logo


Beiträge: 0
(gesamt: 0)

Jetzt online
0 Benutzer
13 gesamt
Hexenforum   Paranormal Deutschland e.V.

Hauptforum  Heilerforum  Hexenforum  Jenseitsforum  Literaturforum  OBE-Forum  Traumforum  Wissensforum  Nexus  Vereinsforum  ParaWiki  Chat 

Ressort: Hexen Kontakt Suche Login
Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge | rss

(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Geister: Geister (ressort) Geister: Geisterhafte Gesichter (hp) Geister: Spuk (wiki) Guru: Der Guru Magie: Magie-Ressort Magie: Ausbildung zum Zauberer (wiki)
Lassen wir den Meister doch selbst für sich reden:
Torweg schrieb am 18. November 2003 um 10:44 Uhr (746x gelesen):

Zitate aus einem Essay zur Beowulf-Übersetzung und aus
Gute Drachen sind rar von John Ronald Reuel Tolkien:

Magie ist keine Kunst,
sondern eine Technik;
was sie will ist Macht in dieser Welt,
Herrschaft über Dinge und Willenskräfte.

Im Herzen vieler von Menschenhand geschaffener Elbengeschichten
findet sich offen oder verhüllt, rein oder beigemischt,
das Verlangen nach einem lebendigen, wahrgewordenen Zweitschöpfertum,
das innerlich etwas ganz anderes ist (so sehr es ihr von außen ähnlich
sein mag) als die selbstsüchtige Machtgier, an der man den
bloßen Magier erkennt.
Aus diesem Verlangen sind die Elben geschaffen, in ihrem besseren
(und dennoch nicht ungefährlichen) Teil, und nur von ihnen können
wir lernen, welches das tiefste Denken und Trachten menschlicher
Phantasie ist - selbst dann, ja, dann so mehr, wenn die Elben
ihrerseits nur Phantasiegebilde sind.
(Schöpfungsverlangen)


Die elbische Magie ist nicht Selbstzweck;
ihre Kraft liegt in ihren Wirkungen, und zu diesen gehört
die Befriedigung gewisser urtümlicher menschlicher Wünsche.
Einer dieser Wünsche ist es, die Tiefen von Raum und Zeit zu erkunden.
Ein zweiter ist es, mit anderen Lebewesen Zweisprache zu halten
(wovon noch mehr zu sagen sein wird).

Die Primärwelt, die Realität,
ist für Elben und Menschen die gleiche,
wenngleich von beiden je anders geschätzt und wahrgenommen.

Derselbe Geist,
der leicht und schwer, grau, gelb, starr und schnell erdachte,
schuf auch die Magie,
die Schweres leicht und flugbegabt,
aus dem grauen Blei das gelbe Gold
und aus dem starren Fels das bewegliche Wasser machen konnte.
Vermochte er das eine, so vermochte er auch das andere;
unvermeidlich leistete er beides.
Wenn wir das Grüne vom Gras nehmen können,
das Blaue vom Himmel und das Rot vom Blut,
so verfügen wir - in einer Hinsicht - schon über Zauberkräfte,
und der Wunsch erwacht,
diese Kräfte in der Welt außerhalb unseres Geistes zu gebrauchen.

Diese natürlichen Gegenstände können persönliche Kraft und Bedeutung
nur von einer Person verliehen bekommen, von einem Menschen.
Persönlichkeit kann nur von einer Person stammen.
Die Götter mögen ihre Farbe und Schönheit der erhabenen Pracht
der Natur verdanken, doch wer ihnen dies zugetragen,
es von Sonne, Mond und Wolken für sie abstrahiert hat, war der Mensch;
ihre Persönlichkeit erhalten sie geradewegs von ihm;
den Schatten oder Funken des Göttlichen an ihnen empfangen sie
durch ihn aus der unsichtbaren Welt, dem Übernatürlichen.
Zwischen den höheren und den niederen Mythologien ist kein
grundsätzlicher Unterschied.
Sofern die mythischen Völkerschaften überhaupt Leben besitzen,
haben alle ein und denselben Teil, wie bei den Sterblichen Könige und Bauern.

Wer sich ins Reich der Märchen wagen will,
muß das Herz eines Kindes haben.
Dessen bedarf es zu jedem edlen Abenteuer,
in Reichen, die bald kleiner, bald weitaus größer sind
als das des Märchens.
Bescheidenheit und Unschuld aber
- denn dies beides muß das Kinderherz in solchem Zusammenhang bedeuten -
schließen nicht notwendig kritikloses Entzücken oder auch nur kritiklose
Milde ein.

Viele Menschen lassen sich ungern gefangennehmen.
Sie dulden keine Verbiegung ihrer Primärwelt oder
des kleinen Stückchens Welt, das ihnen vertraut ist.
Aus Dummheit oder auch Böswilligkeit wird daher das Phantasieren
mit dem Träumen verwechselt, bei dem keine Kunst mitwirkt,
und mit Geistesstörungen wie den Hallzinationen und Wahnvorstellungen,
bei denen nicht einmal willentliche Kontrolle gegeben ist.



Die Mythologie ist keine Krankheit, wohl aber kann sie wie
alles Menschliche krank werden.
Ebensogut könnte man sagen, daß das Denken eine Krankheit des Geistes ist,
und der Wahrheit näher käme man, wenn man sagte,
daß die Sprachen , insbesondere die modernen europäischen,
eine Krankheit der Mythologie sind.
Dennoch können wir von der Sprache nicht absehen.
Der verkörperte Geist, die Rede und die Erzählung,
sind in unserer Welt von gleichem Alter.


Es ist jedoch nicht nötig,
daß wir unsere Armut noch steigern,
indem wir Worte aus dem Rittertum vermeiden.


Die Entwicklung einer Sprachform,
deren Bedeutung vertraut,
aber von trivialen Assoziationen entlastet und
voller Erinnerungen an Gut und Böse geblieben sind,
ist ein Gewinn;
und wer eine solche Tradition besitzt,
ist reicher als andere,
die nichts davon haben.

Gebildet also, nicht geschaffen!
In den historischen Sprachen, ob überliefert oder künstlich
gibt es keine reine Schöpfung aus dem Nichts!

Denn in diesen wie in allen Geschmacksfragen unterliegt man
Stimmungen, die teils von innen, teils von außen kommen.

Laute werden zusammengefügt, um Lust zu erwecken.

Denn übernatürlich (und oft auch von winziger Gestalt) im Vergleich
zu den Feien ist der Mensch; wohingegen sie natürlich sind, weit
natürlicher als er. Ihr Schicksal will es so.

Unbefriedigte Neugier tendierte dazu,
sich die Antworten selbst zu geben.
Vermutungen waren oftmals gefährlicher als Tatsachen.

Das Bild ist größer als die Summer der Fäden, aus denen es besteht,
und wird durch sie nicht erklärt.

Werter Herr, so schrieb ich ihm,
entfremdet ist er längst, der Mensch, aber noch nicht ganz verändert und
verlassen. Mag er auch die Gnade verloren haben, bewahrt er von seiner
einstigen Würde doch so manchen Rest:
Noch immer ist er der Zweitschöpfer, in dem sich das Licht aus dem einen
Weiß in die vielen Farben bricht, aus deren endloser Mischung die
lebendigen Gestalten hervorgehen.

Mögen wir alle Winkel der Welt mit Elben und Kobolden anfüllen,
mögen wir es selbst wagen, aus Licht und Dunkel Götter und
ihre Häuser zu bilden, oder mögen wir Drachensaat säen
- so war es unser Recht, ob wir nun guten oder schlechten Gebrauch
davon machten.
Und dies Recht ist nicht verfallen:
Noch immer schaffen wir nach demselben Gesetz, nach dem wir
geschaffen wurden.



FÜR MICH IST ER DER GRÖSSTE MAGIER ALLER ZEITEN,
aber wer bin ich, darüber urteilen zu dürfen?
Ein Nichts, in tiefster Demut verneigt sich, Torweg










zurück   Beitrag ist archiviert


Diskussionsverlauf: