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re[3]: Waldorfschulen
mystica schrieb am 15. November 2006 um 3:38 Uhr (801x gelesen):

> Was soll das für ein Vorteil sein? Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der im Arbeitsleben immer Druck da sein wird. Je früher Kinder lernen damit umzugehen, desto besser. Das heißt nicht, dass man den Kindern richtig feuer unterm Arsch machen soll, aber in einer behüteten Welt aufzuwachsen, in der es keinen Leistungsnachweis gibt, ist genauso falsch.

Es gibt keine Noten, aber Beurteilungen. Und Leistung muss auch gebracht werden. Wenn ein Kind nichts mitmacht, wird mit Eltern und Lehrern über Fördermöglichkeiten gesprochen. Die Kinder werden nicht in Watte gewickelt. Es wird schon erwartet, dass sie mitarbeiten. Aber es gibt keine Klassifizierungen durch Noten, sondern es werden die charakterlichen Unterschiede herausgestellt und nach Möglichkeit berücksichtigt. Das Kind soll sich verstanden fühlen. DANN kann es auch mehr leisten! Insofern ist das im Nachhinein sogar eine bessere Vorbereitung für die Leistungsgesellschaft. - Aber dass "im Arbeitsleben immer Druck sein wird" glaube ich auch nicht. Die Menschen haben doch längst verstanden, dass man ohne Druck - stattdessen mit mehr Motivation - bessere Ergebnisse bringt.


> > Es gibt auch einen Lehrplan, der beinhaltet neben den normalen Fächern immer auch viel Kunst und Musik, sowie auch Fächer wie Gartenbau, Kupferstechen und Handarbeit für Jungen und Mädchen! Die Kinder erleben, wie die Früchte auf dem Feld wachsen, wie sie gepflegt werden und schließlich geerntet und gedroschen. Aus dem gemahlenen Korn wird dann auch gemeinsam Brot gebacken in einem Steinofen - ganz ursprünglich, naturnah und handfest.
>
> Und was bringt einem das im urbanen Bereich ;)? Ist alles ganz nett, kann man ja in der Freizeit machen, aber rein bildungstechnisch seh ich dahinter keine Logik.

"Rein bildungstechnisch" gibt es im Grunde nicht. Das ist nicht "rein". Bildung bedeutet mehr als du dir momentan anscheinend vorstellen kannst. Wenn man weiß, woher alles kommt und wovon man lebt - also die Grundlagen des Lebens kennt - dann ist man sicherlich umfassender gebildet als wenn man nichts mehr von der Natur und der Herkunft der Nahrungsmittel weiß.


> > In der 9.Klasse machen sie ein Landwirtschaftspraktikum, wobei sie auf einem Bauernhof alle anfallenden Arbeiten machen. Dann gibt es noch ein Vermessungspraktikum und vieles andere, was man mit allen Sinnen kennenlernen darf anstatt nur theoretisch.
>
> Auch das erschließt sich mir nicht ganz. Wenn ein Jugendlicher vor hat zu studieren, sollte er sich doch lieber mit theoretischem Lehrstoff anfreunden, anstatt den Kuhstall auszumisten. An der Universität ist ein Großteil der Lehrveranstaltungen reine, trockene Theorie, an die man sich so früh wie möglich gewöhnen sollte.

Sorry, aber das ist für mich ziemlicher Quatsch, den du da verzapfst. Die Voraussetzung dafür, Theorien zu verstehen, ist eine reiche, umfassende Kenntnis praktischer, lebendiger Erfahrungen. Wer nur "trocken" lernt, weiß meist nicht wirklich viel.


> Wenn es nicht jedermanns Sache ist, warum ist Eurythmie dann ein Pflichtfach?

Pflichten haben selten etwas damit zu tun, ob sie "jedermanns Sache" sind. Rudolf Steiner empfand diese seine Bewegungskunst als sehr wichtig für die zukünftigen Menschen. Wahrscheinlich hat er schon erkannt, dass wir wieder mehr mit unserem Körper ausdrücken sollten und können, und dass wir auch nur mit Hilfe von harmonischen Bewegungen ein gutes Körpergefühl haben können.


> Legastenie ist keine permanente Angelegenheit und sollte speziell gefördert werden, nicht bloß berücksichtigt. Dass der Verstand nicht in erster Linie angesprochen wird, sondern auch das Herz, ist ja eine sehr romantische Vorstellung. Wie sieht es aber im Beurfsleben aus, da muss es diese Schüler doch knallhart erwischen?

Das kann vielleicht auch mal sein, aber nicht öfter als bei "normalen" Schülern auch. Eher seltener, denn die Arbeit in der Landwirtschaft und bei Wind und Wetter im Garten oder auf dem Feld ist nicht gerade "romantisch". Im Gegenteil. Das härtet ab. Da sind 'normale' Stadtkinder, die glauben, Kühe seien lila, viel verweichlichter.

Und Legastheniker haben nach meinen Beobachtungen ihr Leben lang Schwierigkeiten mit der Rechschreibung. Mal klappt es sehr gut, dann wieder machen sie jede Menge Fehler. Aber das hat ja nichts mit ihrer Intelligenz zu tun. Wenn sie ihre anderen Fähigkeiten zeigen können, kommen sie genauso gut durch's Leben wie andere auch. Ich weiß das, weil ich einen Bruder habe, der Legastheniker ist.

MfG
mystica




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