Einsamkeit������
-------������ Alleinsein
und
der
lebenslange Versuch sie
loszuwerden,
zu besiegen und
nicht
darunter leiden zu m�ssen
Wir kommen auf diese Welt -
allein - da beginnt es dann... - nein, es f�ngt schon fr�her an, im Mutterleib.
Wohl sind wir durch die
Nabelschnur mit der Mutter verbunden und erhalten Nahrung. Wir sind beh�tet,
werden geschaukelt und es ist wohlig warm.
Aber wer k�mmert sich um
unsere Gef�hle, wie Schmerzen, Trauer, Freude? Wer teilt mit uns das
Gl�cksgef�hl im Bauch vor dem Start ins materielle Leben? Alles m�ssen wir
allein ertragen und durchstehen - und wachsen m�ssen wir auch noch alleine!
Endlich geht es durch den
Geburtskanal. Nachher ist sicher alles besser und wir sind nicht mehr so
einsam. Die Welt, das Leben wird wunderbar sein und wir k�nnen frei atmen. Noch
ein kurzer Schmerz, die Nabelschnur ist durchtrennt, jetzt ist es geschafft!
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IRRTUM������ -------
Nun beginnt der lebenslange
Kampf im materiellen Bereich.
Niemand versteht unser
Weinen, Schreien, Lachen, Qu�ngeln oder Schweigen. Irgendwie haben wir zu
funktionieren, essen� ---� schlafen�
---�� spielen� ---�
wachsen� ---� l�cheln.
Also freuen wir uns auf die
Zeit, wo wir sprechen und uns mitteilen k�nnen. Dann werden wir von den
�Grossen� bestimmt verstanden und f�hlen uns nicht mehr so klein und verloren.
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IRRTUM������ -------
Wir beginnen uns zu fragen,
ob wir denn eine andere Sprache sprechen, obwohl die �Grossen� ja alles
vorsagen.
Wir schliessen uns
Gleichaltrigen an, kn�pfen Freundschaften, bilden Gruppen. Wir nehmen an
gemeinsamen Veranstaltungen teil, treten Clubs und Vereinen bei. F�r eine
gewisse Zeit erleben wir das wunderbare Gef�hl der Zweisamkeit, des
Nichtalleinseins.
Doch auch in diesen
Situationen erkennen wir irgendwann: Niemand kann uns nahe genug sein um im
Innern dieses leere Etwas, welches weiss nicht was ersehnt, zu befriedigen, zu
f�llen.
Wir beginnen zu ahnen, dass
wir auf Erden unseren Weg alleine gehen m�ssen.��� ---
Aber es bleibt ja noch die
Hoffnung: Wenn wir erwachsen sind geh�ren wir zur Gesellschaft. Dann wird es
sicher funktionieren!
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IRRTUM������ -------
Die vermeintlich grosse
Liebe, vielleicht sind es auch zwei, drei oder mehr, jetzt ist es geschafft!
Das Puzzleteil, welches in unserem Innern gefehlt hat, ist gefunden. Wir sind
wirklich gl�cklich und eins. Das Alleinsein, die Leere in uns ist �berwunden,
besiegt, vorbei.
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IRRTUM������ -------
Die N�he und Liebe, die
Z�rtlichkeit, das Verstehen, auch die Zweisamkeit und das F�reinanderdasein
sind ja wunderbar und in unserem Leben auch sehr wichtig. Aber fr�her oder
sp�ter realisieren, sp�ren wir, keine noch so nahe N�he, keine noch so tiefe
Liebe kann auf Dauer diesen Platz im Innern ausf�llen und dieses �ach wie nenn
ich es denn nur� Gef�hl
befriedigen, beruhigen.
Jeder Mensch geht anders mit
diesem Gef�hl um.
Wir k�nnen davonlaufen, indem
wir uns vorspiegeln, von allen gebraucht zu werden, unersetzlich zu sein. Oder
wir sind dauernd mit etwas besch�ftigt und haben keine Zeit uns auszuruhen. Wir
wollen m�glichst viel leisten und arbeiten um Geld und Ansehen zu erreichen.
Vielleicht sind wir auch stets unterwegs und engagieren uns gleichzeitig
vielerorts. Ebenso k�nnen wir das Leben mit all seinen vielf�ltigen Gen�ssen
voll auskosten, oder uns dem Reichtum verschreiben.
Andere M�glichkeiten sind
Flucht in die Krankheit, die wir dann hegen und pflegen. Wir ziehen uns in uns
selbst zur�ck und kreieren eine Fantasiewelt. Auch k�nnen wir �ber all die
b�sen Menschen schimpfen die uns umgeben, denn die ganze Menschheit ist ja
schlecht.
Wie auch immer wir mit diesem
Gef�hl umgehen, eines best�tigt sich immer wieder:
Allein kommt man zur Welt und
geht im Endeffekt auch seinen Lebensweg allein.
Irgendwann steht der Tod vor
uns und siehe da, auch hier m�ssen wir allein hindurch. Keine Begleitung, kein
Streicheln oder tr�stende Worte, keine noch so intensive N�he kann uns helfen.
Auch diesen Weg m�ssen wir alleine gehen.
Niemand kann f�r uns auch nur
ein einziges Gef�hl leben, nicht die positiven, nicht die negativen. Niemand
kann sie uns nehmen. Auch k�nnen wir keines austauschen, ersetzen oder
verlieren.
Niemand kann f�r uns wichtige
Entscheidungen treffen oder an unserer Stelle handeln.���� Niemand kann f�r uns leben!�� ---��
Wir m�ssen es allein tun!
DAS�� WARS� !
WARS� DAS� ?
Nein!�� ---��
Es gibt eine M�glichkeit dieses Alleinsein, diese Einsamkeit im Innern
auszuf�llen, zu befriedigen.
Wir m�ssen all diese
Variationen von falschen Spiegeln erkennen wollen, m�ssen das Rebellieren,
Verleugnen und Davonlaufen aufgeben und still im Herzen werden.
Wir m�ssen dieser Einsamkeit
ins Gesicht schauen, sie akzeptieren und verstehen lernen.
Dann k�nnen wir erkennen,
dass wir die ganze Zeit am falschen Ort nach Zweisamkeit gesucht haben, dass
wir in falscher Art und Weise nach Erf�llung, nach dem Stillen dieser Sehnsucht
im Innern geforscht haben.
Wir sind nicht allein, nicht
eine Sekunde lang�� ---�� wir sind nie allein gewesen!
In uns selbst ist die
Ganzheit. Wir sind mit allem verbunden, werden begleitet und getragen.
Aber diese Erkenntnis, dieses
Wissen finden wir nicht aussen im Materiellen, denn dort wird die Leere nur
noch gr�sser. Wir k�nnen diese Sicherheit, diese Zweisamkeit nur in der Stille
und in der Innenschau entdecken, wahrnehmen und erfahren.
Sylvia
Pellegrino 20.2.2000