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Tibet: Tibetische Weisheit
Re: Was ist das Nirvana?
Jassu schrieb am 25. Februar 2003 um 12:23 Uhr (467x gelesen):

> Du siehst, viele Leute hier auf dem Forum verstehen nicht, warum sie nicht wiedergeboren werden wollten, da sie das Leben eben toller finden als den Tod. Aber besonders früher, in alten Kulturen war das Leben eben viel härter und leidvoller, als es in unserer technisierten Überfluss- und Spassgesellschaft ist, da wurde das Leben auch nicht so geliebt, wie es heute üblich ist.
Hi Lucillius,
im Hinblick auf die stark veränderten Lebensbedingungen in der heutigen Zeit gebe ich Dir natürlich recht - sicherlich war Buddha selbst mit einem Ausmaß menschlichen Leidens konfrontiert, das man im "verzivilisierten" Westeuropa unserer Tage kaum noch finden wird. Dass dadurch kulturgebunden völlig andere Schlussfolgerungen gezogen werden, steht wohl auch ausser Frage - vermutlich hätte ein Siddharta in der heutigen 1. Welt kaum einen Anreiz, seinen goldenen Käfig zu verlassen und sich Grundsatzfragen zu stellen - dazu sind Fernsehbilder vom Leid anderer Nationen, von Hunger, Elend und Krieg einfach zu leicht beiseite zu schieben.
Allerdings liegt mein eigenes Festhalten am Vergänglichen Dasein nicht darin begründet. Ganz im Gegenteil, der Wohlstand der Überflußgesellschaft und die Erkenntnis, dass mein weltlicher Wohlstand mit Sicherheit auch auf dem Leid ärmerer Nationen aufbaut, ohne dass ich darauf wirklich Einfluß hätte, ruft bei mir ebenfalls einen gewissen Existenzekel hervor, der zwar vermutlich nicht so gewaltig ist wie das Offenbarungserlebnis Buddhas, aber doch zumindest einen ähnlichen Ursprung hat. Diese Welt ist durchaus kein blühender Garten, jedenfalls nicht für die Mehrheit der Menschen. Und ich verfolge ebenfalls mit Schrecken, wie sich unsere gesamte Gesellschaft immer mehr auf den Mammon fixiert: Schulen werden bald nur noch dazu dienen, Kinder möglichst frühzeitig in eine effiziente und produktive Laufbahn zu bringen, die von wirtschaftlichem Nutzen ist. Bücher wie "Der Mensch als Marke" kritisieren nicht etwa Mißstände, sondern dienen ausdrücklich dazu, den Weg zur optimalen Ausbeutung von Individuen aufzuzeigen. Und eine immer stärker wachsende Managerkaste schiebt sich selbst Millionenabfindungen zu, während nach außen hin immer verkündet wird, wie schlecht es der Wirtschaft doch gehe - und dass man deshalb wohl noch ein paar niederen Arbeitern kündigen sollte.
Nein, das ist wirklich nicht schön. Ganz und gar nicht. Warum also entringt sich mir kein "Ich will raus!!!" im Bezug auf das Leben an und für sich? Das läßt sich nicht so einfach in Worte fassen, aber es hängt damit zusammen, dass ich die schlechten Seiten des irdischen Daseins als Problemstellung sehe, mit der ich mich auseinandersetzen möchte. Gerade das Eingestehen der Vergänglichkeit hat mich eigentlich nur noch mehr an das Leben gebunden, ohne dass ich mich an Visionen von monetärem Reichtum oder ähnlichem klammern würde.
LG,
Jassu


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