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ein langer Beitrag!

Hexenschülerin schrieb am 16. März 2001 um 9:14 Uhr (379x gelesen):

Findest du nicht, dass du dir teilweise selbst widersprichst? Du sagst selbst, dass deine / unsere Realität nur eine von vielen möglichen Realitäten ist. Dennoch behauptest du andererseits, für alle würden dieselben Regeln gelten und es sei ein Fehler, Regeln für sich selber zu finden. Oder habe ich dich hier wieder falsch verstanden? Dann korrigier mich. Tut mir leid dass ich dich für einen Magier, der nach Gesetzen und in Hierarchien arbeitet, gehalten habe...

> Für mich heisst es jedoch genau nicht: Leute beeinflussen um mirmein Leben leichter zu machen im täglichen Leben, es heisst nicht mich feige durch Magie Problemem im Alltag zu entziehen die vor allem mit mir zu tun haben.

Das heisst es für mich auch nicht. Ausserdem kann man sich mit Magie selten Problemen des Alltags entziehen.

> Okay, dass viele von Euch denken, dass es egal ist was man tut hauptsache man glaubt fest dran um Magie zu wirken kann ich nicht ganz nach vollziehen. Ich finde das eben zutiefst unlogisch und das ist für mich ein grosser Vorteil meiner Ansicht: es gibt ein Gedankenmodell dass in sich schlüssig ist für mich. Dabei geht es nicht um Logik im eigentlichen Sinne sondern um Schlüssigkeit eben. Das hat nichts mit beschwänktheit zu tun. Es ist vielmehr eine Sicherheit.

Und wer definiert dieses Gedankenmodell? Ist doch nur eines von vielen Modellen, das irgendwelche Menschen irgendwann mal konstruiert haben. Wenn es für dich schlüssig ist, ist es genau das richtige für dich. Ich kann mir jedoch lebhaft vorstellen, dass ich dein Modell wahrscheinlich anzweifeln oder sogar lachhaft finden würde...

> Und das gilt auch für die Initiation. Es geht dabei nicht um irgendeine Hierachie in der man aufsteigt oder einen Titel den man erlangt. Es ist vielmehr der A-Ha Effekt. Eine Einweihung in Dinge die man vorher nicht wusste und dann plötzlich viele Steinchen zu einem Mosaik zusammen kommen.

Aber eingeweiht wirst du doch nur von einem Menschen. Einem aus Fleisch und Blut, genau wie du. Ich habe in meinem Leben genug Erfahrungen mit den verschiedensten Menschen gemacht, um sagen zu können, dass keiner würdig wäre, mich zu weihen oder zu initiieren. Keiner könnte mir einen derartigen A-Ha Effekt bereiten, den ich mir nicht selber in der Lage zu bereiten wäre.

> Das hat mit Starrheit und Hierachie, Gesetzen und Unvermögen gar nichts zu tun.

Find ich schon, denn all das ist von anderen definiert, also von anderen Menschen.

> Ausserdem bedeutet eine Initiation dass man jemanden hat der einen ähnlichen Weg eingeschlagen hat mit dem man sich bestens austauschen kann.

Das finde ich erstrebenswert.

> Meiner Meinung nach ist ein komplett selbst gebasteltes Weltbild um es mal gelinde zu sagen, sehr unzuverlässig.
> Vor allem wenn man sich nur auf seine Gefühle verlässt. Gefühle sind für mich sehr wichtig und spielen eine grosse Rolle. Ich bin kein Akademie Magier um es mal so auszudrücken. Dennoch weiss jeder aus seinem normalen Leben dass Gefühle sich täuschen können und das auch tun.

Damit hast du durchaus recht. Ich habe mir auch nicht selber ein Weltbild gebastelt, einfach, weil ich es niemals basteln musste, da es von Anfang an da war. Was mich stört an dem, was du schreibst, wie auch an den meisten Religionen und auch an den Hexengemeinschaften, ist, dass man annehmen soll, was andere gesagt haben... da ich von der puren Menschlichkeit der Menschen überzeugt bin... Menschen gehen alle aufs Klo und scheissen dort, ausnahmslos... keiner, KEINER kann jemals über mir stehen, keinen Millimeter... keiner kann mich belehren, höchstens Ideen und Gedankenanstösse liefern, ja, das können sie.

> Und dass Hexen, vor allem die ohne Initiation, selten mehr als die einfachen Dinge wie heilen, hellsehen, gefühle beeinflussen u.ä. zustande bekommen habe ich schon mehr als einmal gehört und zwar von ihnen selber. Und warum sich durch das Beschränken auf Gefühle Möglichkeiten verbauen?

Hm... was kannst du denn noch, ausser heilen, hellsehen, "Gefühle beeinflussen" (huch!) ?

> Das ist nichtmal was besonderes oder seltsames denn überlegt man dass man sich alles selber erarbeiten muss und kaum jemanden um Hilfe bitten kann, da man ja eigene Symbole verwendet und alles anders macht. Natürlich mag es Selbstbewusst machen wenn man damit Erfolge hat (sieht man ja ) aber man verbaut sich damit andere Einsichten.

Ich kann wie immer nur für mich sprechen: meine "eigenen Symbole" haben auch eine eigene Stimme und geben Antworten, so dass ich keinen anderen danach fragen muss.

> Vor allem ist aber wichtig, dass man eben beide Teile verwendet. Magie ist eine ganzheitliche Sache und alle Teile des Körpers und der Sinne sollten beteiligt sein. Deshalb ist es auch wichtig, dass der Geist versteht.

Das tut er doch auch!

> Gesetze sind nicht sinnlos und ehrlich gesagt finde ich es auch sehr lustig, dass sich endlose Generationen von Männern und Frauen beschäftigt haben um Gesetzmässigkeiten zu finden und sehr erfolgreich damit arbeiten und wir heute, in einer Welt ,der Magie recht fern liegt, alles besser wissen wollen.

WAS erreicht ihr mit eurer Magie? Ehrlich gesagt, dein unterer Beitrag mit der Beschaffung des Jobs für die Freundin, schön und gut, aber.... hm das kann jede Hexe genausogut.

>
> Übrigens sehen das nicht nur Männer so. Diese pseudo diskriminierung "Männer können das nicht die müssen alles begreifen usw" finde ich ziemlich lächerlich und nebenbei ist das keine Diskussionsgrundlage. Es gibt eine Menge von Hexen die selber sagen dass es Gesetzmässigkeiten, Wiederholungen und bestimmte Handlungen gibt. Man mag dies vielleicht nicht so sehen oder ablehnen, aber dadurch ändern sich die Tatsachen nicht.

Das sollte keine Diskriminierung sein... abgesehen davon, denk mal nach, in wievielen Gebieten Frauen noch immer pseudo-diskriminiert werden, bevor du dich hier so aufregst.
Ich sage auch gar nicht, dass es keine Gesetzmässigkeiten oder Wiederholungen gibt. Ich sage nur, dass ich diejenigen, die in Büchern von irgendwelchen Typen geschrieben oder die, die irgendein Mensch mir vorsetzt, nicht für die meinen halten muss, wenn sie mir nicht passen.

> Nochmals vielen Dank allen die sich durch diesen langen Text gelesen haben. Und nochmals: Jeder hat seinen eigenen Weg.
> Vielleicht schreibt ihr freifliegenden mir mal wie ihr zu der Überzeugung kommt, dass einfach alles so ist wie jeder es sich denkt. Schliesslich gilt es ja dann für jeden. Sehr schwer nachvollziehbar für mich, wirklich.

Weil jeder seine eigene Realität hat.

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