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Re: Erdung ist das Wichtigste überhaupt!

myrrhe schrieb am 2. Januar 2004 um 19:36 Uhr (611x gelesen):

Liebe Kev.,

wir bestehen aus einer körperlichen und einer geistigen Seite. Wir
leben hier auf der Erde mit einem Körper, arbeiten aber geistig.
Und gerade wenn wir spirituell arbeiten, besteht die große Gefahr
des "Abdriftens", der fehlenden Bodenhaftung sozusagen.
(Genauso gibt es natürlich das Gegenteil: daß Menschen sich in
das Materielle, den Konsumrausch flüchten.)

Das Verlieren einer Seite hat immer damit zu tun, daß man mit
dieser nicht wirklich zurande kommt, daß man sie als Flucht
benutzt. Viele Menschen, die spirituell arbeiten, versteigen sich
dann in die Ansicht, schon sooo weit zu sein, sie glauben, alles mit
Spiritualität lösen zu können – und, am schlimmsten, sie flüchten
sich in Illusionen; sie glauben, je spiritueller sie leben, desto
besser sind sie, desto mehr können sie "für die Menschen tun".
Sie glauben, sich so ihre in ihnen schlummernden Sehnsüchte
nach Höherem, nach dem "Himmel" erfüllen zu können. Manch ein
Medium, das "hohe Geister" channelt (da gehts nicht unter Jesus
oder Buddha) gehört zu dieser Kategorie. Wie viele Irrtümer, wie
viele unbewußte Selbstdarstellungen resultieren daraus, daß
Menschen ihre Bodenhaftung verlieren!

Wir sind aber hier auf der Erde, um GANZ zu sein. Wir sind wie ein
Baum: wir wurzeln in der Erde, aber wir sind oben "die Krone", wir
sind nach oben offen, strecken unsere Arme (unser Kronenchakra)
in den Himmel. Wenn wir aber die Wurzeln verlieren, kippen wir
um. Und merken es meist gar nicht mal, wie ich schon mehrmals
bemerken mußte.

Erden können wir uns, indem wir bewußt hier leben. Indem wir
ganz HIER sind und das Leben nicht als Last empfinden, der wir
am liebsten entgehen würden, sondern gerne hier sind, auch
wenn Widrigkeiten uns die Existenz oft schwer machen. Indem wir
zu uns selbst stehen, uns selbst lieben, mit all unseren
Schwächen und Schattenseiten. Indem wir sagen: "Ich lebe jetzt
hier. In einiger Zeit lebe ich ohnehin drüben, jetzt aber ist meine
Aufgabe und mein ganzes Dasein hier." Indem wir in den Spiegel
schauen und uns anschauen können: "Das bin ich" - nicht nur der
Körper, auch der Geist. Und beides ist hier. Mein Geist ist offen
nach oben - aber ich bin und bleibe hier, solange ich hier lebe.

Unterstützend kann man in die Natur gehen, mit Erd-Steinen
arbeiten (schwarzer Turmalin, Achat fallen mir gerade so ein) und
diese Steine auch bei Meditationen in die Nähe legen.
Bei Mediationen sollten sich Erdflüchter auch immer als Baum
vorstellen, der seine Wurzeln tief, tief in die Erde versenkt. Und
dann sich erst nach oben öffnet.

Für uns, die wir sind inkarniert,
ists wichtig, mit der Welt zu leben.
Sie hält uns, wenn wir sind verführt,
uns in die Lüfte zu erheben.
Der Menschen Sein ist wie ein Baum:
sein Körper wurzelt in der Erden,
der Geist erhebt sich in den Raum.
Mit beidem kann er ganz erst werden.

Und hier liegt auch des Menschen Ziel:
Gleich welche Aufgab' er sich wählt,
daß er in allem, was er will,
das Maß und Gleichgewicht behält.
Denn Außen-Innen, das ist eins,
es läßt sich dividieren nicht.
Das ist die Basis unsres Seins.
Nur so erstrahlen wir im Licht.

LIeben Gruß,
myrrhe

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