Liebesschatten

und

Schattenliebe

 

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Alfred Ballabene

 

alfred.ballabene@chello.at

gaurisyogaschule@gmx.de

Einleitung

 

„Liebesschatten und Schattenliebe“? Sie haben für mich eine ganz spezielle, persönliche Bedeutung. Ich will es erklären.

 

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„Liebesschatten“ bedeutet für mich, dass die einst im Alltag ausgelebte Liebe zu meiner Frau Astrid nach ihrem Tod von Trauer überschattet wurde. Die Trauer hatte ich akzeptiert, denn sie war mit der Liebe verbunden. Anders lag es mit den Depressionen. Tag für Tag kämpfte ich gegen sie und immer wieder kämpfte ich mich hiervon frei, erhob mich wie der Phönix aus der Asche. Täglich überwand ich diesen dunklen Teil des Trauer-Schattens hin zu einer leuchtenden Liebe. Was die Trauer anbelangt: Ich hätte es mir einfacher machen können, indem ich durch Ablenkung oder durch Gedankenkontrolle meine Hinwendung zu Astrid und dem damit verbundenen Verlustschmerz unterbunden hätte. Ich wollte es nicht, denn ich wollte meine Liebe zu meiner Frau nicht in die Vergessenheit absinken lassen, sondern lebendig erhalten. Deshalb habe ich die Trauer angenommen. Ich habe auch erkannt, dass diese schwere Phase ihren Sinn hat. Den Sinn hat mir meine Gurini und Adoptivmutter Ananda vorgelebt. Nachdem sie die Trauer um den Tod ihres Mannes und meines Adoptivvaters schmerzhaft ausgelebt hatte, ist sie stark, gütig und liebevoll geworden. Ihrem Weg will ich folgen.

 

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Ich wollte nicht, dass mit dem Körper auch die Liebe begraben werde

 

„Schattenliebe“ ist das zweite Wort. Was ich mir darunter vorstelle ist nicht einfach zu erklären. Es ist die Liebeszuwendung zu Astrid in ihren transzendenten Aspekten. Wir sind nicht Materie mit einem biologischen Bewusstseinsprogramm. Wir sind mehr! Wir sind unsterbliche Wesen. Und wir sind als jenseitige Wesen mehr und bedeutsamer als wir glauben.. Wir tragen in uns den göttlichen Funken der All-Liebe. Sie, die All-Liebe, ist das Geschenk, das Gott jedem Menschen mitgegeben hat. Und diese All-Liebe kann man auch erfühlen. Diesen göttlichen Liebesfunken in Astrid konnte ich ebenfalls erspüren. Ich sehnte mich danach und er begleitete mich die letzten zwei Jahre praktisch durch den ganzen Tag. Aus diesem Grund ist dieser göttliche Aspekt von Astrid für mich sehr bedeutsam. Für mich ist er identisch mit Devi – Devi ist der göttliche Funke in jedem Menschen, also auch von Astrid und von mir. Ich spürte Devi aus Astrid heraus, fast durch den ganzen Tag. Das war für mich unglaublich erhebend, machte mich glücklich und erfüllte mich mit tiefer Liebe.

Durch Astrids Tod kann ich Devi nicht mehr so gut gleichsam in Astrid als mein Gegenüber erleben. Durch den Tod Astrids ist mir auch Devi entfernter geworden. Sie ist mir nicht mehr körperlich greifbar präsent sondern umgibt mich nur noch wie ein Schatten.

 

 

Über Astrid, meine Frau

 

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Meine Frau Astrid

 

Wir kannten uns schon seit dem Anbeginn meines Yogaweges. Ich war, als wir uns erstmals begegnet waren, zwei Jahre im Yoga und damals 30 Jahre alt. Erst als wir beide ungefähr 50 Jahre alt waren, beschlossen wir ein gemeinsames Leben zu führen. Wir erlebten 30 glückliche, gemeinsame Jahre in großer Harmonie und Liebe.

 

Von Beruf war Astrid Physiologin, spezialisiert für Sinnesphysiologie und Neurophysiologie: „Pionierin der Retinaforschung, Mutter des Medizincurriculums und Ehrensenatorin der Medizinischen Universität Wien“, so hieß es in ihrem Nachruf von der Medizinischen Universität Wien.

 

Am Dienstag den 13. Februar stürzte Astrid mit einer Gehirnblutung als Folge. Damit änderte sich mein Leben.

 

 

Astrids Sturz

 

16. März, Brief von meiner Yogabegleiterin Gauri:

Lieber Vayu,

gestern als ich von Durga hörte, dass es dir gut geht, war ich erleichtert. Ich rufe dich ja einmal in der Woche an und wir schreiben uns eher wenig. Obwohl du  schreibst, dass es dir gut geht, so bin ich dennoch etwas in Sorge ob du alleine zurecht kommst, ob alles gut verläuft mit dem Alltag und den Behörden usw. Naja, du kennst mich ja.

 

Jedenfalls, ich war sehr erleichtert als Durga mir dies sagte. Und auf dem Rückweg nach Hause fiel mir dann wie ein Geistesblitz ein AKE ein, den ich Tage bevor Astrid leider verstarb, hatte. Den habe ich dir schon mal erwähnt aber nur kurz und auch nur den Beginn. Den Rest wollte ich dir nicht erzählen, weil ich ihn selbst nicht verstanden habe.

 

Eine Woche bevor dies mit Astrid geschah, hatte ich jede Nacht eine Begegnung mit dir. An das meiste erinnerte ich mich morgens nicht, ich weiß nur, ich begegnete dir jede Nacht. Es waren überwiegend Treffen in deinem Haus. Es ist ein astrales Haus gewesen, wo du mit Astrid wohntest und wo ich euch dann über das bevorstehende Unglück (das einstürzende Haus) warnte.

 

In diesem AKE waren du und ich zuerst in einem Raum, der einem aus meiner Kindheit ähnelte. Wir saßen an einem Tisch und du hast genauso wie jetzt ausgeschaut, allerdings war dein Haar perlmuttfarbig. Von der Ausstrahlung erfühlte ich, dass es sich um einen hohen Teil von dir handelte. Er strahlte Kraft und Stille aus. Ich redete nun zu dir und erzählte irgendetwas. Du schautest mich an, sagtest aber nichts. Ich erfühlte, dass du mir was sagen wolltest. Du versuchtest es mir auch zu sagen, aber ich konnte es leider nicht hören. Ich sah wie sich deine Lippen bewegten, aber es war keine Stimme zu hören. „Ich kann dich nicht hören“ sagte ich dir und hoffte, du würdest das wiederholen was du mir mitteilen wolltest. Ich war ja gänzlich unbewusst.

Du hast aber nichts mehr gesagt sondern bist still da gesessen und hast mir zugehört. Erst jetzt verstehe ich, dass dein Astral wohl erkannte hatte, dass es sich nicht lohnte mir etwas zu sagen, denn ich konnte es nicht aufnehmen. Nur, von der Ausstrahlung her erfühlte ich, dass es um etwas ging, was dich bedrückte. Du wolltest es mir gerne mitteilen, mich darin einweihen, leider ging es nicht.

 

Das war der erste Teil, den hatte ich dir vor einiger Zeit schon erzählt. Ich glaube, dein Astral wollte mich über das bevorstehende Unglück warnen. Ob er dies tat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall habe ich dann zwei Tage später in einem anderen AKE Astrid und dich gewarnt und du konntest aus dem Haus rausgehen und dich retten. Astrid leider nicht. Das deckt sich mit dem was ihr gehofft hattet, dass es einmal so sein möge, dass ihr gemeinsam von hier geht und keiner von euch beiden alleine zurück bleiben muss. Das sollte anscheinend nicht so sein.

 

Im zweiten Teil des Erlebnisses waren du und ich auf der Straße vor dem gleichen astralen Haus. Das Haus befindet sich in einem kleinen Ort, es ist ein einstöckiges Haus, das ich sofort erkennen würde, wenn ich es sehe. Wir gingen nun auf der Straße. Du hast dich an meinem Arm gehalten. Ich sah dich an und stellte fest, dass du um Jahre gealtert warst. Dieser Vayu war ein alter und gebrechlicher Mann, der kurz vor dem Tod stand sozusagen. Wie ein 100 Jähriger. Alles an dir, sogar die Kleider gaben nur dieses Bild ab. Ich hielt deinen Arm in meinem Arm und wusste, ich musste mich um dich kümmern. Das wollte ich auch gerne tun. Trotz deiner großen Gebrechlichkeit, die von innen zu kommen schien, warst du lieb und sanft zu mir. Mir brach beim Anblick dennoch das Herz. Ich dachte nicht daran, was mit dir passiert sein könnte. Sonderbarerweise verschwendete ich keinen Gedanken daran. Mein einziger Gedanke war für dich da zu sein.

So kamen wir an eine Stelle wo wir einen Straßenstand erblickten, wo zwei Personen Essen verkauften. Da hatte sich schon eine Schlange von Käufern gebildet. Ich sagte dir, ich hole uns was zum Essen und stellte mich in der Reihe an. Du hast dich nicht hingestellt sondern hast gewartet.

Als ich nun an der Reihe war, sah ich mir das Angebot an. Das war lauter süßes Zeug, Kuchen usw. Da drehte ich den Kopf um, in der Absicht dich zu fragen, ob du denn was Süßes haben möchtest. Da sah ich dich. Du warst nicht mehr der alte gebrechliche Vayu. Ich sah dich, so wie du heute bist, in deinem jetzigen Alter, Ausstrahlung und Kraft. Dieser Vayu strotzte nur so von Kraft und hatte einen Rucksack auf dem Rücken. In dem Moment als ich den Kopf zu ihm gedreht hatte, war er im Begriff weg zu gehen. Er drehte sich um und ging nun Richtung seines Hauses, ohne mir ein Wort zu sagen. Ich war überrascht über die Verwandlung und hatte nun ein schlechtes Gewissen, weil du weg gingst. Ich dachte, ich hätte mich um dich zu wenig gekümmert und dich alleine gelassen, während ich an das Essen dachte. Dann wachte ich auf.

 

Ich habe diesen zweiten Teil bis heute Abend nicht verstanden. Aber gestern wurde mir mit einem Male klar, was das alles bedeutet hat. Es war eine Vorausschau der kommenden Zeit. Nach Astrids Fortgehen warst du gebrechlich wie noch nie. Da habe ich gedacht, du brauchst mich und ich wollte gerne für dich da sein. Das Essen das ich für uns und vor allem für dich kaufen wollte, das war nichts für dich. Das Essen war süß, es steht hier für Trost und Ablenkung und gute Worte usw. Also das was man einem liebenden Menschen gibt, der trauert und traurig ist.

Deine Gebrechlichkeit war aber nicht von langer Dauer. Warum auch immer, doch ich denke, aufgrund einer neuen Erkenntnis die du gemacht hast. Du hast also zuerst geglaubt (und ich erst recht), dass Astrids Fortgehen auch für dich das Ende wäre. Dem war aber nicht so und da wurde aus dem alten gebrechlichen Vayu ein starker, zielsicherer und unabhängigere Vayu, der alles was er brauchte, bei sich trug, in dem Rucksack. Er brauchte keine Pflege, kein Mitleid und niemanden der sich um ihn sorgt. Er nahm sein Schicksal selbst in die Hand.

 

So habe ich dieses Erlebnis verstanden. Ich glaube, so hart das Schicksal mit dir jetzt war, du hast definitiv die Kraft, um alles durchzustehen und das zu sein, was du bist: ein wahrer Yogi der von Kraft strotzt.

 

Bussi, ich umarme dich

Gauri

 

 

Was ist Liebe?

 

Wie stelle ich mir eine tiefe, unvergängliche Liebe vor? Dieser Frage will ich hier nachgehen.

 

Liebe ist für mich mehr als Erotik oder Sex.

So stark auch die Gefühle bei einer erotischen Liebe sein mögen, es ist wie ein hoch aufloderndes Strohfeuer. Beeindruckend, aber meist kurzlebig. Auch in einem ewigen Händchen-Halten sehe ich keine erfüllte Liebe. Das heißt keinesfalls, dass ich beides ablehne. Nein, beides hat seine Schönheiten und ist wichtig für das innere Feuer. Ja, en inneres Feuer aus festen, harten Holzscheiten entspricht meiner Vorstellung. Das Strohfeuer ist hierbei auch wichtig. Es ist wichtig, damit das Feuer überhaupt zustande kommt. Dauerhaft jedoch brennt die Herzensflamme, wenn man durch Dick und Dünn geht. Wenn man das Leben gemeinsam in seinen Tiefen und Höhen meistert. Wenn man Tränen der Freude und der Sorgen teilt. Gemeinsam geteiltes Schicksal lässt einen eins werden. Man wird eins in der Erinnerung, eins in den Gefühlen, ein Wesen mit zwei Körpern, untrennbar, für immer eins!

 

Astrid:

Aus fremdem Land führte mein Weg zu dir,

ich suchte eine Heimat in deiner Nähe hier.

Schnell auch hatte ich dich gefunden,

doch sahen wir uns nur gelegentlich für Stunden.

 

Wir lernten und es wuchs in uns die Kraft heran,

die gemeinsame Zeit erst dann für uns begann.

Eng verbunden durch Jahre in Freud und Leid,

durchlebten wir Höhen und Tiefen zu zweit.

 

Auch wenn wir nun getrennte Wege gehen,

glücklich werden einmal wir uns wiedersehen.

Uns umarmend selig unter Freudentränen,

erfüllt sich unsere Liebe, unser Sehnen!

 

Vayu:

Dein Tod hat uns beide nun getrennt,

die Liebesflamme in mir weiter brennt.

Viele Tränen hab ich um dich geweint,

sehnte mich danach, dass wir vereint,

liebend uns umarmend wieder sehen,

und gemeinsam wieder neue Wege gehen!

 

 

Mein Leben vier Monate nach Astrids Sturz

 

Vor vier Monaten war meine Frau Astrid gestorben. Wir hatten uns innig geliebt. Ohne sie empfand ich die Welt leer und mein Leben nutzlos. Mit meinen Gefühlen ging es auf und ab. Mal war ich in tiefer Liebe zu ihr versunken, fühlte sie nahe indem ich an sie dachte.

 

Bei deinem Bild brennt ein helles Licht,

ich denk an dich, vergess dich nicht.

Du blickst mich an vom Bild lebendig nah,

mir schien, dass ich es lächeln sah.

 

Ein warmes Glüh‘n durchwärmt mein Herz,

vergessen ist mir Leid und Schmerz.

Ich weiß, auch wenn wir uns nicht seh’n,

unsere Liebe glüht, wird nie vergeh’n!

 

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Es ist dieses Bild hier, vor dem eine Kerze brennt

 

Dann wiederum kamen Phasen, da fühlte ich gar nichts, fühlte mich einfach leer. Es waren Zustände, in denen ich alles in Frage stellte, Zustände, wie ich sie früher nie gekannt hatte.

 

Ich lebe in einer schweren Zeit,

fühl keine Liebe meilenweit!

Wie schal empfinde ich mein Leben,

wenn niemand will mir Liebe geben.

 

Ich erleb die Hölle schon auf Erden,

wie wird es drüben einmal werden?

Ohne Liebe bin ich gestorben,

ohne Hoffnung jetzt und morgen.

 

Mit Gartenarbeit und mit Schreiben,

versuche ich die Zeit mir zu vertreiben.

Am Tag warte ich auf die Nacht,

dass mir ein Traum mit Liebe wird gebracht.

 

Vergeblich war jedoch mein Hoffen,

am Morgen steh‘ ich auf betroffen.

Und jede Nacht gab’s nicht mal Schatten,

die einen Liebesblick mir zugeworfen hatten.

 

So wach ich morgens auf, wiederum allein,

wieder wird ein neuer Tag ohne Liebe sein.

Wie kann ich lieben, wenn niemand da,

wenn kein liebend Blick und Lächeln ist mir nah?

 

So leb ich von Erinnerung allein,

nur zu Schatten hin kann meine Liebe sein.

Und wieder schreib ich neu ein Buch,

in dem in Wahrheit ich nach Liebe such.

 

Es ging auf und ab. Nach dem Tief versuchte ich wieder Kraft zu finden. Ich kochte, streichelte die Katzen, goss die Blumen und wurde wieder stark. Wieder fühlte ich mich gleichsam neu geboren, auferstanden aus der inneren Leere. Ich zündete eine Kerze neben Astrids Bild, wechselte die Blumen, die schon welkten. Von Neuem  fühlte ich mich mit Astrid aber auch mit Devi in Liebe vereint und war wieder glücklich. Devi war für mich eine Quelle der Liebe, die ich dem Überbewusstsein zugeordnet hatte. Noch zu Astrids Lebzeiten sah ich Devi in Astrid verkörpert. Ich habe das Astrid auch gesagt und sie hatte es gerne akzeptiert. Wir hatten voreinander keine Geheimnisse. In Astrid konnte ich, indem ich in sie den Liebeszustand von Devi hinein projizierte, das Echo einer göttlichen All-Liebe erspüren.

Diese Vorgangsweise ist ein wesentliches Element des spirituellen Tantra, eine Yogarichtung, deren Methoden ich durch Jahrzehnte praktiziert hatte.

 

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Trauerbewältigung – Verarbeiten, nicht Verdrängen

 

Ein neuer Tag. Georg, Astrids Sohn, hat mich am Vormittag angerufen. Im Laufe der vielen Jahre haben wir einander uns lieben und schätzen gelernt. Georg versuchte stets mir zu helfen wo immer es ging. So hatte er mich heute gefragt, wie es mir gehen würde. Leider war ich ehrlich und hatte ihm gesagt, dass es mir schlecht ging und ich traurig war. Dann am Nachmittag hat er mich wieder angerufen. Er wollte mir helfen und hat mich für morgen auf einen Familienbesuch eingeladen. Die Vorstellung hierzu fühlte sich für mich wenig einladend an. Ich hatte ein sehr großes Bedürfnis nach Ruhe. Ich wollte meine Gefühle verarbeiten, transformieren, etwa durch Schreiben. Im Trubel meine Gefühle einfach zu ersticken, war nicht in meinem Sinne. Ich wehrte mich dagegen meine Gefühle durch Ablenkung abzutöten. Derlei ist leider zu einem üblichen Heilmittel für die meisten geworden. Für mich verständlich, denn die meisten sind überlastet und haben keine Zeit. Um Probleme und Sorgen zu verarbeiten benötigt man Ruhe und Zeit. Die hat niemand. Deshalb werden die inneren Nöte durch das Fernsehen übertüncht, Unterhaltung wird zur Flucht. Die Jahre im Yoga hatten mich sensibilisiert. Ich sah die Welt mit anderen Augen. Unsere Zivilisation geht einen falschen Weg. Sie werden mit ihren Gefühlen nicht mehr fertig. Alles Schmerzhafte wird verdrängt.

 

So nahm ich mein Schicksal an und verdrängte nicht, auch wenn es schwer fiel. Ich wusste, dass mich die Annahme der Trauer formen und mich innerlich reifen lässt.

 

 

Die uns verbindende All-Liebe

 

Unter „Überbewusstsein“ wird hier in Anlehnung an „Unterbewusstsein“ eine höchste, jenseitige Bewusstseinsschichte verstanden.

 

Den meisten ist das Unterbewusstsein als Sammelbecken von unterschwelligen Wahrnehmungen und scheinbar schon vergessenen Ereignissen bekannt. Wenn wir mit jemanden sprechen, ist unsere Aufmerksamkeit meist auf die Inhalte der Worte gerichtet. Das Unterbewusstsein jedoch nimmt zahlreiche Signale aus Gestik, Augenbewegung, Geruch, emotionelle Beiklänge der Sprache, Handbewegungen, Haltung und dergleichen wahr. Unser Gegenüber wird von unserem Unterbewusstsein viel genauer wahrgenommen als wir es für möglich halten.

Unterbewusstsein heißt, dass es unter unserer Bewusstseinsschwelle ist und es heißt auch gleichzeitig, dass es uns unbewusst ist. Wenn diese Inhalte ohnedies unserem Wissen und Denken nicht zugänglich sind, sind sie wertlos, kann man darauf verzichten? Man könnte es meinen. Dieser Wissensschatz ist gar nicht unzugänglich. Wenn man feinfühlig genug ist, hat man Zugang dazu. Man nennt es dann Intuition oder Gespür. Also man muss sich nur die Mühe nehmen innerlich darauf hinzuhorchen, dann kommt es einem zu.

 

Genauso wie wir ein Unterbewusstsein haben, das uns scheinbar nicht zugänglich ist und einen enormen Wissensspeicher darstellt, genauso haben wir auch ein Überbewusstsein, das anscheinend auch nicht zugänglich ist. Deshalb macht man sich in der Regel auch gar keine Gedanken ob es überhaupt existiert. Weshalb ist das Überbewusstsein nicht zugänglich? Weil wir uns überhaupt nicht die Mühe machen damit in Verbindung zu treten! Das ist es, wir versuchen es nicht einmal!

Ich gebe zu, es ist nicht einfach. Speziell am Anfang können wir nicht unterscheiden, was Einbildung und was echt ist. Teilweise ist das deshalb der Fall, weil wir das mit Gewalt versuchen. Wir erhoffen uns eine intellektuelle Botschaft zu erhalten, glauben, dass es uns in Form von Gedanken zukommt.

Wie ist das jedoch mit der Intuition, mit dem Gespür, jenen Fähigkeiten, mit denen wir uns das Unterbewusstsein eröffnen. Beim Gespür kommt uns das Wissen nicht durch Grübelei. Im Gegenteil, wenn wir die Gedanken einmal schweigen lassen, nichts tun, dann kommt es. Genauso ist es mit dem Überbewusstsein.

Also mit ein wenig innerer Ruhe, Hinhorchen, können wir auch mit unserem Überbewusstsein in Kontakt kommen. Ich für meinen Teil habe es so gemacht, dass ich mich nicht bemüht habe vom Überbewusstsein  Richtlinien und Ratschläge zu holen, sondern nur Gefühle. Das hat den Vorteil, da man Gefühle ja nicht erdenken kann, dass man von vornherein gar nicht versucht über den Intellekt und dem Denken da ran zu kommen. Gefühle empfindet man am besten indem man schweigt und sie erlebt. Weil das gar nicht anders geht, macht man es deshalb gleich von vornherein richtig.

 

Wenn sich zwei Menschen tief lieben, so tritt das Überbewusstsein von beiden miteinander in Resonanz. Es schwingt in gleicher Frequenz, wenn man diesen unpassenden physikalischen Begriff hierfür verwenden darf. Über das eigene Überbewusstsein kann man mit dem Überbewusstsein des anderen in Kontakt treten, vorausgesetzt, dass da ein festes Liebesband besteht. Das war zwischen Astrid und mir der Fall. Ich konnte mit ihrem Überbewusstsein in Kontakt treten und habe dieses „Devi“ genannt. Es hat mir Botschaften und vor allem viel Liebe vermittelt. Ich gebe zu, dass es für mich nicht so einfach war, wie ich es vorhin erklärt habe. Ich wusste sehr wohl, dass das, was ich zu empfinden vermochte, aus dem Überbewusstsein kam. Ich wusste allerdings nicht, ob es aus meinem eigenen, dem von Astrid oder einem anderen hohen Wesen stammte. Ich war mir dessen meist nicht klar. Schon deshalb, weil das Überbewusstsein ein göttlicher Aspekt ist, welcher die Individualität überschreitet. In seinem Wesen unterscheidet es sich somit nicht von meinem Überbewusstsein, dem von Astrid oder von wem auch immer. Der Unterschied besteht also nur darin, woher die Botschaft kommt, und damit auf das Befinden dieser Person, Tieres oder Pflanze Bezug nimmt. Es besteht jedoch kein Unterschied in der Qualität der Botschaft. Die Qualität ist immer eine göttliche All-Liebe.

Ein Beispiel hierfür wie ich das meine:

 

Einmal hörte ich diesen göttlichen Aspekt in einer inneren Stimme als ich gerade meinen geliebten Kater Samu auf dem Schoß hielt:

 

Ich bin der Kater, der in Deinem Schoß liegt

Ich fühle mich geborgen in Deiner Liebe!

 

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In diesem Fall war also die Quelle aus der das Überbewusstsein sprach der Kater Samu. Aber inhaltlich ist es eine alle Individualitäten übergreifende göttliche All-Liebe.

 

Weil die Qualität, nämlich diese alles umfassende All-Liebe immer gleich ist, gab ich dieser Quelle an tiefen Gefühlen einen unverfänglichen Namen, nämlich „Devi“. Ich verpasste dem eine Eigenständigkeit und bestand nicht darauf zu sagen, das ist mein oder Astrids Überbewusstsein. Diese unpräzise Zuordnung machte es zwar für mich unübersichtlicher, aber einfacher zu handhaben. Letzteres war mir wichtig. Es kam für mich auf das Praktische an, einen möglichst intensiven Kontakt, der nicht durch intellektuelle Grübeleien und Zweifel gestört wurde.

 

8. Okt. 2018

V: Ich liebe dich sehr. Möchte mich einfach nur in Liebe mit dir verbinden.

A: Keine Fragen wie sonst?

V: Eigentlich nicht. Hast du Fragen an mich?

A: Ich höre mit dir Musik. Hast es schön. Ich bin neugierig, was du uns alles an Neuigkeiten bringen wirst.

V: Wie steht es mit Devi? Hast du Verbindung zu ihr?

A: Ich kann sie nicht von deiner Liebe unterscheiden. Ich weiß nicht, ob es sie getrennt von dir gibt.

V: Probier es mal. Versuche sie innerlich zu sehen.

A: Das Bild, das du dir gerade in deiner Vorstellung machst sehe ich. Es überstrahlt alles. Ich kann sie nicht von dir trennen.

 

 

Meine Frau Astrid als verkörperte Devi und ein wenig Tantra Theorie

 

Einiges über Astrid und Devi aus der Warte von Theorie und Praxis im Tantra. Genau gesagt habe ich mich wenig um den Tantra gekümmert. Es ergab sich alles von selbst. So wie mit Devi aus dem Kater Samu begegnet ist, so ist sie mir aus Astrid begegnet, nur hier wesentlich deutlicher und praktisch auch täglich. Das ergab sich von selbst aus der Begegnung heraus. Das der Tantra solches auch lehrt, damit habe ich mich später erst befasst. In erster Linie, um den Lesern dieser Schriften einen philosophisch vertrauten Rahmen zu geben.

 

Das Tantra ist zwar stark in Mode, aber dieses Neo-Tantra, wie es auch genannt wird, ist ein anderes Tantra, als das, welches ich praktiziere. Das Tantra, das hier in unserer westlichen Zivilisation Verbreitung gefunden hat, ist auf ein sinnliches Niveau abgesunken. Auf besserem Niveau ist das westliche Tantra eine psychologisch-erotische Methode zum Abbau von Spannungen und einer Stärkung des Lebensgefühls.

 

Im spirituellen Tantra sieht der Yogi in seiner Frau, falls er nicht den asketischen Weg bevorzugt, die Verkörperung des göttlichen Prinzips der All-Liebe. Umgekehrt sieht das Gleiche die Frau in ihrem Mann. Die Verkörperung des göttlichen Prinzips der All-Liebe nennt man Shakti. Nach der Psychologie von C.G. Jung entspricht die Shakti der Anima des Mannes. Diese Anima sieht der Tantra Yogi in seiner irdischen Gefährtin verkörpert. Da der Yoga ein Heilungsweg ist, sollte die Beziehung des Yogi zu seiner Anima (Shakti) harmonisch und liebevoll sein und somit auch zu seiner Frau. Das ist also eine völlig andere Einstellung als die vom Egoismus gelenkte Konsummentalität des Neo-Tantra.

 

Das Tantra ist eine Disziplin von Sadhus (Wandermönchen) oder Asketen. Meist Männer. Deshalb wird der Begriff „Shakti“ als weibliche Partnerin in den tantrischen Theorien so betont. Aber natürlich gibt es auch Frauen, die diesen Yoga praktizieren. Sie haben eine männliche Ergänzung. Nach C.G. Jung ist es der Animus, nach dem Tantra ist es Shiva. Shiva ist nicht einer, von vielen hinduistischen Göttern. Der Tantra ist monotheistisch, ist also kein Vielgötterglaube wie der Hinduismus. Damit der Zugang für die Sadhus leichter ist, die ja meist alle im Hinduismus aufgewachsen sind, akzeptiert der Tantra die anderen Götter als Variationen des einzigen existenten Götterpaares „Shiva und Shakti“, die auch als „Shiva und Mahadevi“ bezeichnet werden. Von letzterer Gepflogenheit stammt bei mir die Bezeichnung „Devi“ ab. Mahadevi ist die kosmische Mutter, ähnlich wie Maria. Devi ist sozusagen ein kleiner Teil von ihr, der sich als persönliche Gefährtin einem Yogi anschließt.

(Man nimmt an, dass sich das Tantra aus der Gnosis entwickelt hat. Die Gnosis war eine christliche mystische Richtung. Von daher ist das Tantra auch „christlich“, „monotheistisch“ geprägt. Was in der Gnosis die Sophia ist, ist im Tantra ungefähr die Mahashakti.)

 

Nun, ungefähr nach Art dieses Tantra habe ich an Astrid die Verbindung mit der All-Liebe praktiziert.

Zu den astralen Aspekten von Astrid: Astrale Aspekte sind dem Tantra unbekannt. Die Lehren des Tantra verfügen über kein Jenseitswissen.

 

Als Yogi, der das spirituelle Tantra praktiziert, habe ich mich nicht mit Gelehrsamkeit begnügt, sondern habe Wissen und Können in den Alltag hinein geholt. Ich habe mich mit Devi verbunden und diese empfangene Liebesschwingung in Astrid erlauscht. Ich habe somit in Astrid die verkörperte Devi gesehen. Das war für mich sehr schön, weil Devi, diese göttliche All-Liebe dadurch nicht ein Abstraktum war, zu dem ich mich unter Gedankenstille und Konzentration hin arbeiten musste, sondern ich sie vor mir als Astrid sah. Ich hatte Devi sichtbar und greifbar vor mir. Devi war für mich durch Astrid irdisch präsent. Das habe ich durchaus auch mit Astrid besprochen. Sie war viele Jahre als Schülerin meiner Gurini Ananda im Yoga. Sie hat meine Vorstellungen um Devi nicht nur gut verstanden, sondern auch als gut und schön befunden. Wir haben uns immer über alles ausgesprochen und es gab da keine Geheimnisse. In unseren Frühstücksgesprächen unterhielten wir uns über Yoga und Medizin oder anderes und gingen hierbei oft bis in Details. Astrids Fachgebiet als Gehirn-Spezialistin in Neurophysiologie und Sinnesphysiologie ließ mich allerdings sehr schnell meine Grenzen erkennen. Während Astrid die Funktionsweisen von hunderten Botenstoffen locker überblickte, überforderten mich bereits wenige Botenstoffe in ihrer unterschiedlichen Wirkweise je nach Zelltyp.

 

Jedenfalls, dadurch, dass ich Devi in Astrid sah, hatte Astrid für mich ein geradezu überirdisches Flair bekommen. Aber nicht nur das, auch ihrerseits schien das so gewesen zu sein. Das hob unser alltägliches Zusammenleben auf ein sehr hohes Niveau. Vorwürfe, Missmut zum Gegenüber, all das gab es nicht. An Stelle dessen gab es eine zuvorkommende Liebe, in welcher jeder dem anderen die Wünsche aus den Augen zu lesen versuchte. Für jeden von uns beiden waren die Wünsche des anderen wichtiger als die eigenen. In gewisser Weise sahen wir ineinander eine Verkörperung von Devi.

 

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Astrids Statue von Mayadevi, die immer an der Seite ihres Computers stand

 

 

Frühere Begegnungen mit astralen Aussendungen von Astrid

 

Ich bin dankbar dafür, dass ich immer wieder mit spontanen Astralreisen beschenkt werde. Das sind oft sehr tiefe und gefühlvolle Erlebnisse. Wer dergleichen erlebt hat, wird sich nicht wundern, dass Astralreisen eine derart zentrale Bedeutung für mich erlangt haben. Astralreisen sind für mich jedoch nicht nur tiefe Erlebnisse, sondern haben mir auch ein Verständnis vermittelt, wozu wir hier geboren werden, welchen Sinn das Leben hat und wie wir es führen sollen.

Unter den vielen astralen Erlebnissen, waren auch immer wieder, nein, häufig, Begegnungen mit Astrid. Ich befasse mich hier nicht mit Verifikationen. Nicht wahr oder unwahr ist für mich entscheidend, ob Traum oder Astralreise, sondern wie ich das jeweils Erlebte so in mir verarbeite, dass es meine Persönlichkeit im positiven Sinne gestalten kann. Deshalb möge man mir verzeihen, wenn ich die Begriffe nachlässig verwende und oft statt dem Wort „Astralreisen“ das Wort „Träume“ oder „Astralträume“ verwende.

 

Nun, wenn ich in diesen Astralreisen oder Träumen Astrid begegnet bin, so haben wir wie selbstverständlich Seite an Seite an dem dortigen Leben teilgenommen. Manchmal war es „Alltag“, manchmal aufregend. Sehr oft gegen Ende unseres jeweiligen Beisammenseins war Astrid plötzlich verschwunden oder eilte irgendwohin voraus und ich verlor sie aus den Augen. Ich suchte sie dann meist vergeblich. In diesem Zustand dachte ich an keine Theorien – ich dachte überhaupt nur sehr wenig und das war auch gut so. Denn wenn man in außerkörperlichen Zuständen zu viel denkt, dann hat das einen Weckeffekt. Retrospektiv habe ich mir erklärt was da geschehen ist: wenn Astrid aus ihrem Schlaf aufgewacht ist, dann verschwanden mit ihrer Schlaf-Versenkung auch ihre unbewussten astralen Aussendungen. Sie war dann einfach weg aus dem astralen Geschehen. In meinen nur teilweise bewussten Zuständen war ich jedes Mal sehr irritiert, wenn ich Astrid als Begleiterin verloren hatte.

Solche Träume hatte ich meist mehrere pro Woche. Nach ihrem Tod gab es diese Träume nicht mehr. Sie hörten abrupt auf. Sie fehlen mir sehr. Es ist ein wenig bitter, ich habe Astrid durch ihren Tod hier und auch dort verloren. Ich hoffe jedoch, dass, sobald sich Astrid drüben eingelebt hat und von ihren Möglichkeiten Gebrauch zu machen weiß, sie bei meinen Wanderungen wieder häufiger an meiner Seite sein wird.

 

 

Astrale Begegnungen mit Astrid als Verstorbene

 

Nach dem Tod von Astrid bin ich ihr einige Male astral begegnet. In diesen Astralreisen ist nicht sie zu mir gekommen, sondern ich bin zu ihr gereist. Diese Träume waren jedoch völlig anders als früher. Die Begegnungen waren inhaltlich von ganz anderer Art. Sie zeigten Astrid als Verstorbene, die darum bemüht war irdische Angelegenheiten ins Reine zu bringen. Auch ihre Tochter und Enkeltochter träumten von ihr. Auch da haftete Astrid in ihren Interessen und Erinnerungen noch sehr an irdischen Gegebenheiten. Das galt für die ersten drei Monate nach ihrem Tod.

 

Ich befand mich im Traum in meiner Wohnung. Sie sah anders aus als alle meine irdischen Wohnungen die ich je hatte. Ich befand mich mit Astrid in einem größeren Wohnzimmer. Unser Beisammensein war ganz natürlich und wie selbstverständlich. Astrid sah sich die Patenschreiben der Wissenschaftler und Kliniker durch und meinte, dass man diese beantworten müsse. De facto hatte ich ja diese Schreiben nicht beantwortet, weil ich die Leute alle nicht kannte und nicht zuordnen konnte. Während sich Astrid die Liste der Patenschreiben durchsah, beschäftigte ich mich anderweitig in der Wohnung.

 

Im vierten Monat nach Astrids Tod sah die Situation um Astrid schon besser aus.

Astrid schien in Begleitung von Helfern bereits unterwegs zu sein, um sich in schöner Landschaftsumgebung zu erholen.

 

18. März

Ich war mit Astrid und weiteren Menschen unterwegs durch ein flaches Tal und dann entlang eines abgeflachten Hügelkammes. Alle Begleiter inklusive Astrid nahm ich nur peripher wahr. Am Ende des Traumes war ich der Gruppe vorausgegangen und sah mir die Straßenstände am Anfang eines Dorfes an, das auf der höchsten Stelle des Hügels war. Nach kurzer Zeit wurde ich von den anderen eingeholt, die schon besorgt waren mich zu verlieren. Astrid begrüßte mich und wir gaben uns beim Wiederfinden einen Kuss.

 

So wie ein  rekonvaleszenter Mensch nach größeren Ausflügen erschöpft ist, könnte es auch dort in gewisser Weise der Fall sein.

 

Eine gute Beschreibung findet sich in einer Begegnung von Gauri, eine meiner Yogagefährtinnen, mit Astrid:

 

Ein Brief von Gauri:

ich hatte heute eine indirekte Begegnung mit Astrid. Leider habe ich sehr wenig beobachtet, da ich unbewusst war. Aber die wichtigsten Informationen habe ich behalten:

 

Ich war offensichtlich mit ihr verschmolzen, denn ich war Astrid und ich lag in einem sauberen hellen Bett. Sie hatte die gleiche Gestalt wie zuletzt auf der Erde und es war die kranke Astrid. Ich glaube, dieser Aspekt von ihr, der kranke, wird noch behandelt, aber es geht ihr wesentlich besser. Sie wirkte wach und irgendwie flink und katzenartig in ihren Bewegungen. Sie war also nicht träge und gebrechlich. Anscheinend ist der Heilungsprozess dem Ende nahe. Mir schien, dass es ihr ein wenig langweilig war.

Also war ich sie und ich hatte somit vollen Zugang zu ihrem Inneren. Doch alles was ich spüren konnte, war ihre Liebe zu dir. Das nun zu beschreiben, ist sehr schwierig wenn gar unmöglich, denn wie soll man einen Liebeszustand beschreiben der keiner Worte bedarf? Es war ein energetischer Zustand, ein hoher und wunderbarer. Es war nichts Körperliches bzw. Psychisches, es war reine Liebe. Ich kann dir diesen Liebeszustand leider nicht beschreiben, aber ich nehme an, du weißt wovon ich rede, denn du musst Astrid auch ähnlich lieben.

Ich weiß nicht wie lange ich in ihr war, aber als ich raus war, musste ich heulen. Weil der Zustand und jene Liebe so stark waren und mich sehr berührten.

 

Auch ich hatte den Eindruck, dass Astrid über die Anfangsschwierigkeiten hinweg gekommen war, mit welchen fast alle zu tun haben, wenn sie in eine jenseitige Ebene wechseln. Sind doch dort völlig andere Gesetze als jene, die wir von unserem irdischen Leben her gewohnt sind.

 

Zu der Astralreise von Gauri passt eine Astralreise, die ich ebenfalls ungefähr zu dieser Zeit hatte:

 

14. April

Durch längere Passagen wurde ich im Traum von einer Frau begleitet. Sie war schweigend in meiner Nähe. Ich kann mich nicht mehr an die diversen Geschehnisse erinnern. Was ich jedoch deutlich in Erinnerung habe war der letzte Abschnitt, wo ich mich in einem großen Schlafsaal befand. Ich lag dort in einem Bett. Die Leute in den Betten schliefen noch nicht und es war Gemurmel zu hören, etwa wie von den  Gedanken, die einzelne noch hatten. Dann sagte die Frau Stille an und es war schlagartig still, vielleicht auch durch mich, weil ich diesen Befehl mit innerer Kraft ebenfalls weiter gab. Ich tat es, weil ich mich der Frau zugehörig fühlte. Sie genoss in allem meine volle Unterstützung. Anschließend legte sich die Frau in mein Nachbarbett. Das finde ich, ist überaus eigenartig. Für eine Helferin ist das undenkbar. Helfer gesellen sich nicht zu den Beaufsichtigten, indem sie sich ebenfalls in ein Bett legen. Undenkbar!  Wollte diese Frau in erster Linie in meiner Nähe sein? Die Frau hatte eine sehr starke Persönlichkeit und hatte zugleich eine starke mütterliche und liebevolle Ausstrahlung. Astrid war sehr mütterlich, allerdings habe ich diesen Aspekt in erster Linie aus ihren Handlungen ersehen, aber nicht erfühlt. Wahrscheinlich hatte ich deshalb ihre mütterlichen Gefühle nicht empathisch erfühlt, weil sie diese mir gegenüber nicht hatte. Sie hatte ja partnerschaftliche Gefühle zu mir.

 

Zum Abschluss möchte ich noch eine astrale Begegnung von M. bringen, einem mit mir befreundetes Hellsehmedium. Sie hatte Astrid nie in ihrem Leben angetroffen und hatte auch von mir nichts über Astrid erfahren. Dennoch beschrieb sie die Persönlichkeit Astrids, wie sie diese im Traum erlebt hatte so treffend, dass es besser nicht mehr geht. Hier ihre Beschreibung von Astrid:

 

Ich erinnere mich, dass ich dich besuchte und Astrid später am Abend dazu kam. Ich hab mich lange mit ihr unterhalten. Wir mochten einander sehr.

Astrid wirkte, wie aus einer wohlhabenden Familie. Mich faszinierte ihre umsichtige Art. Sie konnte eine Situation scharf überblicken und auch bei sehr unangenehmen Situationen völlig ruhig und freundlich bleiben. Aber wenn die mal konsequent wird, kann sie scheinbar gefühllos durchgreifen. Auch ihre Sprache wirkte, als bedenke sie jedes Wort. Auch wenn es vielleicht wirklich nur ein Traum war, werde ich diese liebenswürdige Person nicht so schnell vergessen.

 

Schon der erste Hinweis „Astrid wirkte, wie aus einer wohlhabenden Familie“ war für mich überraschend. Astrid ist als Adelige in einem Schloss aufgewachsen. Nie habe ich M. darüber auch nur ein Wort zukommen lassen. Der Rest, den M. über Astrid geschrieben hatte, war ebenfalls eine ausgezeichnete Charakterbeschreibung, so treffend, wie ich sie noch nie selbst aus Bekanntenkreisen gehört habe.

 

Am 11. Juli bekam ich einen Brief von M.:

Hab vor ein paar Tagen von Astrid geträumt. Sie war wieder in dem
Zimmer, von dem aus man eine gute Aussicht auf einen Fluss hat, der in
einem Tal liegt. Sie erzählte, dass sie sich Forschern angeschlossen
hat. Genaues weiß ich nicht mehr, es blieb nicht haften. Ihr ging es
sehr gut.

 

Ich habe M. folgendes zurück geschrieben:

Liebe M.,
noch etwas will ich Dir sagen: gerade heute bin ich sehr traurig wegen dem Verlust von Astrid. Du ahnst nicht wie gut es mir getan hat, dass Du von Deiner Begegnung mit ihr geschrieben hast. Ich danke Dir sehr dafür.
Weißt, es ist so, ich bin sehr traurig. Deshalb kann ich auch Astrid nicht begegnen. Denn wäre das der Fall, dann würde sie meine Trauer mitbekommen und es würde ihr das Herz zerreißen. Deshalb ist es besser, wenn wir keinen Kontakt haben. Du bist dadurch Astrids und meine Botin. Nur Du kannst zu ihr Kontakt nehmen. Und wie ich Dir schon sagte, ich kann ihr leider nicht begegnen.
eine liebe Umarmung
vayu

 

In diesem Zusammenhang bekommt ein Traum Sinn, den ich am 3. März hatte:

Heute hatte ich den ersten interessanten Traum, nach langer Zeit. Es ist ein Traum über den ich noch nachdenke. Die Renovierung einer astralen Universität. Die Universität war ein wunderschönes Gebäude. Habe es von innen begangen und das Gebäude auch von außen, von einem Hügel aus angesehen. Ein war ein sehr schönes Gebäude. Der Altbau war offenbar zu klein und so wurden die Innenhöfe bei den Renovierungen überdacht, um solcherart 3 große Aulas zu bilden. Die innere Aula fasst sicherlich zwischen 500 und 800 Personen.

 

Ich ging kreuz und quer durch die Universität, die im Bau war. Sie hatte keine Ähnlichkeit mit dem Chemischen Institut oder der Hauptuni in Wien. Also kein Erinnerungstraum. Wenngleich das Hauptgebäude der Universität Wien sehr schön ist, war dieses Gebäude noch schöner. Es hatte einen großen quadratischen Zentralbau mit ebenfalls quadratischem Innenhof. Links und rechts vom Hauptgebäude war ein schmaler Flügel, ebenfalls mit Innenhof. Als ich im Traum dort war, wurde gerade daran gebaut die jeweiligen Innenhöfe zu überdachen. Im Hauptgebäude entstand dadurch eine sehr große Aula. Obwohl die Aula bei weitem noch nicht fertig war, wurden an ihren Wänden bereits ornamentale Figuren geschaffen.

Nach dem Rundgang ging ich oben ins Freie. Ich hatte eine Begleitung, an die ich mich optisch nicht erinnern kann. Mit der Begleitung ging ich zu einer Anhöhe und sagte, dass dies eine wunderschöne Landschaft sei, in welche die Großstadt eingebettet sei. Die Begleitung sagte mir, dass es keine Stadt sei, sondern nur ein Campus mit der Uni.

Dann sah ich von oben das Universitätsgebäude. Es leuchtete in roter Farbe. Die Dächer hatten interessanter Weise so etwas wie einen weißen Kamm, der als Verzierung diente.

 

Ich frage mich, ob Astrid eine astrale Universität gründen will, eventuell zusammen mit Ananda. Beide wären hierfür geeignet.

Astrid hat 2002 den gesamten neuen Studienlehrplan der Meduni in Wien entworfen - die erste Änderung in der Vorlesungsmethodik seit zirka 1908 etwa. Sie war dann auch Studiendekanin und Senatorin, zuvor auch Vorsitzende der Professorenkurie. Sie ist also mit Struktur und Organisation einer Universität bestens vertraut. Sicherlich hat sie erkannt, dass in der Humanmedizin das Bindeglied zum Astralen fehlt, Krankheiten auch karmische Aspekte haben und der Körper nichts anderes ist als ein Seismograph der menschlichen Seele. Weiters fehlt das subtile energetische System in der irdischen Humanmedizin bis hin zur Kundalini und vieles andere mehr. Da gibt es also drüben sehr viel Aufholarbeit. Ich will damit nicht sagen, dass es drüben nicht genügend Forscher auf all diesen Gebieten gäbe, aber Astrid wäre als Neurophysiologin des Gehirns dennoch ein Geschenk für sie. Es sind ja besondere Zustände des Gehirns, die zum Beispiel das Astralreisen ermöglichen – ich hoffe, dass dies ein neues Interessensgebiet von Astrid ist, weil es ein Bindeglied zu mir herstellt.

 

Ich habe den Traum M. zugesendet und sie gab mir hierzu folgende Antwort (ebenfalls am 11. Juli):

An die überdachten Höfe erinnere ich mich zwar nicht, wohl aber an die
niedrigeren Gebäudeflügel beidseitig des Hauptgebäudes - interessant!

Beim Herumgehen fing ich die Gedanken einer Mitarbeiterin auf. Dadurch
erfuhr ich, dass diese Uni absichtlich in einer sehr erdnahen Ebene
gebaut wurde. Dort kann jeder hin. So war das Argument. Sie grübelte, ob
das Irdische schwer macht, oder notwendig ist. Sie forschte, wie die
Menschen mit den Ebenen verknüpft sind. Und sie war dafür, Krankenhäuser
auf Erden so schön wie möglich zu gestalten, damit wirkliche Heilung
erfolgen kann.

 

19. September

Die Zeit vergeht. Die Schwalben haben sich gesammelt und sind abgeflogen. Ich glaube die Saatkrähen aus Russland sind bereits angekommen. Hier auf dem Land sieht man das nicht so gut wie in Wien, noch dazu, wo wir hier eine Kolonie heimischer Saatkrähen haben. Dennoch, aus dem Frühjahr ist Herbst geworden und Ahorn und andere Bäume schmücken sich bereits mit goldenem Laub.

 

Ich habe all die letzten Monate keine astrale Begegnung mit Astrid gehabt. Das hat wohl auf meine Stimmung gedrückt. Die Betrübnis zeigte sich Tag für Tag wie der jetzige Herbstnebel über den Äckern am Morgen. Erst seit einer Woche konnte ich mich so richtig aus dem Tief heraus holen und wieder voll in Liebe aufgehen. Es ist, als würden die Yoginis und ich unglaublich stark verbunden sein, denn auch ihnen sind die Versuche Astrid astral zu kontaktieren gescheitert.

Wie vorhin erwähnt, konnte ich die Betrübnis die letzten Tage überwinden und wieder ganz tiefe Liebe erfühlen. Dadurch konnte ich mich innerlich wieder besser mit Astrid verbinden. Heute am Morgen habe ich mich hingesetzt, um vor dem Frühstück vor dem Bild Astrids mit einer brennenden Kerze davor, mich mit ihr medial zu verbinden. Es war leichter als ich dachte. Die Inhalte waren klar und deutlich, wenngleich in der verbalen Umsetzung mein Schreibstil mit eingeflossen ist. (A = Astrid, V bin ich)

 

V: Es gelingt mir nicht zur Zeit dir in Astralreisen zu begegnen. Deshalb versuche ich es auf diesem Weg.

A: Wir sind stärker miteinander verbunden und in Kontakt als du es glaubst.

V: Ja, das weiß ich und fühle es auch. Es ist nur so, dass diese Verbindung in erster Linie Gefühle vermittelt und kein Wissen über das, womit du dich beschäftigst.

A: Das ist deshalb, weil du viel Musik hörst, welche dich in deinen Liebesgefühlen unterstützt. Gefühle sind sozusagen dein jetziger Schwerpunkt in deiner Verbindung zu mir.

V: Ja, das war notwendig, um mich aus der längeren Phase von Betrübnis bis leichter Depression wieder zu befreien. Liebe ist das Heilmittel gegen Depression. Das weiß ich und habe es in der Praxis angewendet.

A: Gut, aber heute morgens, als du wissen wolltest was ich mache, hast du es sofort gewusst. Also gibt es auch eine Verbindung, über welche du über meine Tätigkeiten Bescheid bekommst.

V: Das stimmt. Ich habe es deutlich mitbekommen. Habe ich das richtig empfunden, dass du das mit der Universität sozusagen abgeschlossen hast und sich dein Interessensschwerpunkt verschoben hat?

A: Das stimmt. Ich bin nach wie vor in der Universität tätig. Zuvor war dies mein Schwerpunkt und einziges Interesse. Das hat sich verschoben. Jetzt lehre ich dort zwar nach wie vor, aber es ist so nebenbei. In erster Linie bin ich jetzt mit dir verbunden und versuche von dir zu lernen. Nicht so sehr von dir als Verkörperten, sondern es ist mir gelungen eine Verbindung zu deinem höheren Astral herzustellen.

Wir sind hier alle telepathisch sehr empfänglich. Wenn du den ganzen Tag fast ununterbrochen an mich denkst, wie wäre es möglich, dass ich das nicht mitempfinde? Wenn du dich in tiefer Liebe fast ununterbrochen mit mir verbindest, wie könnte ich so stumpf sein und es nicht bemerken? Genau genommen ist diese Verbindung zu mir eine derart starke Kraft, dass sie auf mich gestaltend einwirkt und bewirkt hat, dass statt der Universität zunehmend du in den Mittelpunkt gerückt bist. Ich möchte sagen zwingend! Aber es ist gut so, nachdem deine Schwingung hoch ist und mir dadurch eine Verbindung zu meiner höheren Entsprechung, welche du Felina nennst, geschaffen hat. Dadurch hat bei mir ein unumkehrbarer Transformationsprozess eingesetzt. Alles andere hat damit verglichen an Bedeutung verloren, sowohl die Universität, als auch die Yogafamilie von Ananda. Über diese neuen Verbindungswege habe ich bereits viel erfahren. Ich wusste nicht, dass es so viel zum Lernen gibt.

Ich küsse dich,

Astrid

 

30.Oktober.2018, M. hat Astrid astral getroffen:

Sie befasst sich mit der Schnittstelle Gehirn, und wie das Bewusstsein dort hinein kommt. Ich kann noch nicht 100 %ig sagen, ob sie dort bleiben wird, und ob diese Leute und Umgebung für längere Zeit ihr Zu Hause sein werden.

 

 

Astrids Kommentar zum ebook „Tochter der Sachmet“

 

Astrid hatte zu ihren Lebzeiten nur wenige ebooks von mir gelesen. Ein ebook, das sie selbst in eine frühere Geburt versetzt darstellen sollte, nämlich „Tochter der Sachmet“, hatte sie nicht gelesen.

Da dieses ebook sozusagen von Astrid handelt, las ich es jetzt wieder, um dadurch sozusagen ihre fehlende physische Nähe auszugleichen.

 

Einige Tage nachdem ich die „Tochter der Sachmet“ gelesen hatte, hatte ich einen kurzen, jedoch sehr schönen Traum, in dem ich Astrid in ihrer jetzigen jenseitigen Ebene begegnet bin:

 

Traum, 5. Mai 2018

Ich war „zu Hause“. Welche Art von zu Hause das war, habe ich nicht beachtet. Ich hatte mich einfach zu Hause gefühlt. Ich hatte eine junge Frau als Gefährtin. Ich selbst fühlte mich auch jung, obwohl ich mir zugleich meines Alters bewusst war. Die junge Frau hatte einen Hut mit Schleier und stellte sich vor mich. Sie sprach mich an und meinte, sie hätte für mich eine Überraschung und ich möge den Schleier lüften. Ich tat es und sah erstaunt ihren altägyptischen Haarschnitt mit den an der Stirne in einer Gerade abgeschnittenen Haaren. Sie sah damit so ähnlich aus wie auf dem Bild, das ich von der „Tochter der Sachmet“, Teil 2, gezeichnet hatte. Sie wollte mir damit sagen und ich fühlte es in seiner Aussage genau, dass sie die „Tochter der Sachmet“ gelesen und sich darüber gefreut habe. Ich war über diese Überraschung und ihre Akzeptanz des Buches immens erfreut und wir haben uns lange und innig umarmt. Glücklich bin ich aufgewacht.

 

Ich habe nach dem Aufwachen noch lange darüber nachgedacht. Wer war diese Frau? Ich habe sie zwar als Astrid innerlich wahrgenommen, aber sie hatte  keineswegs wie Astrid ausgesehen. Nachdem ich durch Nachdenken keine Lösung gefunden hatte, druckte ich mir von Astrid ein Altersportrait in ganz blasser Farbe aus. Dann begann ich das Bild zu überzeichnen, indem ich es zu einer jungen Frau umkonstruierte – Gesichtsform und Knochenbau blieben gleich. Danach gab ihr einen altägyptischen Haarschnitt. Nachfolgend das Bild.

 

AstridSchleier2-600.jpg

 

Eine blasse Kopie eines Portraits von Astrid auf „Altägyptisch“ überzeichnet.

Das Gesicht im Traum sah so ungefähr aus

 

Wenngleich das Bild, sehr vereinfacht und dadurch weniger lebensnah aussieht, gleichen die Gesichtszüge tatsächlich jener Frau, deren Schleier ich gelüftet hatte. Da auf einer guten Ebene, sie muss nicht einmal sehr hoch sein, häufig das Aussehen von etwa Dreißigjährigen angenommen wird, konnte das so ungefähr passen. Ich war mit der Rekonstruktion sehr zufrieden.

 

Bald nach meinem vorhin geschilderten Traum schrieb mir das Medium M. einen spontanen Brief (ich hatte ihr nicht von meiner astralen Begegnung mit Astrid erzählt):

 

Leider kann ich Astrid noch nicht willentlich kontaktieren. Heute Nacht
träumte ich aber kurz von ihr. Sie findet es so lieb, dass du sie mit
der Tochter der Sachmet verbindest, sagte sie. Es ist so schön, ihren
Charakter darin wiederzufinden, und es bedeutet ihr eine frische Liebe,
die von anderer Seite beleuchtet wird. Ich kann es nicht wörtlich
übersetzen. Und dabei strahlte sie über beide Ohren. Gleichzeitig schien
es mir, als trage sie schelmisch ein kleines Geheimnis mit sich.

 

 

Gespräche bei Kerzenlicht

 

Astrid, 26. Sept. 2018

Wir haben ein langes Leben zusammen geführt. Über 50 Jahre haben wir uns gekannt. Unsere Leben waren sehr erfolgreich, etwas Schönes, an das wir uns in unserem ewigen Beisammensein gerne erinnern werden. Wir haben schon viele Leben zusammen verbracht. Dieses eine gemeinsame Leben war eines der schönsten und längsten. Wir haben beide viel gelernt, viel Schönes gemeinsam erlebt. Ich warte auf dich und wir werden uns beide über unsere gemeinsame Vergangenheit freuen.

 

3. Okt. 2018

V: Liebe Astrid!

Lass mir Dagmar schön grüßen. Ich habe sie nie so richtig verstanden. Sie war eine arme Frau, denn sie hatte niemanden, der sie aufrichtig und von Herzen geliebt hat, so wie wir zwei uns geliebt haben.

A: Dagmar lässt dich auch schon grüßen

V: Ich freue mich über diesen Gruß. Sie war tapfer und leider einsam. Entwurzelt und ohne Heimat.

Was macht sie so?

A: Wir lernen zu zweit.

V: Was lernt ihr?

A: Ein wenig versuchen wir zwei dich verstehen zu lernen.

V: Eine schwierige Aufgabe. Ich verstehe mich selbst nicht.

A: (heiter amüsiert) Das mag sein, aber du bist wie ein tiefes, unergründliches Buch. Lauter Spuren, die weiter führen – allerdings wohin, das weiß niemand so recht, nicht einmal Ananda.

V: (belehrend) Nun ja, die Schöpfung ist eben sehr vielfältig – das gilt schon für unsere kleine Welt Erde. Bereits sie ist unüberschaubar vielfältig. Ich habe so nachgedacht. Die Ebene, wo ihr jetzt seid ist noch sehr ähnlich der irdischen Welt. In der nächsten ist weniger Körperliches da und statt dessen mehr Bewusstsein, das sich über den Körper weit ausdehnt. Nun ja, so stelle ich es mir vor. Muss ja nicht stimmen.

A: (belustigt) Habe dich gar nicht so als Grübler gekannt.

V: Forschen ist Nachdenken und natürlich kann sich das in grübeln verlieren. Aber bei echter Forschung ist Erfahrenes dabei und das will erklärt werden. So ist es bei mir auch. Es ist kein leeres Grübeln.

A: So habe ich es nicht gemeint. Du hast gesagt die nächste Ebene ist gekennzeichnet von einem Ausweiten des Bewusstseins. Bei dir sind es die Gedanken, die sich ausweiten. Vielleicht eine Vorstufe?

V: Wie ist unsere innere telepathische Verbindung?

A: Sie ist echt, ich kann dich vernehmen. Also bei mir kommt alles klar an. Ob es umgekehrt auch der Fall ist, weiß ich nicht.

V: Ich hab dich lieb, danke für den kurzen Gedankenaustausch.

A: Hab dich auch lieb und Dagmar mag dich auch sehr – Grüße von uns beiden.

 

4. Oktober 2018

V: Liebe Astrid, danke für deinen Humor bei der letzten Verbindung. Daraus entnehme ich, dass es dir gut geht.

A: Ja, es geht mir gut

V: Ich huste mich so durch die Gegend. Der Schleim in der Lunge löst sich bereits.

A: Dein kurzer Gedanke, den du gleich verworfen hast, weil er dir nicht so gepasst hat, stimmt. Ich hätte dich schon längst zum Arzt geschickt.

V: Wozu? Ich habe ja dich.

A: Mein Röntgenblick sieht in dein Herz und nicht in deine Lunge.

V: Hmm, was soll ich darauf sagen? Kein Kommentar – das passt.

A: (lacht)

V: Könnt ihr xx ein wenig helfen, damit sie im Yoga weiter kommt?

A: Eilt es so?

V: Es eilt:

1)     weil ich schon alt bin

2)     weil ich ein ungeduldiger Mensch bin

A: Speziell deine zweite Begründung glaube ich dir aufs Wort. Ein Teil deines mentalen Losstürmens mit immer neuen Erklärungen ist eine Folge der Ungeduld.

V: Die Ungeduld bringt einen weiter. Würde ich warten bis ein nächstes Erlebnis zur Bestätigung kommt oder noch eines, wäre ich so weit wie alle anderen, nämlich auf dem Stand Null.

Ja, das Bild von unserem damaligen gemeinsamen Ausritt ist richtig: ich laufe lieber hinaus und wild durch die Gegend als dass ich in der Stube sitze und warte.

A: Kenne ich. Es ist ganz so wie du dich auf Igor (mein Pferd) verhalten hast beim Sturm. (Astrid musste mich laut schreiend dazu bewegen endlich mein Pferd zu zügeln. Ich tat es widerwillig, nachdem ich erkannt hatte, dass ich Astrid ansonsten hoch gefährdet hätte.)

V: Dennoch – ich will auf keine Einzelheiten eingehen, hast sie schon empfangen – es passt zu mir und nichts da mit Reiterdisziplin und Verhaltensregeln. Da bin ich wie Odin. Der hält sich auch an keine Regeln, sondern geht ausschließlich nach seinem Gespür und hierbei ist er besser beraten.

A: Jetzt verstehe ich, weshalb du ihn liebst.

V: Solltest ihn mal kennen lernen.

A: Vielleicht kenne ich ihn schon ein wenig durch dich.

V: erinnerst du dich an deinen Traum „Ein Reiter am Himmel“?

A: Der Traum war sehr schön. Jetzt sehe ich ihn leuchtender und schöner vor mir als damals.

V: Wusstest du, dass Astrid „die Asenreiterin“ heißt?

A: Wusste ich nicht.

V: Das passt doch zu deinem Traum! Wenn du schon meine Spuren lobst, die weiter führen – das wäre doch eine lohnenswerte Spur.

A: Vergiss nicht diesen Hinweis in seiner Gänze zu bringen – da war dabei: „und niemand weiß wohin die Spuren weiter führen“. Ich bin froh, dass ich an einem sicheren und schönen Ort bin, um zu lernen – und es gibt da noch viel zu lernen! Dein Sirenengesang lockt mich nicht.

V: Wollte ja nicht, dass du gleich los stürmst. Lass das innere Bild aus dem Traum in dir lebendig werden. Wie einen Fernsehfilm. Mit Unterbrechung, Spaziergang, Kaffee und Kuchen dazwischen.

A: Ich lade dich im inneren Bild zu mir ein, zu Kaffee und Kuchen.

V: Danke, mache ich. Danke für die Einladung. Mizzi will rein, Bussi.

 

Erklärung zum damaligen Ritt bei Sturm: Pferde neigen dazu bei Sturm will darauf los zu galoppieren. Sie sind dann kaum zu halten. Ebenso scheint es, dass Odin, der früher auch einmal ein Sturmgott war, bei Sturm in eine euphorische Ekstase geraten kann. Die Geschichten über die wilde Jagd lassen darauf schließen. Auch ich habe beim Reiten dazu geneigt bei Sturm ekstatisch und kopflos wild loszureiten.

 

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Odin auf der „wilden Jagd“

 

Der Name „Astrid“ ist nordischen Ursprungs und heißt „Asen Reiterin“. Asen nennt man die nordischen Götter.

 

Ein Reiter am Himmel

(Traum meiner Frau Astrid über Odin, den Vater der Asen)

 

Endlose Weite von Schnee und Eis,

glitzernd im Sonnenlicht,

und hellblauer Himmel,

beides vereint am Horizont.

Bedeutungslos werden Raum und Zeit.

 

Staunend erhebt sich der Blick zum Himmel,

durch die Lüfte jagt ein Reiter,

weit wallend sein Umhang,

dunkel sein Ross,

glitzernd vom Schweiß aus tausend Diamanten.

Ein Rudel silberner Wölfe im Gefolge,

alle im stillen Jubel,

aufgehend in der Weite,

die Unendlichkeit ist nah.

 

Erstaunt blickt der Reiter zur Erde;

er sieht die Menschen im einsamen Land,

den Blick zu ihm erhoben.

Jäh wendet er sein Pferd.

Zu ihnen hinab geht sein Flug.

Chaos im Rudel der Wölfe,

zu schnell war der Reiter.

Ein Lachen,

unhörbar für die Ohren,

überwältigend stark für die Herzen.

 

Die Erde erbebt vor Freude,

aus dem Eis wächst ein Teppich aus Blumen,

aus Liebe entstanden

für Odin,

den Vater der Menschen und Götter.

 

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Ein Lied mit Zukunftsbedeutung

 

Astrid an mich, auf den Liedertext von Jennifer Rush „The Power of Love“ verweisend:

 

'Cause I'm your lady                    (Weil ich deine Frau bin)
And you are my man                   (Und du mein Mann)
Whenever you reach for me        (Wann immer du nach mir rufst)
I'll do all that I can                        (Werde ich alles tun was mir möglich ist)

 

Even though there may be times (Es mag Zeiten geben)
It seems I'm far away                  (In denen ich dir unerreichbar zu sein scheine)
Well, never wonder where I am   (Mach dir keine Gedanken wo ich bin)
'Cause I am always by your side (Denn ich bin immer an deiner Seite)

 

'Cause I'm your lady
And you are my man
Whenever you reach for me
I'll do all that I can

 

We're heading for something      (Unser Weg wird uns dort hin führen)
Somewhere I've never been        (Wo ich noch niemals war)
Sometimes I am frightened         (Manchmal fürchte ich mich davor)
But I'm ready to learn                  (Aber ich bin bereit zu lernen)
Of the power of love                    (Über die Kraft der Liebe)

 

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V: Liebe Astrid, ich danke dir für die im Liedertext verschlüsselte Botschaft!

A: Sie sagt dir noch mehr als die auf uns bezogene Auslegung des Textes. Sie sagt dir, dass ich immer bei dir bin und auch die Lieder zusammen mit dir höre.

 

Ein Zustand jenseits der Trennung

 

12. Dez. 2018

Heute habe ich Überwältigendes erlebt. Durch lange Zeit hat mich nachmittags ein unglaublich stiller Friede erfüllt, der zugleich mit tiefster Liebe verbunden war. Es war eine Lieb e als innerer Grundzustand, eine Liebe, die auf keine Person ausgerichtet war. Während der vergangenen Monate trug ich durch die Trauer eine gewisse Unruhe in mir. Eine starke Liebe zu Ananda und Astrid hatte ich wohl, aber sie war wie zwischen zwei Menschen, die einander aus der Entfernung sehen und einander zuwinken.

Jetzt, durch diesen tiefen Frieden, diese Stille, erlebe ich einen Liebeszustand, in dem sich Raum und Zeit aufgelöst haben, jene Faktoren, die uns eine Trennung vortäuschen. In dieser Stille jetzt, die als jenseits eines Raumempfindens und fern eines Zeitgefühls erlebt wird, gibt es keine Trennung mehr. Aber es gibt auch kein Du mehr, das ich vermisse. Ich bin eins mit allem. Gleichzeitig erfüllt mich ein überwältigendes Glücksgefühl. Es gibt keine Probleme, keine Sorgen, nur Glück, Friede und alles umfassende Liebe.

 

Ich schreibe dies nicht in Vergangenheitsform – ich habe es wohl erlebt, aber der Zustand des Glücks, des Friedens und der Liebe begleitet mich nach wie vor, ungebrochen. Es ist das, was ich bin! (Nachträglicher Eintrag einen Tag später.)

 

Ich war verwundert, woher dieser tiefe Zustand plötzlich her kam. Etwas später habe ich es erfahren. Es war Felina, die mir diesen Zustand vermittelt hatte. Sie verwies dabei auf unser letztes mediale Gespräch, das ich hier wiedergeben möchte.

 

Freitag, 7. Dez. 2018

V: Ich habe mich in letzter Zeit wenig mit dir in Verbindung gesetzt.

F: Gar nicht!

V: Stimmt. Es waren auch keine Traumbegegnungen.

F: Müssen die sein?

V: Sie liefern Gesprächsstoff und das bringt näher.

F: Ich dachte die Liebe bringt näher.

V: Die Worte sind Träger der Liebe.

F: Ich dachte das Herzensband ist der Träger.

V: Ja, die Liebe strömt über das Herzensband, aber es ist eine stille, schweigende Liebe. Das Leben enthält Dramatik. Das ist wie der Wind, der das Feuer anfacht. Erst dadurch wird eine Feuerflamme lebendig, bewegt sich, wirft Funken und Schatten.

F: Ich verstehe, deshalb auch irdische Geburten.

V: Nun, so gravierend muss es nicht sein. Aber warum küsst man sich, wenn man sich liebt und schaut sich nicht bloß still in die Augen?

F: Ich verstehe, gemeinsames Erleben gehört zur Liebe. Es bringt einander näher.

V: Für mich sind das die Träume. Da sehe ich dich, da bist du mir gegenwärtiger.

F: Leider waren die Situationen in denen du mich wahrgenommen hast nicht gerade die schönsten.

V: Leider, aber besser als nichts.

F: Es ist nicht einfach mit dir.

V: Stimmt

F: Ich fürchte immer wieder, dass du mich vergisst.

V: Dann lassen wir uns was einfallen.

F: (nachdenklich)

V: Bussi, hab dich lieb.

F: Ich dich auch.

 

Noch ein paar Worte über den Zustand, in dem ich mich nunmehr befinde:

Ich habe diesen Zustand nicht permanent, er gleitet auf und ab, je nachdem womit ich mich befasse. Wenn ich mich mit nichts beschäftige, auf nichts Äußeres die Aufmerksamkeit richte, dann ruhe ich in mir und befinde mich in dem soeben erklärten Zustand.

 

Dieser Zustand ist nicht ganz neu für mich. Er ist nur durch die Trauer um Astrid die vergangenen Monate abgeschwächt worden, ja, ich war sogar oft in Depressionen. Aber jetzt ist keine Trauer mehr, weil ich nicht das Gefühl habe Astrid verloren zu haben, sondern mich mit ihr lebendig verbunden fühle.

 

Rechtshinweise

 

Erstausgabe Wien, 2018

Urheber- und Publikationsrechte aller Zeichnungen, Fotos, Texte und Traumaufzeichnungen von Alfred Ballabene.

Nach GNU Richtlinien frei gegeben.

Ich bedanke mich für Ihren Besuch

 

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Alfred Ballabene