweisen, wenn es darum geht, den eigentlichen Kern des Christentums in aller Deutlichkeit dem Bewußtsein der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ich will damit nichts über das Alter des Papstes gesagt haben, aber ich glaube die Jugend versteht meine Sprache. Die reden ja auch alle nicht anders.“

S.B.: „Meinen sie nicht, daß die vielleicht doch etwas anders redet?“

Böttchermann: „Nein.“

S.B.: „Na ja, immerhin haben sie sich mit ihrem Buch einen Prozeß wegen Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz eingehandelt.

Zurück zum Thema. Die geplante Heiligsprechung Mutter Theresas als Initialzündung zur Verfassung ihres Buches erstaunt doch einigermaße, wenn die Heiligsprechungen ja schon seit einiger Zeit wie die letzten Tage des Papstes gezählt werden. Warum diese hochangesehene und stets anerkannt arme Frau?“

Böttchermann: „Sie mag arm gewesen sein wie eine Kirchenmaus. Für mich ist diese Nobelpreisträgerin einfach pervers.

Einerseits hat sie mit ihrer penetrant publikumsträchtigen Arbeit schon etwas gegen die Armut getan. Andererseits sorgte sie mit der konsequent Papstgläubigen Verteufelung jeglicher Art von Empfängnisverhütung dafür, daß die wichtigste Ursache für die Armut in der Welt, nämlich das Problem der unheilvollen Überbevölkerung seiner Lösung keinen Schritt näher gekommen ist, sondern an Massivität noch zunehmen wird. Sie müssen wissen, jedes Familienplanungsprogramm schürt im Vatikan die Furcht vor dem Aussterben der Armut. Ich wette mit ihnen, daß, sollte der allerletzte Papst sein Leben gelebt haben, von der Armut so gut wie nichts übrigbleiben wird. Der Vatikan braucht für seine missionarische Arbeit die Armut der Menschen wie der Vampir das Blut der Menschen.“

S.B.: „Meinen sie nicht, daß ihre Gedanken etwas verstiegen und ihre Vorwürfe gegen den Vatikan übertrieben sind?“

Böttchermann: „Keineswegs! In meinem Buch Kraft durch Armut berichte ich auch über das konkrete Vorhaben des heiligen Stuhls, einem Anwachsen des Wohlstandes in Indien Einhalt zu gebieten. Man plant die indische Armut unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Dazu soll diese als ein Weltkulturerbe der Menschheit deklariert werden, das man erhalten und schützen müsse. Der Papst wird sich auf die Denkmalschutzkonvention der Vereinten Nationen berufen, um Hilfsprogramme der indischen Regierung zur Bekämpfung der Armut zu stoppen.“

S.B.: „Hört sich ja schlimm an.“

Böttchermann: „Ist es auch.“

S.B.: „Herr Böttchermann, vielen Dank für ihre erhellenden Auskünfte.“

Wie soeben der Sender AFN (American Fools Network) mitteilte, wurden Forderungen des Vatikans nach einem ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat mit Vetorecht laut.

Spinner-Bild meint: Hat der Mann vielleicht doch recht?