(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Engel:
Engel
Engel:
Budaliget (wiki)
Geister:
Geister (ressort)
Geister:
Geisterhafte Gesichter (hp)
Geister:
Spuk (wiki)
Merci beaucoup
Pandora schrieb am 18. Mai 2001 um 2:05 Uhr (377x gelesen):
> Ich versuchs nochmal,
> diesmal mit Hilfe.
> Leider weiss ich nicht so recht wo ich anfangen soll.
> Am Anfang, ich weiss. Also gut.
> Das Buch, das ich zur Hilfe nehme beginnt so:
> "Es war Nacht, als Barbara zur Welt kam. (...)
> Einsam und still lag das kleine haus im Schnee. Keine Hebamme, kein Arzt war durchgekommen, sie hatten es erst garnicht versucht. (...)
> Ich wurde zusammengepreßt wie mit eisernen Zangen. Was mir bisher Schutz und Geborgenheit war, drohte mich zu vernichten. Doch irgend etwas ließ es nicht zu. Schon war ich eingetaucht in den engen Tunnel, an dessen Ende die Kälte lauerte (...)
> "Ist es ein Junge?"
> Die tonlose Stimme meiner Mutter ließ noch etwas Spannung ahnen. Es sollte wenigstens ein Junge werden. Vater antwortete nicht. Er hielt mich hilflos in seinen großen, schützenden Händen. Ich war starr, unfähig, mich zu bewegen. Kein Schrei, kein Atemzug, nichts. Die Kälte hatte gesiegt.
> "Ist es tot?"
> (...)
> Es dauerte lange, zu lange. Als mein Körper sich langsam an den Tod zu gewöhnen begann, fingen meine Lungen an zu arbeiten. Doch der Sauerstoffmangel hatte bereits tiefe Spuren in mein Gehirn eingegraben. (...)
> Ich war gezeichnet, würde mein Leben lang behindert sein.
> (...)
> Nie mehr war ich so alleine wie jetzt, so hilflos. Körper und Geist waren eine Einheit geworden, zerschmettert und niedergedrückt durch die Fessel der Materie (...)
> Der Geist fühlt, daß seine Freiheit zerrinnt. Unwillig nur begibt er sich in das Gefängnis des Körpers, wohl wissend, daß die Tür zu seiner Zelle für lange Zeit geschlossen bleibt - eingesperrt im Körper eines Säuglings, zur Hilflosigkeit verdammt. Oder wie in meinem Falle, mit einem unvollkommenen Körper auch noch der normalen Entwicklungsmöglichkeiten beraubt. (...)
> (...)
> "Gedult ist eine der großen Eigenschaften Gottes", hatte jemand gesagt. "Übe dich darin, so oft es geht."
> Damals hatte ich den Sinn noch nicht richtig verstanden. Aber das machte nichts. Meine Krankheit hat mich geführt. Sie ließ mir nur die Wahl zwischen Gedult und Auflehung oder Verzweiflung. Gedult schien mir das 'geringere Übel'.(...) Meine Krankheit war ein guter Lehrmeister. Damals hätte ich noch mit jedem gesunden Körper getauscht. Heute danke ich Dir, Vater, daß Du es nicht zugelassen hast.
> (...)
> "Der Körper, die materielle Hülle, schon kurz nach Beginn des Lebens der Vernichtung preisgegeben, unabänderlich seinem Verfall zustrebend, was taugt er schon im Vergleich zu dem unsterblichen Geist? Er ist sein Gefängnis, kann ihn knechten und unterdrücken, ja, manchmal auch völlig ausschalten - aber nur auf kurze Zeit. Schlimmstenfalls ist es ein Dornröschenschlaf, meist keine hundert Jahre dauernd. Von einem Prinzen namens Tod wird der Geist wieder wachgeküßt. Wie gut, wenn er dann erkennen kann, daß er sich nicht seinem Kerkermeister bedingungslos ausgeliefert hatte, daß er seinem Körper ein Schnippchen geschlagen und - offiziel sich demütig unterordnend - im geheimen doch die höchsten Gipfel erklommen hatte. Was interessiert das Küken, wenn es ausgeschlüpft, die Schale, die es gerade zerbrochen hat? Was nützen all die vielen körperlichen Vergnügen und Freuden im Reich des Geistes? Wohl dem, der frühzeitig die Gnade dieser Erkenntnis erhält."
> Mein Körper hat mir diese Erkenntnis ersetzt. Erbarmungslos, brutal - und doch unendlich liebevoll. Gedult? Läßt sie sich finden in der Hektik des Lebens? Im Sog der körperlichen Unversehrtheit, ausschließlich der Befriedigung materieller Bedürfnisse dienend? Dankbar nehme ich die Geißel an, die meinen Körper zerschlagen hat, die die Gefängnissmauern eingerissen und den Geist befreit hat.
> Deutsch, Rechnen, Fußball standen auf dem Stundenplan meiner Brüder; Gedult und Liebe auf meinem. Es war eine harte Schule. Am schlimmsten war es, als ich mich noch nicht selber drehen konnte. Ich mußte oft tagelang auf der gleichen Stelle liegen. (...)
> Es waren große und langdauernde Qualen, die ich damals erdulden musste. Schreien konnte ich ja nicht; so wimmerte ich oft stundenlang vor mich hin, mit dem Erfolg, daß sich Mutter noch mehr von mir zurückzog, weil ihr "die Heulsuse den letzten Nerv raubte". Ich versuchte ständig keinen Haß aufkeimen zu lassen, keine Vorwürfe und keine Verurteilung.
> Es war unendlich schwer und kostete mich seh viel Überwindung.
> "Kälte läßt sich nicht mit Kälte lindern, aber Wärme schmilzt mit der Zeit jedes Eis."(...)
> Ich wußte das dies der einzige Weg war, mein Weg. Aber er war steil, steinig und rutschig. Oft dachte ich mir: zu steil. Ich bekam die Macht des Körpers zu spüren. Mit seiner stärksten Waffe, dem Schmerz, peinigte er mich. Und der Geist hatte noch nicht die Kraft, sich darüber zu erheben. Ich war die Gefangene meines Körpers, meiner Gefühle. Der Schmerz kontrollierte Reaktion und Denken. Mühsam und langwierig ist der Weg, die Gefühle von den Sinneseindrücken des Körpers abzukoppeln und sie dem inneren, eigentlichen Ich, dem Geist, zu unterstellen.
> (...)
> "Du sollst die Empfindungen erkennen und registrieren. Aber lass sie nie dein Handeln und deine Gefühle bestimmen. Wenn dich jemand beschimpft, bist du wütend, wenn dich jemand verachtet, bist du traurig, wenn dich jemand lobt, freust du dich, fügt dir jemand Schmerz zu, fängst du an, ihn zu hassen. Du bist wie ein Roboter: Drückt man auf den Knopf, so bringt er eine bestimmte, immer gleiche Bewegung hervor. Meinst du, Gott wollte einen Roboter erschaffen? Das hätte Er auch einfacher haben können. Er hat mit dem Menschen ein Wesen erschaffen, das mit allem ausgestattet ist, was ihn befähigt, frei zu sein, um in völliger Freiheit die höchsten Sphären zu erklimmen. Viele Gefahren lauern am Wegrand. Nur zu oft läßt der Mensch sich übertölpeln, läßt sich seine Freiheit abkaufen für ein Butterbrot. All die billigen Vergnügungen, die materiellen und sexuellen Abhängigkeiten, die Suchtmittel, Alkohol, Rauchen, Rauschgift, Tabletten, die Mode, die man unbedingt mitmachen muß, all die Dinge, die man tun muß um vor der Welt groß darzustehen, das neue Auto, das man braucht, weil der Nachbar auch eins hat, die neue Sportart, ohne die man nicht gesellschaftsfähig ist, der Putzwahn, um der Nachbarin zu zeigen, daß man es doch besser kann. Es gibt tausende solcher 'Zwangsneurosen', die alle die Freiheit zunichte machen, den Menschen zum Roboter degradieren. Dabei hat der Mensch eine wunderbare Waffe mitbekommen, die alle Angriffe abwehren kann: Die Liebe.
> Die Liebe zu Gott besiegt alle diese Gefahren. Liebe zu Gott heißt, Den zu lieben, Der mich erschaffen hat, Der Ursache und gleichzeitig Ziel meiner Entwicklung ist, Der mein Darsein den Sinn gegeben hat, Ihm in völliger Freiheit Seine Liebe erwidern zu können. Diese Liebe schafft alle Schranken ab; wie ein Bruder, wie eine Schwester will Gott uns neben Sich haben. Nicht als großen Herrscher sollen wir Ihn lieben, nicht wegen Seiner Weisheit, Seiner unendlichen Größe und Überlegenheit. Er will ganz einfach nur geliebt werden, weil Er da ist, wie ein Kind seine Mutter, wie eine Mutter ihr Kind liebt. Diese echte Liebe soll so stark wachsen, daß sie durch nichts getrübt wird. Nichts soll sie jemals wieder stören oder schmälern können. Sie ist etwas Einmaliges, etwas Unüberbietbares, etwas Heiliges.
> Sie ist das größe, was es je gab und je geben wird. Sie ist Ursache und Sinn des Lebens, ja, sie ist das Leben selbst.
> Nun ist es aber nicht möglich, mit dieser Liebe erschaffen zu werden. Auch für einen allmächtigen Gott ist dies nicht möglich. Denn dann hätte Er ja einen Roboter geschaffen. Was habe ich von einer Liebe, die keine andere Wahl hat, die mich lieben muß, weil ihr die Möglichkeit fehlt, mich nicht zu lieben?
> Die Liebe einer Frau ist doch deshalb so wertvoll, weil sie sich frei dafür entschieden hat. Sie wäre doch unendlich viel weniger wert, gäbe es nur einen einzigen Mann auf der Welt, so daß sie gar keine andere Wahl hätte.
> Erst die freie Entscheidung macht die Liebe so wertvoll. Auch für Gott.
> Er wollte keine Roboter. So mußte Er uns die Entwicklungsmöglichkeit schaffen, wo wir uns frei entscheiden können. Für Gott oder das Geld, für Gott oder für Sex, für Gott oder für die Abhängigkeit von Suchtmitteln, für Gott oder für eine der vielen 'Zwangsneurosen'.
> Gott läßt uns ganz bewußt die Wahl.
> Er kann und darf Sich nicht einmischen. Viele sagen, ich glaube erst an Gott, wenn ich Ihn gesehen habe, wenn Er ein solches Wunder vor meinen Augen wirkt, daß ich ganz sicher bin. Was wäre ´denn, wenn Er ein solches Wunder wirken würde? Wenn Er Sich in seiner ganzen Größe und Herrlichkeit zeigen würde? Dann würde zwar jeder sagen: "Ja, jetzt kann ich endlich glauben, jetzt werde ich Dich lieben." Aber das ist doch keine freie Entscheidung mehr.
> Diese Liebe ist nichts wert.
> Sie kommt nicht aus dem Herzen, sondern aus dem Verstand.
> Berechnete Liebe mag auf der Erde zwar manchmal mit echter Liebe verwechselt werden, aber Gott läßt Sich nicht täuschen. Es wäre das selbe, wie wenn eine Frau einen Mann erst dann liebt, wenn ihr seine Bankkonten und seine Besitztümer groß genug erscheinen.
> Das hat doch mit Liebe nichts zu tun. Wahre Liebe ist frei von jeder Berechnung.
> Sie stellt keine Forderung, erwartet keine Gegenleistung. Sie liebt einfach. So will auch Gott geliebt werden. Einfach, weil Er da ist.
> Nicht deswegen, damit wir nicht in die 'Hölle' kommen; nicht deswegen, damit wir im 'Himmel' ewig unsere Ruhe haben; nichtdeswegen, weil Gott über alle Möglichkeiten verfügt, uns das 'ewige Leben' angenehm zu gestallten. Gott will nicht wegen etwas geliebt werden, sondern einfach nur, weil es Ihn gibt.
> Und dazu ist es nun einaml nötig, daß Er sich auf der Erde zurückhält, daß es Dinge gibt, die eine Alternative darstellen, daß Er uns eine echte Wahl läßt.
> Zeichen gibt es genug. Jeder, der Ihn sucht, wird sie in übergroßer Fülle finden. Was ist die Natur anderes als ein Wunder Gottes? Die Blume, die aus einer Zwiebel wächst, der Baum aus dem Samen? Oder die Blattbegonie, die aus einerm einzigen Blatt wieder eine neue Pflanze entstehen läßt? Ohne Schwierigkeiten kann jeder, der will, eine gewaltige ordnende Macht dahinter feststellen. Zu behaupten, das alles sei zufällig aus einer Urmaterie entstanden, also die Ordnung aus dem Chaos, ist so absurd wie die Behauptung, der Sand in der Wüste könne von alleine die Pyramiden erbauen, man müsse ihm nur genügend Zeit lassen. Wer hat schon einmal Ordnung aus dem Chaos entstehen sehen? Von alleine?
> Der zweite Teil dieser Liebeswaffe ist die Liebe zu den Mitmenschen. Sie unterscheidet sich nur unwesentlich von der Liebe zu Gott. So wie diese alle materiellen Versuchungen, Süchte und Zwänge besiegen kann, so kann die Nächstenliebe deine Gefühle besiegen. Oder wie kann ich Haß fühlen, wenn ich mein Gegenüber liebe? Oder Vorwürfe machen? Alle negativen Gefühle werden besiegt durch die Nächstenliebe. Sie fragt nicht warum, sie ist einfach da, für jeden. Wie kann ich, fragst du, meinen Feind lieben, der mir nur Böses antun will? Das ist ganz einfach. Er ist dasselbe, was du auch bist. Er ist ein Geschöpf Gottes, geschaffen aus Liebe und für die Liebe. Gott liebt ihn genauso wie dich. Liebe macht keine Unterschiede. Wie kannst du nun, wenn du vorgibst Gott zu lieben, denjenigen hassen, den Gott genauso liebt wie dich? Wenn man jemanden wirklich liebt, dann liebt man ihn ganz, mit allen Eigenschaften. Wenn du Gott wirklich liebst, dann mußt du auch all Seine Geschöpfe ohne Unterschied lieben. Wie kannst du dann auch nur eines dieser Geschöpfe nicht lieben? Das gibt es nicht einmal bei der weltlichen Liebe. Wenn ein Mann seinen Freund sehr liebt, dann wird dieser von seiner Frau doch wenigstens tolleriert und freundlich behandelt. Und bei Gott soll das anders sein? Da müssen wir doch unsere Mitmenschen wenigstens auch freundlich behandeln. Das ist doch die selbstverständlichste Sache der Welt.
> Es ist auch die schwierigste. (...)"
> Benjamin Klein - Kennst Du Deinen Engel?
> Ich weiss zwar nicht welcher Kobold mich geritten hat, aber ich hatte einfach das Bedürfniss das los zu werden.
> Ist auch was lang geworden ...
> Das war ein Auszug aus den ersten 30 Seiten ...
> Das Buch ist sehr fesselnd und ... naja ich hab die härtesten Stellen mit viel, viel Liebe abgeschrieben (Wortspiel)
> und jetzt geh ich irgendwen verprügeln ...
> man soll ja für Ausgleich sorgen ;-)
> Lichtsucher
Lieber Lichtsucher!
Vielen dank für deinen beitrag,
zuerst glaubte ich,ich spinn als ich die länge sah,dann war ich schwer getroffen von dieser Wahrheit die so einfach ist (diese zeilen haben mir in der jetzigen sit. in der ich bin,unglaublich viele antworten gegeben,von denen ich gar nicht wußte,daß ich die überhaupt suchte *verwirrichweiß*)
und nun wohl noch einige Zeit daran knabbern.
Das Buch steht jedenfalls auf meiner Buchliste bereits ganz oben.
Also vielen dank für die mühe und die liebe die du da reingesteckt hast,
und obwohl du ja keine gegenleistung erwarten wirst, *fg*
bekommst du ein *dickesfettesumärmel* von mir!:-)))))
Pandora

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: