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Re: zur Überseele
Tommy-neu schrieb am 9. Februar 2002 um 11:28 Uhr (550x gelesen):
Hallo, Katzenhai!
> Ja, ich kenne Deinen Drang, alles wissenschaftlich angehen zu wollen und eben Beweise für oder dagegen zu finden.
Das ist kein Drang, sondern eine Überzeugung. Wenn ich über Dinge rede, dann will ich wissen, worüber ich rede und möchte in anderen nicht den Glauben wecken, ich wüsste wovon ich rede, wenn ich eigentlich nur spekuliere. (Achtung, Ich-Aussage, also nicht den Rückschluss ziehen, ich würde behaupten, Du tätest dergleichen; meine Regeln sind nicht allgemeingültiger Natur, sie gelten nur für mich.)
> Das Thema ist verdammt komplex, sodaß ich mir nicht jede Einzelheit aus meinen Erfahrungen gemerkt habe, sondern nur das, was dabei herauskam.
Du meinst die Schlüsse, die Du daraus zogst?
> Ich versuche alles systematisch zu hintergehen und sehe in allem ein System (oder versuche es zumindest).
Meinst Du Muster oder System? Und wenn System, in welchem Sinne? Zum Beispiel im Sinn-Sinne?
> Nach all meinen Erfahrungen (ja, ich weiß, ist zu subjektiv) bleibt nur etwas wie eine Überseele übrig.
Persönliche Erfahrung ist letztlich das Einzige, auf das wir rekurrieren können; philosophisch betrachtet sind sie das Einzige, von dem wir innerlich sagen können, dass sie wahr sind, wenngleich es uns weiterhin unmöglich bleibt, ihre Wahrheit anderen zu beweisen (Solipsismus-Streit).
Auch ich gehe stets von persönlichen Erfahrungen aus, suche dann aber immer nach Wegen, diese Erfahrungen anderen zu ermöglichen, indem ich versuche, die Regeln herauszufinden, anhand welcher andere die Erfahrungen verifizieren können.
> Da ist etwas, was mich immer wieder auf einen bestimmten Lebensweg zurückbringt, daß ist manchmal schon recht unheimlich.
Welchen Lebensweg meinst Du? Das Skript eines Menschen beispielsweise führt ebenfalls diesen immer und immer wieder vor die gleichen (vergleichbare Erfahrungen) und intendiert deren Wiederholung in X Varianten. Deshalb sind einige Menschen ewige Verlierer und andere Gewinner. Wie also unterscheidest Du, ob es sich nicht einfach um Dein konditioniertes Programm handelt, welches manche Gedanken und Verhaltensmuster wahrscheinlicher (z.B. esoterische) macht als andere?
> Irgendwie ist es ein Wissen, welches mir darüber impliziert wird. Ich "weiß" einfach, daß es so ist. Dieses Wissen ist aber nicht konkret, sondern mehr eine Art Basisvorstellung von etwas. Puh, wirklich schwer zu erklären.
Ich vermute, Du meinst etwas wie innere Gewissheit. Bleibt folgende Frage: Könnte es nicht sein, dass das, was Du Überselbst nennst, identisch ist mit dem Begriff des Unbewussten, welches nicht selten als "wahres Selbst" bezeichnet wird. Ein Mensch, der wenig verdrängt lebt sein wahres Selbst, einer der viel verdrängt, ein falsches. Letztere nennt man "Plastikmenschen". Je weniger Vor-Urteile (nicht im chauvinistischen, sondern im erkenntnisverfärbenden Sinne) ein Mensch hat, desto wirklicher sieht er Welt und sich selbst, desto zufriedener ist er, desto konsistenter sind seine Entscheidungen, desto klarer die Lösungen.
Noch wird mir der Unterschied zum Unbewussten nicht klar, ich meine, brauchen wir diesen Begriff "Überselbst"?
> Zudem "weiß" ich noch mehr:
> Ich weiß wie es dort aussah, wo ich herkam und wo ich hingehe.
Du meinst die astrale Welt? Die geistige Welt?
Und dieses Wissen, ist es eines ganz persönlicher Natur, oder könnte eine andere Person dieses prüfen, indem es Kontakt zu Deinen Wesen aufnimmt, Deine Ebene bereist und dort Deine Erfahrungen verifiziert? Wenn das nämlich möglich wäre (und ich habe derartige Erfahrungen gemacht), könnte das als einer der ersten Ansätze für einen Beweis gelten (könnte!!! es bleibt immer noch die Möglichkeit der geteilten Halluzination oder Telepathie), und damit wäre Dein Wissen nicht mehr nur existentieller, sondern realer Natur.
> Sie sind nur da, sie beobachten, vielleicht geben sie noch Tips und kommunizieren auf eine sehr subtile Art, aber sie beeinflussen nichts direkt.
Ich kenne dies. Ich nenne meinen Kontakt "Mentor". Allerdings gehe ich gewissermassen davon aus, dass ich ihn erschaffen habe, er aber ab dem Moment der Erschaffung mit persönlicher Geschichte ausgestattet ist. Ich lasse alle Infos von ihm durch wenigstens 2 andere Personen prüfen, wobei ich nie (natürlich) sage, was für Infos ich bekam. So rund 70% können dann meist bestätigt werden, was mir als Beweis seiner Realität ausreicht.
Wie machst Du das?
> Das macht aber eine andere Instanz, die ich Überseele nenne. Daher kann die Überseele nicht diese Wesen darstellen, ergo ist diese Überseele ein Teil von mir.
Ja. Wenn der Mentor auch von mir erschaffen wurde (Gedanken als konstruktiver Faktor), so ist er doch ab dem Augenblick der Erschaffung kein Teil mehr von mir (ausser natürlich der Bedeutung, welche ich an seinen Mitteilungen erzeuge).
Ich verstehe Dich richtig, dass die Überseele Dich beeinflusst?
Vielleicht ist Dein Konzept vergleichbar mit dem, was ich Heiligen Schutzengel nenne? Das Selbst am Ende meiner jetzt vorstellbaren Entwicklungskette, welches (da Entwicklung von Zeit unabhängig ist) dazu in der Lage ist, nun wiederum diesen Entwicklungsweg zu verbessern und zu verkürzen, indem es Kontakt mit mir aufnimmt. Das Ziel besteht darin, mich soweit zu entwickeln, dass ich mit diesem Selbst identisch bin. Dann geschieht was neues. Frag mich nicht, was, davon habe ich nur gehört.
> Ich sehe das Leben wie eine Symbiose:
> Der Körper als ein Lebewesen und die Seele/Überseele als anderes Lebewesen. Beides zusammen entsteht ein neus Lebewesen, welches sich im Geiste des Körper vereint.
> Das bin ICH.
Aha. Interessant. Damit gehst Du auch von einer materiellen Wirklichkeit aus?
Für mich ist Körper Epiphänomen von Geist, also durch Denken erschaffen. Was hältst Du von der Idee?
> Halte mich ruhig für verrückt, aber für mich ist das alles sehr klar erfühlbar und demnach auch besonders erfahrbar.
Ich halte Dich nicht für verrückt. Du beschreibst Deine persönliche Wirklichkeit, und das machst Du gut.
Ich wollte genauere Infos, und die hab ich erhalten.
Ich reagiere nur vorsichtig, wenn jemand anfängt, seine persönliche Wirklichkeit für allgemeingültig zu halten, sie also als wirklich wirklich zu verkaufen beabsichtigt.
> Es ist intuitives Wissen auf einer völlig anderen Art und Ebene, welches ich hier auf Erden gar nicht vergleichen könnte. Ich könnte nur Gleichnisse geben dafür, es gibt einfach keine Wörter die das beschreibt.
"Intuition" oder "Inspiration" drücken gut aus, was Du meinst, schätze ich. Typisch für beide ist, dass ihr Zustandekommen unklar ist. Nur lineare Gedanken haben eine Punkt-für-Punkt-Geschichte, holistische nicht. Deshalb wirken sie oft so mysteriös, sind aber eigentlich vollkommen natürlich.
> Es ist sehr schwer daß alles in Worte zu fassen und wissenschaftlich daran zu gehen wird wohl kaum funktionieren, solange die Meßmethoden immer noch auf objektive Erfahrungen zurückgreifen.
Wie gesagt, Realitätsprüfung (also durch andere prüfen lassen) funktioniert und muss hier als Beweis reichen, da alles andere nicht möglich ist. Das liegt schon daran, dass wir einen Körper haben und nichts darüber sagen können, wie Erfahrung ohne diesen aussehen würde. M.a.W. Wir müssten tot sein, um wirklich empirisch zu beweisen, dass es ein Leben nach dem Tode gibt, wir dürfen aber nicht sterben, da es sein könnte, dass es kein Leben nach dem Tode gibt oder aber dass dieses abhängig ist von einer gewissen Lernerfahrung.
Bis dahin bleibt in gewissem Rahmen alles Spekulation, was sich auf das Astrale oder Geistige bezieht (selbst dann, wenn wir Astralreisen machen können und dabei den Körper vollständig verlassen bleibt der Restkontraindikator Körper weiterhin bestehen). Aber, immerhin können wir unsere Gedanken absichern, indem wir andere bitten, sie zu überprüfen. So sind wir zwar nicht vollkommen sicher, aber geschützter vor vollkommenem Wahnsinn, Halluzination und Leichtgläubigkeit.
Verstehst Du jetzt besser, was ich mit dem ganzen logischen Denken zu erreichen suche?
> Klar kann es sein, daß ich mir das alles zusammenphantasiere, dennoch gibt es PSI-Dinge, siehe RemoteViewing. Es ist nur eine Frage, wo die Grenze liegt.
Richtig. Wo liegt die Grenze. Es bleibt die Restfrage, ob z.B. alles telepathische Phänomene sind, Massenhalluzinationen etc. Aber, wenn mindestens zwei Leute das gleiche erfahren (und sich natürlich nichts vorher davon erzählen bis zur endgültigen Prüfung), dann kann man zumindest gesicherter annehmen, dass etwas daran ist. Psychologie funktioniert übrigens genauso! Du wirst überrascht sein, wie viele Eindrücke in der psychologischen Arbeit mehr als nur intuitiver, oft sogar telepathischer oder träumerisch-übertragender Natur sind. Es ist verblüffend.
> Würde ich eine Therapie machen, würde ich am Ende nur nicht mehr auf dieses Wissen hören weil mir in dieser Therapie gesagt wird, es sei nichts von außen kommendes, sondern es käme innen aus mir heraus.
Eigentlich besteht der Sinn der Therapie darin, ein spielfreies Leben zu führen, aus Fröschen Prinzen und aus Gänselieseln Prinzessinnen zu machen. Ob die Intuition innen oder aussen attribuiert wird, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Ein Therapeut, der versucht seinen Patienten ihre Glaubenswirklichkeit zu nehmen anstatt ihnen dabei zu helfen, ihre Erfahrungen problemfreier zu strukturieren, taugt nicht viel. Natürlich sollte ein Therapeut allerdings auch seinen Patienten helfen, wenn er merkt, dass sie sich ein halluzinatorisches Glaubensgerüst aufgebaut haben, um sich von der Wirklichkeit abzulenken und diese in eine rosa Wolke zu hüllen, da das normalerweise nicht funktioniert. Die unglücklichsten Patienten sind oftmals diejenigen mit esoterischen Glaubenssätzen à la "alles ist gut", denn sie erleben alltäglich, dass nicht alles gut ist und halten sich dann für schuldig, da sie nicht immer gut gelaunt sind.
> Tja, nur sagt das Ergenis am Ende der Therapie auch nichts darüber aus, ob ich mir es nun wirklich zusammengereimt habe oder nicht.
Das ist wahr. Darum geht es dabei aber auch nicht. Wer sich der Frage, ob er sich möglicherweise alles zusammenreimt, stellt und nicht vor ihr fürchtet, der hat auch keine Probleme. Wer aber sagt: "Dies ist wahr..." und der Idee, es könnte auch anders sein, ausweicht, depressiv oder aggressiv wird, der hat ein Problem.
> Und ja, ich habe sicherlich allen Grund dazu, mir soetwas zusammenzuspinne, da ich schon immer ein Außenseiter war und damit recht einsam.
Es hilft, nicht wahr? Der Gedanke, nicht allein zu sein und dass die Dinge irgendwie einen tieferen oder höheren Sinn haben, hilft dabei, wenn wir uns der Frage stellen, weshalb unser Leben (und wir selbst) so sind, wie wir sind.
Und übrigens: Die meisten tiefer denkenden Esoteriker sind genau das, was Du beschreibst: Aussenseiter und einsam. Ein zufriedener (meistens dummer) Mensch stellt keine Fragen und forscht nicht nach dem Sinn des Lebens.
Kritisch wirds nur bei festgefahrenen Glaubenssätzen. Solange Du noch offen bleibst, Dir dessen bewusst bist, weshalb Du tust, was Du tust, dass es Dir hilft und nicht so sicher ist, wie Dein einsames Ich es manchmal gerne hätte, solange wirst Du interessanterweise auch weitere Fragen haben.
> Aber dagegen könnte man halten, daß ich aufgrund dieser Einsamkeit überhaupt nur dieses subtile Wissen erfahren konnte, sonst wäre ich vermutlich tagtäglich nur damit beschäftigt, welche Fahrradtouren ich mit meinen Freunden morgen fahren würden, anstatt mich diesem Wissen zu widmen.
Ja. Noch schöner wäre es, wenn man dieses Wissen mit anderen teilen kann. Deshalb mache ich aus esoterischen Phänomenen Forschungsprojekte, deshalb arbeite ich, wie ich arbeite.
> Du siehst, ich wüßte keinerlei Einstiegspunkt für eine wissenschaftliche, nachprüfbare Methode oder empirischer Auffüllung oder was weiß ich wie man das nennt (sorry, aber mit solchen Wörtern weiß ich nix mit anzufangen, weiß aber genau was Du meinst).
Wie gesagt, empirisches Prüfen ist schwer (bei Telekinese gehts eindeutig, bei Telepathie eingeschränkt, bei Astralreisen wirds haarig), konsensuelles aber geht.
Viele Grüsse und danke für Deine lange Mail
Tommy

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