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Tibet: Tibetische Weisheit
Re: Yoni
Blaze schrieb am 17. März 2002 um 2:33 Uhr (400x gelesen):

Hallo Gucki,
es gab früher nicht nur ein Yoni Heiligtum in Indien, es gab viele und gibt einige auch heute noch. Ich trau mich nicht recht dir darauf direkt eine Erklärung abzugeben, na ich kopier dir einen kleinen Text rein, dann wirst du verstehen was ich meine.
"In dem Maße, in dem die Götterwelt der Inder Menschen-Gestalt annahm, wurde sie mit deren Eigenschaften ausgestattet, ähnlich wie bei den Griechen. Sehnsüchte und Wünsche wurden auf sie ebenso projiziert wie übernatürliche Fähigkeiten und Schwächen. Und so erscheint es ganz selbstverständlich, daß die alten Riten in der Verehrung göttlicher Lingams und Yonis, den Symbolen der männlichen und weiblichen Geschlechtsteile, ihre Fortführung fanden. Der Lingam wurde schon sehr früh zum Attribut Shivas und tritt überwiegend in Verbindung mit der Yoni, dem weiblichen Gegenstück, als Ausdruck göttlicher Schaffenskraft auf, der alles Leben seinen Ursprung verdankt. Die Paarung von Shiva und Parvati ist Metapher auch für die Verschmelzung von Erde und Himmel und Vorbild für die Liebespaare auf den Tempelwänden. Im Laufe der Zeit gewann dieses Ritual aber viel tiefsinnigere und auch vielschichtigere Bedeutungen, die von der Wissenschaft noch immer nicht bis ins letzte Detail ausgelotet sind. Die erotischen Darstellungen sind nämlich nicht ohne den anderen, wichtigen Aspekt indischer Glaubensvorstellung zu verstehen: die Askese. Im Spannungsfeld zwischen Begehren und Enthaltsamkeit spielt sich die Suche nach der endgültigen Erlösung ab, dem Verschmelzen der individuellen Seele (atman) mit dem Universum (brahman), entsprechend dem Eingehen ins Nirvana bei den Buddhisten. Die Wege dorthin sind je nach Glaubensauffassung ganz unterschiedlich und häufig völlig entgegengesetzt. Im strengen Hinayana-Buddhismus ist Weltentsagung und damit verbunden Keuschheit Voraussetzung. Im Tantrismus wiederum führt die körperliche Vereinigung während des Kults als Nachahmung der Weltschöpfung durch Shiva und Parvati zur Erlösung. Das alte Indien sah in diesen beiden Extremen jedoch nie unüberbrückbare Gegensätze. In den Purana, den frühen epischen Werken der indischen Literatur, die vor allem auf die Schöpfungsgeschichte eingehen, vereinigt Shiva beides und ist damit selbst in diesem Spannungsfeld gefangen."
Alles klar? Kannst dich ja mal mit der indischen Götterwelt vertraut machen, wenn es dich interessiert.
ciao
Blaze




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