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Leiste dem Bösen keinen Widerstand ?
Gassho schrieb am 7. Oktober 2001 um 9:40 Uhr (533x gelesen):
Hallochen!
Es ist keine Ironie des Schicksals, dass wir oft mehr von unseren Feinden als von unseren Freunden lernen können- alledings nur, sofern wir fähig sind, sie zu repektieren.
Die Geschichte unserer Zivilisation ließe sich als eine Abfolge von Kriegern beschreiben: von Kriegern gegen die Natur, gegen andere und gegen sich selbst. Wir neigen dazu, dem Leben gegenüber eine feindselige oder ablehnende Haltung einzunehmen. Vielleicht sind wir geborene Kämpfer. Wir kämpfen um unser Überleben, um unsere Rechte, um unsere Freiheit. Wir kämpfen um alles. Daher wundert es nicht, dass wir eine der streitsüchtigsten Gesellschaften der Welt sind.
Es ist nicht unbedingst schlecht ein Kämpfer zu sein. Doch wäre es schade, wenn wir vor lauter eifrigen Bekämpfen der Feinde es verpassen würden, von ihnen zu lernen. Wenn unsere Einstellung gegenüber unseren Feinden die des Hasses, der Wut oder der Angst ist und wir, wie üblich, durch kämpfen und Fliehen auf sie reagieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass wir es verpassen, richtig auf sie zu achten. Das kann ein verhängnisvoller Fehler sein. Für christliche Soldaten, die auf ihre militante Einstellung stolz sind, kann der folgende Abschnitt aus der berühmtesten Predigt vielleicht etwas zum Inne.halten führen:
"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Su sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet, denn er läßt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er läßt regnen über Gerechte und Ungerechte"
Seit ihr schon mal jemanden begegnet, der seine Feinde liebt (außer Homöpathie) und für seine Verfolger betet? Es ist schon schwer genug darüber zu reden und dabei nicht gleich wie ein Heuchler zu wirken. Unseren Feind zu lieben scheint etwas bewundernswertes zu sein, nur die Frage ist wie? Gibt es eine Möglichkeit unseren Feind zu lieben, ohne dass es dazu moralischer Übermenschen bedarf? Ich habe keinen Bibelkommentar gefunden, der dafür irgendeinen praktischen Ratschalg gibt.
Leistet dem Bösen keinen Widerstand lautet eine der größten Lehren Jesu, die allerdings wenig geschätzt wird. Selten wurde sie allgemein verstanden noch aktzeptiert, denn sie geht unserem herkömmlichen Vorstellungen von Moral gegen den Strich. Unser Geist ist eine Kämpfernatur. Er fragt: "Warum es nicht bekämpfen, wenn es doch böse ist?"
Leistet dem Bösen keinen Widerstand ist eine tiefgründige Lehre, die in psychologischer Hinsicht besagt, dass wir alle unsere negativen Gefühle wirklich annehmen sollen, ganz gleich, wie lasterhaft oder giftig sie oberflächlich gesehen aussehen mögen.
Dieses zu tun fällt schwer, denn es erfordert ein hohes Mass an spiritueller Reife. Man kann diese Gifte erst dann wirklich annehmen, wenn man die natur des Ego versteht und sich von seinen Spielchen nicht mehr um die Nase herumführen läßt.
Es gibt zwei alternative Wege der spirutuellen Einübung: den Weg des Kämpers und des Kriegers der Ganzheitsbetrachtung). Erster ist der Weg des Asketen. Ihn wählen die meisten Religionen. Kämpfer sind unentwegt auf Reinheit bedacht. Bewußt oder unbewußt wollen sie Helden werden, indem sie anstreben, alles völlig in den Griff zu bekommen. Weil es ihnen um vollkommene Selbstkontrolle geht, sind sie allem gegenüber feindlich eingestellt, was dieses Bemühen vereiteln könnte. Sie verurteilen Begierden. Sie verurteilen Wut, Sie verurteilen sinnliche Genüsse. Sie verurteilen alle grundinstinkte des Menschen, und indem sie es tun, verurteilen sie auch das Leben selbst. Aber dieser Weg ist zum Scheitern verurteilt, denn letzlich läßt sich das Leben nicht kontrollieren. Das einzige, wozu der Weg eine Kämpfers führen kann, sind Misserfolge und Ent.täuschung. Steurt man energisch das Richtige an, entdeckt man im Lauf der Zeit immer mehr Falsches.
Im scharfen Gegensatz dazu steht der Weg der bejahenden und freundschaftliche Haltung. Er anerkennt unsere Grenzen und Schwächen als Teil des Mensch-Seins und ist bereit, sie so anzunehmen, wie sie sind. - alles ist heilig.
Übersetz heißt es auf der einen Seite" Hände weg von dem Gift" und auf der anderen Seite " hab keine Angst, entspanne dich und beobachte, was geschieht."
Es ist kein Zufall, dass im Christentum der Teufel als Vater der Lüge bezeichnet wird. Für das Ego ist es wichtig unablässig Verwirrung zu stiften und zu täuschen, denn so erhält es sich am Leben.
Zusammenfassung: Sie Sanftheit, nämlich nicht das Vernichten des Bösen, heißt nicht Letagie. Sanft.mut setzt kompromisslose Enschiedenheit voraus. Das heißt auch das man ein Krieger ist und in der Kriegskunst bewandert sein muss.
Ein Krieger unterscheidet sich zum Kämpfer. Kämpfer sind steitlustige Einzelne, die ganz von der Vorstellung des Kämpfens und Gewinnns beherrscht sind. Sie m.ü.s.s.e.n die Dualität Geistig voll aufrecht erhalten, denn wäre es nicht so, gäbe es nichts mehr zu gewinnen bzw. zu verlieren.
Ein erfolgreicher Krieger zu sein bedarf es wohl eines "etwas größeren" Mutes (Sanft-Mut).
Ist es nicht lächerliche Beschränktheit sich hinzustellen und zu veruteilen, was einem gerade nicht passt, weil man es nicht durchleuchten kann (den Schatz auf der Schattenseite sehen und erkennen).
Auch das ist.
gassho

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