Re: Fortsetzung zu "nur Erleben ist zu mager"
Jesco schrieb am 29. Juni 2003 um 23:24 Uhr (647x gelesen):
Hallo Wolfgang :-)
--Mit dem Begriff der "Keuschheit" habe ich so meine Probleme. Er wurde ja schon in unteren Threads erwähnt. Dieser Begriff ist meinem Empfinden nach zu sehr religiös, wenn nicht sogar kirchlich belastet. Ist man wirklich mit der Schöpfung eins, wenn man keusch ist? Ich wage das sehr zu bezweifeln. In den Büchern von N.D. Walsch "Gespräche mit Gott" fordert "Gott" die Menschen gerade dazu auf, sexuell zu erleben. "Feiert eure Sexualität!" sagt er ganz betont. "Denn nichts was Gott erschaffen hat, ist schlecht". Nur die Kirchen haben im Laufe der Jahrhunderte es fertiggebracht, uns im Zusammenhang mit der Sexualität "schlechte Gefühle" einzuimpfen. Diesen mächtigen Trieb unter die "Fuchtel" der Kirche zu kriegen, war schon ein geschickter Schachzug. Ich habe lange genug gelebt, bei mir selbst und bei allen anderen Menschen beobachtet, dass Sexualität "immer" da ist, die Natur "dampft" vor Sexualität. Sie ist der Motor unserer irdischen Existenz. Dies ist zumindest ein geschickter Schachzug von Gott! :)
Schau Dir die Ergebnisse der von der katholischen Kirche ihren Priestern verordneten Keuschheit an! Da ist nicht viel "Gesundes" bei rausgekommen! Wie auch, weil sie widernatürlich ist!
Man kann aus bestimmten Gründen für eine gewisse Zeit sexuell enthaltsam leben, mehr aber meiner Meinung nach nicht. Alles andere ist Wunschdenken!
Liebe Grüße
Wolfgang
Stimmt, ich kann deinen Bedenken vollkommen zustimmen!
Wenn die Sexualität als etwas Schlechtes empfunden wird, verstärkt sie sich nur und verursacht Komplexe, staut sich auf und wird auf ungesunde Art und weise Entladen, womöglich sogar auf Kosten Unschuldiger.
Die ausgelebte Sexualität hingegen bringt den Vorteil mit sich, dass sie das innere Ich mit dem äußeren Ich verbindet und somit für tiefsten Ausgleich sorgen kann, je unbeschwerter und vertieft sie ist.
Sexualität mit wahrer Liebe verbunden ist eine Vorstufe der Gottesliebe und wird solange ihren Ausdruck durch den Menschen suchen, bis er tiefe Nächstenliebe und Gottesliebe in sich trägt, d.h. auch vollkommen befreit ist von Angst, Wut, Hass, Eifersucht und anderen negativen Emotionen. Sobald das geschafft ist, kann auch OHNE Sehnsüchte und Triebe enthaltsam gelebt werden, man hat gar kein Bedürfnis!
Es wird leider auch die Zeit kommen, in der die Menschheit sich in der Sexualität verheddern wird und das Gegenteil erreicht von dem was gewollt ist. Dann wird teilweise durch unbeschwerte Sexualität kein Ausgleich stattfinden, sondern eine Emporhebung des niederen Selbst. Und wenn dadurch Sexualität eine gleichgültige Gesinnung den moralischen Werten gegenüber verursacht, dann wird es ein schwieriges Problem geben. Wenn es soweit ist müssen die Menschen genaustes darüber bescheid wissen, was für Folgen die übertriebene Sexualität mit in sich birgt.
Aber momentan kann gegen unbeschwerte Sexualität nichts gesagt werden und im Zusammenhang mit tiefgründiger Liebe erst recht nicht.
Lieber Wolfgang, ich danke dir für dein Interesse den Ängsten und schlechten Gefühlen vorzubeugen!
Alles Liebe
Jesco

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