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Re: Getrennt von anderen!?
Sunny schrieb am 7. August 2001 um 22:57 Uhr (425x gelesen):
Hallo "Torch"! :)
Also, wenn Du 14 Jahre alt wärst würde ich sagen - ganz normal mein(e) Liebe(r). Es ist ein Teil der Persönlichkeitswerdung während der Pubertät sich "anders als andere" zu empfinden und sich selbst neu zu definieren.
Ich weiß nicht, wie ist es bei Dir? Hattest Du eine "richtige" Pubertät mit Loslösung vom Elternhaus, neuer Umgebung/Arbeitstelle und vielleicht auch neuen Freunden? Oder ist das gerade erst vor kurzem passiert?
UND - warst Du denn früher "ganz anders" und das ist wirklich erst seit kurzem (ohne offensichtlichen Grund) so, oder bist Du eher der nachdenkliche zurückgezogene Typ?
- Es ist normal sein Leben immer mal wieder neu zu definieren, sich vom alten zu lösen und auch den Freundeskreis kritisch zu überprüfen, ob überhaupt noch Gemeinsamkeiten bestehen.
Es ist auch normal sich zu seinen Eltern auf einmal abgegrenzt zu fühlen, denn wenn man ein eigenes Leben beginnt, löst sich diese Einheit aus Eltern-Kind die so lange Sicherheit gab, in gewissem Sinne auf. Das ist ein Schock ja, aber es ist wichtig um selbständig zu werden. Man sieht die Eltern plötzlich in einem neuen Licht, als eigenständige Menschen mit eigener Persönlichkeit. Man sieht plötzlich, das sie auch "nur" Menschen sind und Fehler haben. Das sie Dinge tuen und Einstellungen haben, die den eigenen vielleicht gar nicht entsprechen. Und plötzlich fühlt man sich seltsam distanziert zu allem. Im Freundeskreis ist es ähnlich. Da wir alle uns ständig entwickeln und auch auseinanderleben können.
Liebe(r) Torch, wenn man anfängt auf "eigenen Füßen" zu stehen und sich aus dem gewohnten zu lösen (sei es indem man in einem Beruf beginnt, anfängt zu studieren, einen eigenen Haushalt gründet etc.), macht das Angst.
Dinge die bisher selbstverständlich und vertraut waren sind es nun nicht mehr. Alles ist irgendwie neu, auch die Beziehung zu anderen wird in einem neuen Licht gesehen. Oft merkt man, das es mit Leuten, mit denen man jahrelang befreundet war, überhaupt keinen Gesprächsstoff mehr gibt. Das man sich nicht mehr "versteht", weil jeder sein Leben anders führt, oder andere Vorstellungen davon hat.
Und weil es so verwirrend ist, möchte man sich manchmal am liebsten zurückziehen und allein sein. Das kann mit 40 genauso passieren wie mit 24. Versuch es vorerst mal nicht überzubewerten, in Deinem Alter ist das auch noch ganz normal. UND - versuch nicht darin zu versinken. Nicht verkriechen, sondern versuch Dich abzulenken, unternimm was, versuch in Deinem Leben (neue) Dinge zu finden die Dir Spaß machen und Dich erfüllen und neue Freunde, die zu Dir passen und so ähnlich denken wie Du.
Grübeln und Schwermut und "sich verkriechen" gehören manchmal dazu, sie sind wichtig um zu sich selbst zu finden - aber nicht auf Dauer! Du solltest Dich von ihnen nicht einnehmen lassen. Laß dieses Gefühl der Abgegrenztheit sich nicht ausbreiten, sonst kann es krankhaft werden.
Ich kann Dich beruhigen - sobald Du mal Dein Leben "gefunden" hast, also weißt wo Du stehst, was Du willst und vor allem WER Du bist, wird dieses Gefühl der Abgegrenztheit verschwinden, bzw. Du wirst merken das "anders" sein, bedeutet "individuell" zu sein. Und das ist gut. Und glaub mir - Du bist damit bestimmt nicht allein! *zwinker*
Alles Liebe!
Sunny.

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Diskussionsverlauf:
- Getrennt von anderen!? ~ HumanTorch - 07.08.2001 21:11 (1)
- Re: Getrennt von anderen!? ~ Sunny - 07.08.2001 22:57