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Die Kunst des Handlesens (*)
Re: @Rüdiger
Kallisti schrieb am 27. Oktober 2002 um 16:50 Uhr (500x gelesen):
> > > Willkommen in der Realität Rüdiger
> > Nein jetzt mal wirklich Rüdiger, ich weiss nicht, was deine weltanschauung beeinhaltet, aber so viele Menschen leben in Neid, Zwietracht, sind habgierig.
> > Gerade neulich ist es wieder passiert: bekannte haben eine firma, mehrere millionen gemacht. die firma gehört vater und zwei söhnen. da sagt der vater doch ernsthaft zu sohn 1 , er solle auf seinen anteil verzichten. sohn 1 empört, er habe schliesslich wie ein irrer geschuftet, es steht ihm das drittel zu. am selben tag ruft vater den sohn an: wenn du nicht willst, das ich deine tochter platt mache, dann verzichtest du!
> > DAS ist die realität rüdiger. Machtgier, Skrupellosigkeit, und Geldgier sind Laster, die stärker sind als der verstand.
> > Und nimm das Beispiel Saddam Hussein, der tausende Menschen seines eigenen Volkes vernichtet hat...
> > DAS ist Realität, leider...
> Ich weiß...
> Wie reagierst DU beispielsweise auf die Sache in der Firma?
Wenn ich ein Mann wäre, und das mein Vater, dann würde ich zu ihm hin fahren (mit ihm kann man nich reden), ihn am kragen packen, eine auf die fresse hauen... (sehr niveaulose lösung- ich weiss) dann würde ich die policia einschalten und ihn wegen bedrohung und alles das was noch passiert ist vor gericht laden lassen.
(eigentlich ist das alles ziemlich emotionsgeladen)
wie würdest du reagieren, wenn dein vater deiner tochter den tod androht, nur wegen des geldes?
> Ohne wenn und aber? Dann mußt Du ein außergewöhnlich starker Mensch sein! Auch ich versuche in gewisser Weise, mein eigener Herr zu sein. Andererseits glaube ich paradoxerweise, daß wir Menschen genau das letztlich nicht sind, nämlich unsere eigenen Herr(inn)en. Wir haben uns nicht ausgesucht, ob wir existieren wollen oder nicht. Aus uns selbst heraus entsteht nichts, hingegen DURCH uns geschieht etwas, und es liegt bis zu einem gewissen Grade an uns, WAS geschieht.
> Aber zu obigem konkreten Beispiel: Das ist in der Tat etwas, was ich gerade erst lerne: Nicht immer zu fragen, was die anderen von mir denken könnten.
ich musste es zwangweise lernen. einem inneren zwang, selbstauferlegt entstanden durch grübelei über wertungen...
> > so würde ich es nicht bezeichnen... der Staat ist das, was das volk daraus gemacht hat. Wir vertrauen dem System blind, und werden daran zugrunde gehen.
> > Ein Beispiel:
> > ir fahren täglich Auto... Irgendwohin.. Wie selbstverständlich halten wir an roten ampeln an, egal ob nun ein auto kommt, oder nicht. wir fahren erst wieder los, wenn es grün wird.
> > In Ägypten, gibts keine Ampeln. Da ist dem Fahrer die komplette Verantwortung überlassen, wie er fährt. Das hat Vorteile: Das gehirn ist nicht eingezwängt, es hat spielfreiheit, diese fahrer sind auf alles unerwartete vorbereitet, weil ständig ein kamel kreuzt, weil dies oder jenes ihre aufmerksamkeit erzwingt.
> > Bei uns jedoch, wird blind dem System vertraut, wenn einer über rot fährt, weil die strasse frei ist, weil er also eigentlich die berechtigung hätte zu fahren, wird er durch den staat verurteilt, er habe das gesetz nicht beachtet.
> > DAS und noch viel mehr........
> Dazu muß ich wieder sagen, daß ich lange nach dem Motto gelebt habe: Bloß nichts falsch machen. Aus einem gewissen Sicherheitsbedürfnis heraus, wie es bei so vielen vorhanden ist. Daß staatlich "garantierte" Sicherheit letztlich trügerisch ist, weil sie die Menschen einlullt bis zu einem Zustand, wo Sicherheit nichts mehr nützt, ist eine teilweise bittere Erkenntnis. Teilweise, denn ich bin andererseits doch wieder jemand, der mitunter Wege geht, die ich nur aus eigenem Empfinden bzw. eigener Einsicht, wenn's denn eine solche ist, gutheißen kann und nicht aus dem, was mir "wohlmeinende" Menschen sagen.
> Diese Einteilung ist mir, offen gesagt, etwas zu zu einfach.
> Ich muß mich in vielerlei Hinsicht als dumm bezeichnen, und manchmal ist es besser, jemanden zu fragen, was gut ist, vorausgesetzt, man hat das Gefühl, derjenige hat vom Gegenstand der Frage mehr Ahnung als man selber.
Mein Bestreben ist eher, mir über das Thema, das ich wissen möchte, aus eigener Hand informationen zu besorgen, ob nun durch internet, bücher, oder etc. Erst, wenn ich glaube, das Thema enthält noch Lücken, werde ich jemanden fragen, der mehr ahnung hat, und diese lücken auffüllt.
Und was gut ist, das bestimme ich. Es gibt keine wahrheit nur meine Wahrheit. (ich höre mir standpunkte an, helfe wenn ich weiss das ich nich ausgenutzt werde, höre zu) aber meine meinung ist meine meinung ohne wenn und aber, und nur wenn ich diese meine falsifiziere, bemühe ich mich darum, diese meinung um eine bessere zu ersetzen, die aber dann wieder von mir stammt.
> Ich bemühe mich halt, mich mit all meinen Vorzügen und Fehlern zu erkennen und zu akzeptieren und dem Weg zu folgen, der mir gefühlsmäßig der beste zu sein scheint. (Betonung liegt auf BEMÜHEN...)
Als Hilfe dazu, hab ich mir vor längerer Zeit einfach mal Blatt und Stift genommen, und in einem Cluster aufgezeichnet, was ich für fähigkeiten, wünsche, träume habe, was ich für negative eigenschaften habe, was ich für fehler gemacht habe... Ich hatte hinterher 3 Zettel, aber ich hatte MICH selbst besser verstanden.
Wenn du noch Kindheit hinzunimmst, dann kannst du manche sachen mehr erkennen, vorrausgesetzt du hast ein winzigstel an psychologischer erfahrung... ;-)
> Darüberhinaus glaube ich auch, daß jeder von uns schon mal mehr oder weniger die Dummheit unserer Mitmenschen ausgenutzt hat, also diesbezüglich auch als schlau zu bezeichnen ist. (Natürlich nicht als erstrebenswert anzusehen.)
Ich brauche niemanden, den ich ausnutze, weil ich den größten nutzen aus mir selber ziehe. Auch der zweck kann nie so groß oder bedeutend sein, das ich irgendwem zu was auch immer ausnutze...
Kallisti
"denk für dich selbst, narr"

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Diskussionsverlauf:
- @Rüdiger ~ Kallisti - 27.10.2002 14:41 (3)
- Re: @Rüdiger ~ Rüdiger - 27.10.2002 16:09
- Re: @Rüdiger ~ Kallisti - 27.10.2002 16:50