Re: Das Märchen vom Dunkel
tomodachi schrieb am 6. Oktober 2003 um 6:15 Uhr (395x gelesen):
> Habt ihr eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, woher wir die Annahme haben, daß alles Böse, Bedrohliche und Gefährliche dunkel und das Gute, die Liebe und das Angenehme hell ist?
ja klar habe ich das. spätestens seit dem mein sohn ängste vor der dunkelheit entwickelt hat.
hab gegrübelt darüber woher diese ängste kommen und kam zu dem entschluss , daß
das sie aus vorzeit stammt, wo die menschheit noch nicht über strom verfügte und nach belieben das licht dosieren konnten.
in der dunkelheit, findet man schlecht seinen weg, man kann sich leicht verlaufen.
man kann sich leicht verletzen, daß man hindernisse nicht rechtzeitig erkennen kann.
in dunklen gassen lauern zwielichtige gestalten.
bei einbruch der dunkelheit streifen raubtiere auf beutezug umher.
im schutze der dunkelheit sich der feind ungesehen anschleichen kann.
in der dunkelheit, muss man anderen sinne einsetzten um seine umgebung wahrzunehmen.
licht bietet dem menschen sicherheit, sicherheit die er benötigt um seine umgebung mit den augen wahrzunehmen.
> Ich denke schon, daß es langsam Zeit wird, diese antiquierten Prädispositionen abzuschaffen, da sie völlig haltlos und ohnehin westlich orientiert sind. In Fernost ist z.B. Weiß die Farbe des Todes.
ja, andere länder andere sitten. aber ich denke auch dort wo weiss als farbe des todes steht, haben die menschen angst vor der dunkelheit.
heute im zeitalter des lichtschalters ist diese angst wohl nicht mehr so gravierend. aber wehe wenn der strom ausfällt. da ist sie wieder, die angst vor dem ungewissen was aus der dunkelheit kommt.
gruss tomodachi
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