Über Aufregung und Ärger.
Du kannst Dich über alles aufregen oder amüsieren, ganz wie Du willst.
Manche Leute haben es sich zur Regel gemacht, sich über alles und jeden aufzuregen. Sobald etwas nicht wunschgemäss verläuft, stellt sich Aufregung und Ärger bei ihnen ein. Und am Ende regen sie sich noch darüber auf, dass sie sich aufgeregt haben. Also müssen wir davon ausgehen, dass es, für diesen Menschen, ein ganz tolles Gefühl sein muss. In der Aufregung, im Ärger und Zorn, produziert der Körper Adrenalin und andere Hormone die den Körper mit Kraft versehen. Dadurch empfindet der Mensch das Gefühl, stark zu sein. Er fühlt sich überlegen und kompensiert damit seine Minderwertig-keitsgefühle. Nebenbei wird das Leben ernst und schwer. Darüber kann man sich dann wiederum auf-regen und hat dieser Kreislauf erst einmal begonnen, glauben der Mensch, er sei der Größte, Beste und Stärkste. Er glaubt dann, dass er besonders intelligent sei und wird zum Besserwisser.
Viele Menschen regen sich jedoch bloß deshalb auf, damit sie nicht zugeben müssen, dass das Leben schön ist und sie es genießen. Sie befürchten nämlich, dass die anderen es dann sogleich zerstören wollen. Und sollte jemand kommen, der ihnen zeigt wie schön das Leben doch ist und es auch genießt, zeigen sie ihm also gleich, wo es Probleme gibt. Sie tun dann genau das, was sie befürchten, dass ih-nen geschehen könnte. Sie enttäuschen um Enttäuschung vorzubeugen. Sie verletzen um Verletzungen vorzubeugen und sie bestrafen um nicht bestraft zu werden. Oft bestrafen sie sich selbst, prophylak-tisch sozusagen.
Und nun die gute Nachricht, beim sich freuen läuft es genau so ab, nur umgekehrt. Der Körper produ-ziert, unter anderem, Endorphine welche das vorhandene Glücksgefühl noch steigern. Man fühlt sich ebenso stark und kraftvoll, hat aber nicht das Gefühl, besser zu sein als andere. Nebenbei wird das Le-ben leicht, freudvoll und erfüllend. Darüber freut sich der Freudige und hat ebenfalls das Bedürfnis, dies mit anderen zu teilen. Sie sind frei von Befürchtungen, da sie nichts vermeiden wollen. Annahme des Lebens oder Verweigerung bestimmen die Hormonproduktion und somit auch das körperliche Wohlbefinden des Menschen. Bewusstsein wird nicht durch den Körper bestimmt, sondern umgekehrt. Man kann es sich zur Regel machen, sich an Dingen die man nicht versteht, zu erfreuen und sie als neues Forschungsfeld betrachten. Man kann sich von dem, was einem üblicherweise aufregt, auch zu neuen Erfahrungen erregen lassen. Es ist das gesunde Interesse über die Vielfältigkeit des Lebens, welches Dich anspornt weiter zu gehen und neue Erfahrungen zu machen. Alles was sich aufregt, ent-springt dem sich aufbäumenden Ego. Und wenn es sich aufbäumt, dann lass es toben aber, genieße es als eine weitere interessante Erfahrung. Wenn Du den Fehler machst, es unterdrücken zu wollen, wird es bloß immer stärker und steigert sich in seiner Intensität so weit hoch, bis Du es nicht mehr kontrol-lieren kannst. Dann nimmt die Aufregung und Deine Wut Überhand und Dein Leben gerät außer Kon-trolle. Du lebst dann nicht mehr Deine Gefühle, sondern Du wirst von ihnen gelebt. Dies ist Dein Un-tergang. Spiele einige Zeit mit Deiner Aufregung und Du wirst eine Befreiung von ihnen erfahren, die Du für unmöglich gehalten hast. Versuch nicht besser zu sein als Du bist, sei einfach und spiele Dich selbst!
Purusha Bruno Würtenberger
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