logo


Beiträge: 0
(gesamt: 0)

Jetzt online
1 Benutzer
13 gesamt
Hauptforum   Paranormal Deutschland e.V.

Hauptforum  Heilerforum  Hexenforum  Jenseitsforum  Literaturforum  OBE-Forum  Traumforum  Wissensforum  Nexus  Vereinsforum  ParaWiki  Chat 

Kontakt Suche Login
Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge | rss

(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Geister: Geister (ressort) Geister: Geisterhafte Gesichter (hp) Geister: Spuk (wiki)
Der Sinn des Seins, eine Prüfung?
Prisma schrieb am 9. November 2000 um 23:36 Uhr (354x gelesen):

Vor langer Zeit, als es noch keine Menschen gab, war alles was war, ein blühender Garten. Man könnte von einem Paradies sprechen. Hier spielten Löwen mit Gazellen, Wölfe mit Schafen und selbst die Fische im Meer waren glücklich und zufrieden. Es gab keine Strassen, denn niemand musste irgendwohin reisen, es gab keine Häuser, denn niemandem war kalt, selbst der Regen, der von Zeit zu Zeit fiel, störte niemanden, denn alles hatte seinen Sinn und alles war gut.
Nach und nach entwickelte sich jedoch ein Geist im Menschen heran, der anfing über sich und den Sinn des Lebens nachzudenken. Er suchte nach seinem Ursprung und seinem Ziel. Diese ersten Gedanken, dieses erste subjektive Gefühl eines Ichs führten dazu, dass der Mensch sich selbst aus dem Paradies vertrieb, auf einer Suche, dessen Ziel er nicht wusste. Da der Mensch dazu neigte, seine Umgebung mit einzubeziehen, zu verändern und zu beherrschen, mussten die Tiere und alles, wohin der Mensch reichte, mit diesem aus dem schönen Land gehen. Wüsten, Städte, tote Meere entstanden. Der Mensch begann, das Angesicht der Erde zu verwandeln und zu verschandeln.
Der Mensch begann, neidisch zu sein. Voller Habgier, Neid und Missgunst beäugte er misstrauisch alle, die mehr als er zu haben, zu wissen und zu sein schienen. Daraus erwuchs dem Menschen viel Not und Leid, denn er setzte stets alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel ein, um seine egoistischen Ziele zu erreichen. Doch war ihm zu keinem Zeitpunkt die Tragweite all seiner Entscheidungen und Handlungen bewusst, so dass sein Erfolg meist grosses Unheil mit sich brachte. Er verpestete die Luft, vergiftete die Wasser, verunreinigte die Erde und rodete einen grossen Teil der Erde mit Feuer. Ein grosses Sterben begann.
Auch griff der Mensch auf seiner Suche nach Wissen nach den Sternen. Er suchte Gott, und wenn er Gott schon nicht fand, so wollte er doch wenigstens den Beginn der Zeitwerdung, den Anfang von allem herausfinden. Vielleicht, so dachte er, finde ich ja bei dieser Unternehmung auch noch Verbündete, die das selbe suchen wie ich.
Während der Mensch es sich immer bequemer durch all seine Technik und all sein Wissen machte und er dabei immer mehr zerstörte, wurde er immer kranker. Kaum war eine Krankheit besiegt, kam eine neue auf, noch gemeiner und hinterhältiger als die erste. Er veränderte alles was wuchs, um eine grösstmögliche Ausbeute bei geringstem Einsatz zu erzielen, und dabei hatte er immer wahnsinnige Angst, dass ihm jemand die Ernte seiner Bemühungen rauben könnte. Auf die Idee zu teilen kam der Mensch nicht. Er verlangte stets einen Gegenwert für alles, was er gab.
Nebenbei genoss der Mensch es sehr, Macht auszuüben, er wollte allmächtig werden. Er zwang alles und jeden unter seine Knute, er unterwarf alles, was auf der Erde kreuchte und fleuchte. Er benutzte auch hier wieder alle Mittel der Gewalt, die ihm zur Verfügung standen. Die warnenden Stimmen der Zweifler, alle die sich nicht beugen wollten, rottete er mit Feuer und Schwert gnadenlos aus. Der Mensch hatte immer Recht, notfalls erzwang er sein Recht um jeden Preis.
Dann, als es schon fast zu spät war, wurde ein Mensch geboren, stark und sanft zugleich, von klarem Geist und wachem Verstand, voll Güte und Liebe für alles was war. Dieser Mensch kannte seine höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen, er war sich der Vielfalt des Menschen voll bewusst und er sah, dass es so auf keinen Fall weitergehen konnte. Er ersann eine Lösung für das Problem der Welt.
Es hatte ihn viele Leben gekostet, noch mehr Gedanken, die ihn an den Rande des Wahnsinns trieben und die Rufe derer, die ihn anpassen und von seinem Weg abbringen wollten peitschten wie Rutenhiebe auf ihn ein. Doch er liess sich von Leben zu Leben nicht davon beirren, auch wenn er nach jeder Geburt fast wieder von vorne beginnen musste. Doch er schrieb, er redete und handelte jedesmal wieder so, wie es der Klarheit seines Seins entsprach. Er wusste, er hat alle Zeit der Welt und darüber hinaus, dass er wieder ins Paradies der Unschuld und des Unwissens wollte und dass dies mit dem Tod niemals zu erreichen war, da er auf ewig wiedergeboren werden würde, bis er den Misstand beseitigt hatte. Er musste die Welt verändern, nachdem er sich geändert hatte, bis die Bestimmung sich erfüllte, bis das grosse Ziel erreicht war.
Und so begann er die Welt zu verändern, er begann eins zu werden mit allem. Er bemühte sich redlich und in jeder Sekunde seines Daseins, weise und gerecht, voll Liebe und Güte zu handeln. Er erkannte, dass alles was er tat, früher oder später auf ihn zurückfallen würde. Er sah die Grösse des Menschen, er sah was richtig war. Also handelte er danach.
Da er jedesmal, wenn er starb, alle Macht, allen Besitz und alles erlangte Wissen verlor, hörte er immer mehr und mehr auf, danach zu streben. Im gleichen Masse erhielt er Einsichten in das verborgene Wissen, ein Wissen, welches einem einzelnen Menschen nicht viel brachte, da es - in den Augen anderer - keinen Nutzen hatte. Dafür wusste er mehr über die Unendlichkeit, über den Sinn allen Seins und über den Weg des Menschen, als andere sich in ihren dunkelsten Träumen nicht gewahr wurden.
Also schrieb er das Buch der tausend Generationen, ein Plan, die Welt zu retten und den Menschen in Frieden und Harmonie mit jedem Wesen, ganz gleich ob Fliege, Löwe oder Baum, zu vereinen. Er dachte auf lange Sicht, denn auch er war erst nach tausend Leben einsichtig geworden, auch er hatte eine halbe Ewigkeit damit zugebracht, weise zu werden, lieben zu lernen.
Also begann sich der Mensch von Leben zu Leben mehr nach dem Buch zu richten. Krankheiten begannen zu verschwinden, wie sie gekommen waren, Häuser zerfielen zu Staub und Strassen wurden wieder von Wald überzogen. Die Meere wurden von Generation zu Generation wieder säuberer, das alte Wissen verschwand nach und nach und der Mensch begann, wieder glücklicher zu werden. Jeder Mensch strebte danach, andere glücklich zu machen, jeden und alles zu lieben und sich zu kümmern. Kein Kind wurde mehr geschlagen, keine Mauern und Zäune mehr errichtet, keine Fliegen mehr erschlagen. Niemand übte mehr Gewalt aus, keiner stahl oder war neidisch. Die böse Fratze des Hasses erschien immer seltener. Niemand versuchte mehr, Macht zu erlangen oder unnützen Besitz zu erlangen. Selbst Tiere wurden nicht mehr eingesperrt.
Dies alles hatte zur Folge, dass nach langer Zeit, nachdem schon das Geld allen Nutzen verloren hatte, das alte System von Gesetzen und Bestrafung endlich abgeschafft werden konnte, da es nicht mehr benötigt wurde. Jeder Mensch tat alles für andere, Kinder waren das höchste Glück und wurden nie in Grenzen gesteckt, nie erzogen, gedemütigt oder geschumpfen. Der Mensch wusste, was gut ist, ohne dass es ihm jemand sagen musste.
Die grössten Kunstwerke der Welt wurden geschaffen, überall hörte man Musik. Die Sprache des Menschen verlor langsam ihre Daseinsberechtigung, da kein Mensch mehr seine Bedürfnisse mitteilen musste. Es wurde sowieso alles für ihn getan, so dass er selbstverständlich alles für jeden anderen tat. Der Mensch kam dem Paradies immer näher.
Als die tausend Generationen fast vorbei waren, als es keine Technik mehr gab und der Mensch nicht mehr danach strebte, allmächtig und allwissend zu werden, offenbarte eines Tages ein fremdes Wesen, das seit Urzeiten kein Mensch gesehen hatte, sein Antlitz auf der Erde und sagte ohne seinen Mund öffnen zu müssen und so, dass es jeder Mensch klar und deutlich vernahm:
"Wir haben die Hoffnung schon fast aufgegeben. Ihr führtet immer Kriege um Dinge die Ihr niemals wirklich und endlos besitzen konntet. Ihr dachtet immer, je mehr Macht ihr ausübt, um so besser geht es Euch. Ihr redetet immer von Gott, ohne ihn jemals zu erahnen. Wir dachten, Ihr vernichtet Euch selbst, bevor Ihr wisst, worum es wirklich geht. Tausend mal seid Ihr gestorben, tausend mal wart Ihr geboren, jedes mal wahnsinniger als zuvor. Auf der Stelle habt Ihr getreten und Euch dabei wie wild gewehrt. Erst als Ihr einsaht, was echt und wahr ist, erst als Ihr gelernt habt, zu lieben, begann Euer wirklicher Fortschritt.
Ihr habt den Weltraum nach Leben durchsucht, ohne jemals welches zu finden. Ihr habt einen falschen Himmel vor Augen gehabt, in Wahrheit gibt es viel mehr Völker da draussen, als Ihr Euch jemals hättet vorstellen können und alle sind sie näher als Ihr jemals erträumt habt. All diese Völker hatten Angst vor einem wilden zerstörerischen Volk, wie Ihr es wart, deswegen haben wir uns nicht finden lassen. Wir waren die ganze Zeit da, haben Euch beobachtet und gewartet. Wir konnten Euch nicht helfen, Ihr musstet selbst den Weg finden. Nun, da Ihr gelernt habt, was der Wert des Lebens ist, nun, da Ihr wisst, was Liebe ist, nun, sollt auch Ihr vom Baum des ewigen Lebens kosten.
Fühlt Euch willkommen, nun, da Ihr friedlich, frei und voller Liebe seid. Werdet eins mit uns, jetzt werdet Ihr erst erfahren, was das Universum wirklich ist, jetzt werdet Ihr die ganze Wahrheit sehen und ohne Krankheit, ohne Hunger, ohne Angst und Durst in Ewigkeit leben, denn nun seid Ihr reif dafür und könnt den wahren Wert der Dinge schätzen und niemand muss sich mehr fürchten."
Und der Mensch wurde, Millionen von Jahren nach seiner Menschwerdung, eins mit Gott.
Utopie?


zurück   Beitrag ist archiviert


Diskussionsverlauf: