denn sie wissen nicht....
kofski * schrieb am
21. Dezember 2006 um 13:13 Uhr (794x gelesen):
Es ist wohl wahr, dass die wahre Bedeutung von Weihnachten verloren gegangen ist, auch die von Ostern. Beides hat man z.B. in der DDR gefeiert, auch wenn man keine Kinder hatte. Und wenn, dann kam halt der Weihnachtsmann und nicht das Christkind. Und in Russland kam Djed Moros.
Das Volk lässt sich seine Feiertage nicht verbieten und die christliche Kirche musste sich das zunutze machen. Ich glaube, das sind wirklich alte heidnische Feiertage.
(Es gibt zwar ähnliche jüdische, aber Ostern und Pessach fallen meines Wissens nicht immer zusammen, Weihnachten und Chanukka schon eher, aber das hat auch mit der Sonnenwende zu tun, die überall gleich ist, während Aussaattermine/ Obstblüte und dergleichen regional differieren. Der Ablauf von Ostern und Weihnachten (Eier und Geburt des Kindes) ist auch eher vorchristlich als jüdisch, dort werden übrigens 8 Kerzen angezündet.)
Im Großen und Ganzen stecken viele heidnische Bräuche in den christlichen Hochfesten jeder Kultur, die Heiden wären sonst nicht zu bekehren gewesen. ("Totensonntag" ist auch heidnisch, "Erntedank" auch.) Man hat ja auch die Kirchen auf alten Kultstätten gebaut.
Aus der Art, wie eine bestimmte Volksgruppe in einer bestimmten Region heutzutage solche christlichen Feste praktiziert (im Vergleich mit z.B. Südamerika), kann man viel über frühere Religionen erfahren. Volksbräuche sind eine echte Fundgrube. Die Sorben feiern z.B. ganz anders Ostern als die Deutschen ein Haus weiter.
Wenn man also den ganzen christlichen Schnickschnack weg lässt und sich einfach eine Kerze anmacht und mit Freunden herumsitzt und gefüllte Vögel isst und Wein trinkt, in dieser dunkelsten Nacht des Jahres, dann muss man nicht wissen, was man feiert. Das alte heidnische Fest hat überlebt, keiner weiß, was er tut, aber alle feiern. Das ist doch irgendwie witzig?
Fieses Knusperhexenlachen absondernd,
Kofski

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