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Wie lernt man, sich zu lieben ... ohne Wenn und Aber
kristin schrieb am 22. August 2002 um 15:48 Uhr (331x gelesen):
Hallo Aylany
ich hoffe, es macht nichts, wenn ich auch noch was dazu sage. Es kann ja auch hilfreich sein, verschiedene Ansichten zu hören.
Die Frage ist immer die, wie macht man das. Es klingt so gut und trotzdem funktioniert es nicht so richtig. Wie liebt man sich wirklich.
Eine Depression hindert dich nicht nur, nach oben zu schauen, sondern auch nach unten. Versuche einmal, die Traurigkeit von der guten Seite zu sehen. Sie enthält ihr eigenes Potential, das du sozusagen einsperrst. Versuche mal, so traurig zu sein, wie du nur kannst. Ohne dich dabei schuldig zu fühlen. Lass dich ganz und gar hineinfallen. Du fällst so lange, bis du deinen eigenen Boden berührst. Dieser Boden ist wie ein Trampolin, das dich wieder nach oben bringt, ohne daß du dich irgendwie anstrengen mußt. Diese Arbeit haben bisher die anderen für dich gemacht. Dich hochbringen und fallenlassen - das ist anstrengend, für dich und für die anderen.
Es gibt vieles, was du ändern kannst, aber bist du sicher, das du die Änderung willst. Probier einfach mal Verschiedenes aus. Mach dir eine schöne Tasse Tee, setz dich an einen ruhigen Platz ... und dann schreib eine Liste mit all den Dingen, die dich wirklich interessieren, und check sie ab und schau, wie du sie realisieren kannst. Schreib alles auf, was dir einfällt, und wenn es noch so aberwitzig ist. Schlaf drüber und check sie nochmal ab. Mach einen Plan, wie du vorgehen könntest und sei einfach kreativ.
Meditation ist auch gut, und setz alle deine Erfahrungen ein, um auch anderen zu helfen.
Sich selbst lieben zu lernen kann manchmal sehr lange dauern. Es geht nicht einfach auf Knopfdruck. Die Rückschläge, die du immer wieder erlebst, gehören zu deinem Lernprogramm. Weil du schon weißt, daß es nicht darum geht, nur geliebt zu werden. Sieh deine Probleme als segensreiche Chance zu lernen, zu lernen und nochmals zu lernen. Das Leben ist kein bequemer Lehnstuhl und das wäre auch langweilig. Nimm die Verantwortung an dich und überlasse sie nicht den anderen. Nimm deine Angst an, die Zweifel und die Empfindlichkeit, und nutze sie. Wenn du Angst hast, dann umarme als erstes die Angst und spür, wie lebendig du sein kannst. Wenn du traurig bist, dann spür sie mit deiner ganzen Existenz, und spür die Frage dahinter. Wer bin ich ... wohin gehe ich ... warum bin ich hier.
Die Angst, nicht geliebt zu werden, ist existentiell. Es ist im Grunde die Verleugnung deiner Selbst und deines wahren Ursprungs. Das zu erkennen und umzusetzen ist die größte Herausforderung für dich. Es ist dein eigener Weg und dein eigenes Potential... und ich bin mir sicher, daß du im Grunde mit niemandem auf der ganzen Welt tauschen würdest.
Ich finde, daß du ein liebenswerter Mensch bist.

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