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Re: Der letzte Schritt

woelfi schrieb am 23. Juni 2003 um 17:01 Uhr (605x gelesen):

Hallo,

also wenn ich alles zusammennehme was ich an persönlicher Erfahrung sammeln durfte in dem Bereich würde ich sagen, wäre folgendes wichtig:

- Sie muß wissen, dass da noch irgendwer da ist dem sie etwas bedeutet. Wer immer nur für andere gelebt hat sieht nur dann einen Sinn darin vom Freitod abstand zu nehmen, wenn er/sie mit diesem jemandem sehr weh tun oder schaden würde. Wenn sie denkt dass sie niemand vermissen wird, wird sie gehen.

- Sie braucht einen neuen Fixpunkt in ihrem Leben. Etwas an dem sie sich festhalten kann, etwas regelmäßiges oder etwas liebenswertes. Die Fixpunkte in meinem Leben waren zuerst meine Katze, die mich durch meine Jugend gerettet hat, danach war es eine 2-wöchentliche Musikveranstaltung wo ich einen der Musiker süß fand, so dass ich da begonnen habe im 2-Wochen-Rythmus zu leben, irgendwie weitermachen bis zur nächsten Session eben. Und jetzt habe ich einen lieben Freund der mich sehr weiterbringt. Das können also die unterschiedlichsten Sachen sein. Vielleicht solltest Du die höhere Macht an die Du glaubst bitten, sie zu so einem Fixpunkt zu führen.

- Ein Haustier wäre wirklich nicht schlecht. Geh doch mal mit ihr unverbindlich im Tierheim spazieren. Vielleicht findet sie auch einen Sinn darin, sich dort ehrenamtlich zu engagieren. Tiere sind die allerbesten Therapeuten überhaupt, und die Verantwortung für die Katze die man liebt wiegt sehr schwer in der Entscheidung zu gehen. Aber zwing sie zu nichts...

- das meiste kommt dann schon mit der Zeit ganz von selbst, am Anfang wird sie sicher etwas Hilfe brauchen, weil sie sich alleine kaum zurechtfinden wird, aber sobald sie ein Bild von sich hat, wo sie hinmöchte mit ihrer Entwicklung wird sie auch die Kraft finden, sich weiterzuentwickeln. Aber diese klare Vision fehlt ihr im moment natürlich noch. Und jetzt hat sie dafür auch sicher noch keinen Nerv, aber wenn sie sich wieder etwas gefangen hat, kannst Du sie ja mal anstupsen, fragen wo sie mit sich hinwill, damit sie dieses Ziel findet. Nicht sosehr was sie arbeiten will sondern eher wie sie sein will. Man kann sich auch im Erwachsenenalter noch sehr verändern, auch zum positiven ;).

- Mach Dir nicht allzuviele Sorgen. Schlechte Stimmung überträgt sich. Also wenn sie fühlt, dass es Dich fast zerreißt vor Sorge wird sie sich vielleicht denken, huch gehts mir noch dreckiger als ich es weiß? Sei zuversichtlich, die Kraft die in einem steckt ist immer wieder überaschend!

Liebe Grüße und alles Gute,

woelfi

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