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Eine Studie ist eine Studie ist eine
tralala * schrieb am 19. Februar 2007 um 14:05 Uhr (947x gelesen):

Eine Studie ist eine Studie ist eine Studie ist eine Studie die zu Studien führt welche zu ganz anderen Ergebnissen kommt als die Ausgangsstudie.

So oder ähnlich ausgedrückt kann man die Ergebnisse verschiedener Studien bezüglich des Paranormalen zusammenfassen.
Inzwischen gibt es sogar einen Begriff für diesen Effekt: “den Decline-Effekt“.

Kann man Parapsychologische Effekte von Natur aus nicht reproduzieren??
Für eine „wissenschaftliche“ Anerkennung der Existenz solcher Phänomene wäre dies allerdings nötig.

Um etwas zu „Beweisen“ muss ein Experiment, ein Versuch,
an unterschiedlichen Orten von Unterschiedlichen Leuten nach den gleichen Vorgaben durchgeführt werden können und zu den gleichen oder vergleichbaren Ergebnissen kommen.

Dies scheint aber bei Paranormalen Effekten nicht möglich zu sein, wie die Geschichte der Paranormalen Teststudien seit Joseph Banks Rhine oder auch den Untersuchungen des PEAR (Princeton Engineering Anomalies Research) zeigen.

Oft wurden Studien, ich möchte nicht sagen torpediert, aber doch durch “Skeptiker” verfälscht.
Wie die Studie des McDonnell Laboratory für Physical Research durch zwei Magier, welche mit reaktive simplen Zaubertricks die Forscher zum Narren hielten.
Diese waren von den Ergebnissen so begeistert das sie schon die Veröffentlichung vorbereiteten, in der sie die Beweise für die Existenz von Psi-Phänomenen bekannt machen wollten.
Kurz vor der Veröffentlichung wurde der Bluff enthüllt und kurze Zeit später kam das Aus für das Forschungslabor.

Nun kann man den Magiern eigentlich für ihre Skepsis an der Beweisbarkeit und der Durchführung der Studie nicht böse sein, haben sie doch gezeigt das die Erwartungshaltung der Experimentatoren durchaus einen Einfluss auf die Ergebnisse haben.
Und das es sehr schwer ist Objektive Studien durchzuführen und sich nicht von seiner Begeisterung mit reißen zu lassen.

Hier landen wir wieder beim Decline-Effekt, welcher ja auch, unter anderem, aussagt das die Erwartungshaltung eine Rollespielen könnte, mit der die Durchführer einer Studien an ihre Arbeit gehen.

Ähnliches stellte auch schon Robert Rosenthal fest als er sich mit der Thematik der „Sich selbst erfüllenden Prophezeiung“ beschäftigte.
Zitat:
„Wenn es tatsächlich so ein Phänomen der Ergebnisbeeinflussung durch die Experimentatoren in Richtung ihrer Hypothesen gäbe, müsste es möglich sein, es im Labor einzufangen.
Man könnte eine große Gruppe von Versuchsleitern nehmen,
ihnen verschiedene Hypothesen oder Erwartungen liefern, jedem eine große Gruppe von Versuchspersonen zuweisen
und dann überprüfen, ob die Resultate überzufällig oft die Hypothese der Versuchsleiter bestätigen.
Genau das taten wir und genau das fanden wir vor:
Experimentatoren können die Befunde ihrer Forschungstätigkeit in Richtung ihrer Hypothesen steuern.

Skeptische Kritiker dieser frühen Experimente glaubten, dass unsere Versuchsleiter ihre Daten gefälscht hätten.
Aber es gab nie einen Beleg für diese Interpretation.“
Zitatende.(1)

Was sagt uns dies für die Beweisbarkeit von Paranormalen Phänomenen, von Psi-Effekten???

Zwar ist die „Sich Selbsterfüllende Prophezeiung“ eigentlich ein Soziologischer Effekt der erstmals von Robert K. Merton 1948 so bezeichnet wurde,
aber die Grundidee ist an und für sich schon weit älter und sich auch zurückverfolgen lässt bis zu Ebbinghaus.

Schnell nutzten Sozialpsychologen den Begriff bzw. das Konzept dahinter um eine Vielzahl an Sozialen Phänomenen und Problemen zu erklären.
Oft nicht immer richtig, was man dazu sagen sollte.

Ebenso schnell fand der Begriff, wohl durch seine leicht Mystisch wirkende Wortwahl ausgelöst, Eingang in die Esoterikszene.
Hier wurde er und wird er leider oft völlig losgelöst von der Ursprungsidee Mertons verwendet.

Dies soll nun aber nicht unser Problem sein.

Kommen wir zurück zum Ausgangsthema, das sich damit Beschäftigte das verschiedene Studien verschiedene Ergebnisse zu Psi-Phänomenen bringen.

Wenn bei einer Wissenschaftlichen Untersuchung z.B. in der Physik unterschiedliche Ergebnisse zu Tage kommen nimmt man an das die Bedingungen nicht wirklich identisch waren oder einer halt falsch gerechnet oder gemessen hat.
So mit den Ergebnissen einer Untersuchung von Paranormalen Effekten umgehen zu können ist scheinbar zu schön um wahr zu sein.

Persönlich denke ich fehlen noch eine große Menge an Grundlageninformationen um Verfahren zu entwickeln die eine „wissenschaftlich“ anerkennbare Beweisführung ermöglichen.

Betrachten wir doch einmal ein Untersuchungsszenario.

Ein Psychokinesetest.

1 Experimentator
1 Versuchsperson
1 Holzklötzchen als Bewegungsobjekt
Bewegungssensoren (zur Kontrolle des Versuchsgegenstandes und der Versuchsperson)
1 Kamera (zur Aufzeichnung erfolgter Bewegungen)
3 Thermometer (1 Körperwärme Versuchsperson, 1 Raumtemperatur, 1 Außentemperatur
3 Hygrometer (1 Luftfeuchtigkeit am Versuchsobjekt, 1 Raumfeuchtigkeit, 1 Außenluftfeuchtigkeit)
3 Barometer (1 Luftdruck am Versuchsobjekt, 1 Raumdruck, 1 Außenluftdruck)
1 EEG (angeschlossen an die Versuchsperson)
1 EKG (angeschlossen an die Versuchsperson)

Der Versuch beginnt.
Die Messwerte liegen alle in einem „Normalen“ Bereich

Nach 25 Minuten registrieren die Bewegungssensoren eine minimale Bewegung des Versuchsobjektes.
EEG und EKG zeigen erhöhte Aktivität, die Temperatur der Versuchsperson ist angestiegen,
ebenso die Raumtemperatur, wenn auch diese nur minimal.
Barometer und Hygrometer zeigen keine Abweichungen.
Die Kamera zeigt keine Sichtbare Veränderung der Lage des Testgegenstandes.

Der Versuch wird am nächsten Tag wiederholt.
Gleicher Aufbau, gleiche Voraussetzungen wie am Vortag.
Nur der Hygrometer zeigt geringe Abweichungen zum Vortag.

Nach 2 Stunden keinerlei Meldungen der Bewegungssensoren.
EEG und EKG zeigen „Anstrengung“ bei der Versuchsperson.

2Tage später erneuter Versuch.
Barometer wie auch Hygrometer und auch Thermometer zeigen deutliche Abweichungen zum ersten Test.
Nach 1 Stunde 23 Minuten deutlicher Ausschlag des 1 Bewegungssensoren.
Auch die Kamera registriert 2mm Positions- Veränderung des Testgegenstandes.
EEG und EKG zeigen „normale“ Werte.
Der 2 Bewegungssensor bestätigt das sich die Versuchsperson nicht bewegt hat.

Nachfolgende Tests über Wochen bleiben ohne Ergebnisse.

Was ist an dem einen Tag geschehen???
Kann man diesen Tag nachbilden und würde dann das Ergebnis wieder das gleiche sein??

DAS ist die große Frage in Bezug auf die Beweisbarkeit und Wiederholbarkeit von Paranormalen Geschehnissen.

WAS wenn diese Ereignisse rein situativ sind, abhängig vom scharf eingegrenzten Zeitpunkt ihres Auftretens??
Von den zu genau diesem Zeitpunkt herrschenden Verhältnissen??

Kann man alle Werte und Daten die an einem Zeitpunkt herrschen wirklich nachbilden??
Selbst wenn man dies kann, die Materiellen Gegebenheiten exakt nachbilden,
kann man die subjektiven und Intrapersonellen Gegebenheiten der Testpersonen wiederherstellen???

Wohl kaum, denke ich.

Was aber wenn diese eine große Rolle spielen??
Wenn Psi-Phänomene nicht von Äußeren, Physikalischen Bedingungen abhängig sind,
sondern von Psychischen Bedingungen, von bestimmten Bewusstseinszuständen??
Von den Psychischen Gegebenheiten während des Auftretens eines Psi-Phänomens?

Womit wir wieder beim Decline-Effekt und der sich Selbsterfüllenden Prophezeiung sind!


Viel Spaß beim nachgrübeln
dasT
(1)Quellenhinweis für das Zitat: Peter H. Ludwig Sich selbst erfüllende Prophezeiung Geleitwort

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