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Ich ... :-)
Sandrine schrieb am 24. Juli 2003 um 13:46 Uhr (715x gelesen):

Kurze Geschichte der Entstehung und Entwicklung des Klarissenordens
Die Klarissinnen (Ordo Sanctae Clarae) sind der zweite Orden des hl. Franz von Assisi, der im Jahre 1212 gegründet wurde. Es ist ein ausgeprägt kontemplativer Orden. Die Schwestern leben in strengster Klausur und beten für die gesamte Menschheit. Die Stifterin des Ordens war Clara d'Offerduccio aus Assisi (1194 - 1253). Als sie kaum 18 Jahre alt war, entschloss sich Clara nach dem Vorbild des hl. Franziskus in völliger Armut zu leben. Sie verzichtete auf die Annehmlichkeiten der Welt, um in der inneren Freiheit Christus zu folgen und nur ihn zu lieben. So hat sich Clara "den besten Teil" auserwählt (Lk. 10, 42), d.h. den Reichtum des Gebets, des Stillschweigens, der Kontemplation und der Gottesliebe. Im Jahr 1211 verließ sie ihre Heimat und ging in die Kirche Maria von den Engeln, die auch Proziunkula genannt wurde. Dort übergab ihr der hl. Franz von Assisi das Ordenskeid und sie widmete sich Gott. Zuerst kam sie ins Benediktinerinnenkloster Sao Paolo bei Bastia, wo sie ins Ordensleben eingeführt wurde. Bald folgte ihr ihre jüngere Schwester Agnes ins Kloster und noch einige andere Mädchen und Frauen. Noch im diesem Jahr wurde für alle jene Frauen, die nach dem Vorbild der hl. Clara leben wollten, vom hl. Franziskus ein neues Kloster des hl. Damiano gegründet. Ordensschwestern, die am Anfang "die Damianiten" genannt wurden, lebten dort nach der Regel der hl. Clara, und zwar in völliger Armut und strengster Klausur um für die Welt zu beten. Schon im Jahre 1212/13 wurde vom hl. Franziskus die erste Ordensregel der hl. Clara unter dem Titel "Lebensweise" herausgegeben. Die anderen wichtigen Ordensgrundsätze wurden von der hl. Clara selbst während 1234 und 1253 in den Briefen an die hl. Agnes von Prag verfasst und sind weiters in ihrer "Ordensregel" und in ihrem Testament überliefert. Diese Zeugnisse entstanden während der Jahre 1247 und 1254. Im Jahr 1227 wurde die geistliche Führung der Klarissinnen von Papst Gregor IX. den Minoriten (fratres minorum) übergeben. 1228 wurde dem Klarissenorden noch "das Privilegium der Armut" bestätigt. Die Heilige Clara starb am 11. August 1253 und ihr Leichnam blieb bis heute unvermodert. Sie wurde am 15. Mai 1255 heilig gesprochen.
Die Hl. Clara griff, wie schon vor ihr der hl. Franziskus, mit ihrem Verlangen nach gänzlicher Armut sehr "revolutionär" in die Mentalität der damaligen mitteleuropäischen feudalen Gesellschaft ein. Die westeuropäischen Klöster dieser Zeit lebten nach der Regel des hl. Benedikt "ora et labora" und betonten neben dem Gebet auch die wirtschaftliche Tätigkeit ihrer Klöster. Sie besaßen große Grundstücke, viel Geld und zahlreiche Untertanen. Deswegen war auch das Verlangen der hl. Clara nach völliger Armut auch für Klarissenklöster selbst sehr schwer erfüllbar. Daher wurden die Regeln der hl. Clara von einigen Päpsten gemildert und den Klarissenklöstern auch eigener Besitz, Vermögen und sogar Untertanen gestattet. So wurde schon am 27. Juni 1263 von Papst Urban IV. in der Bulle "religionis augumentum" die Originalregel der hl. Clara verändert und gemildert. Diese Bulle war auch deshalb wichtig, weil sie die gemeinsame Namengebung für alle Klarissenschwestern einführte.
Die Klarissinnen, die nach der von dem Papst Urban IV. gemilderten Regel der hl. Clara lebten, werden "die Urbanistinnen" genannt. Sie haben großen Besitz und viel Vermögen. Das behinderte in den nächsten Jahrhunderten die Klarissinnen bei ihrem geistlichen Leben.
Heute gibt es unter den Klarissenorden mehrere Observanzen.

Gruß
S.



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