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Re: Schlechtes Gewissen?

Olli schrieb am 5. September 2001 um 8:48 Uhr (441x gelesen):

> Hallo Olli,

> > Mein Vater ist schwer an Krebs erkrankt und wird wohl demnächst daran sterben. Da ich mittlerweile viel im Forum gelesen habe, weiß ich das die Seele sich diesen Schmerz-und
> > Sterbeprozeß ja selber ausgesucht hat um daran zu lernen und zu wachsen. Dieses Wissen beruhigt mich einigermaßen.
> > Wenn ich dann meinen Vater mit meiner Mutter im Krankenhaus besuche und ich sehe wie meine Eltern beide leiden, bekomme ich ein schlechtes Gewissen, daß ich nicht so emotionell trauere weil ich mir ja sage das alles so vorherbestimmt ist.

>
> Ich denke, dass Du durch Dein Jenseits-Wissen schon ziemlich aufmerksam geworden bist und spürst, wie sich die Seele auf ihre nächste Etappe vorbereitet und das sie dies selbst als nicht schlimm empfindet. Außerdem sind im Krankenzimmer ganz sicher auch schon jenseitige Helfer zur Stelle, die ein warmes freundliches Gefühl vermitteln. Daher ist gar nicht so verwunderlich, dass Du nicht so sehr leidest und trauerst und das ist völlig normal für jemanden der etwas sensitiv ist.

> > Ich habe auch schon versucht mit meinem Vater über ein Leben nach dem Tode zu sprechen, aber er glaubt absolut nicht daran und das macht die Sache für mich noch schlimmer.

> Ich denke, Dein Vater, bzw. die Seele weiß um ihr jenseitiges Weiterexistieren, sonst würdest Du nicht so empfinden können. Führe die Gespräche ganz behutsam, ohne mit einer "Keule" vom Leben nach dem Tod herauszuplatzen, das konfrontiert den Kranken (und alle Jenseits-Unwissenden) zu stark, denn Angstgefühle sind in diesem Stadium noch normal. Die verlieren sich dann später.

>
> > Jetzt zu meiner Frage.

> > Ist es richtig, daß mein "Wissen über das Jenseits" mir bei diesem Schicksalsschlag hilft und ich nicht nur zu Tränen betrübt bin, oder besteht mein schlechtes Gewissen zu Recht.

> Ja, es ist Dein Wissen in Verbindung mit Deinem sicheren sensitiven Gefühl und Du brauchst überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben, im Gegenteil, sei froh das Du das so erleben kannst.

> > Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben.

> Liebe Grüße

> !!!
Hallo !!!
Erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe mich wohl schlecht ausgedrückt,der Tod von meinem Vater kann sich noch um 2-3 Monate, oder noch länger hinziehen. Fakt ist aber das er an seiner Erkrankung sterben wird. Deshalb glaube ich auch nicht das ich sensitiv bin. Wie gesagt mir hilft das Wissen das er bald erlöst sein wird und das es ihm drüber besser gehen wird. Diese Situation bringt mich ja in den Gewissenskonflikt, ich freue mich dann für ihn, wenn ich ihn so leiden sehe, daß er es bald geschafft hat und diese Freude überwiegt meine Trauer.
Liebe Grüße
Olli

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