Ressort Kundalini

 

Darstellungen der Kundalini als Schlangensymbol in Indien

© copyright Alfred Ballabene, Wien

 
 

Grabsteine heiliger Schlangen
Myosore, 17.-18.Jhd.

In der indischen Mythologie spielt die Schlange schon in der Schöpfungsgeschichte eine große Rolle. Das folgende Bild ist eine Darstellung des "Quirlens des Milchozeans".
 


 

Die Abbildung zeigt das Quirlen des Milchozeans, wobei Amrita, der Trank der Unsterblichkeit hergestellt wird. Vishnu in seinem Schildkrötenavatara (Avatar = göttliche Herabkunft) bildet die Grundlage für den Berg Mandara, der als Quirlstock benutzt wird. Die Schlange Vasuki diente als Tau. An ihrem Kopfende standen die Dämonen, an ihrem Fußende die Götter.
 


 

Wie sehr oft ist auch hier diese Mythologie ein poetisch-erzählerischer Hinweis mystischer Geheimlehren. Die jener Mythologie zugrunde liegende Symbolik soll hier kurz gestreift werden:

Die Schildkröte, welche mit ihrem Schild den Berg Meru bildet, symbolisiert die Wirbelsäule.

Vishnu auf der Spitze des Berges thronend ist das höchste Bewußtsein.

Die Schlange, welche als Strick dient und durch welche Meru gequirlt wird, ist die Schlangenkraft Kundalini, welche durch die Wirbelsäule wirkt.

Götter und Dämonen, welche an dem Schlangenseil ziehen sind die guten und die zerstörerischen Kräfte, welche durch die Kundalini zur Wirksamkeit gelangen.

Durch das Wirken der Kundalini entsteht das höchste Bewußtsein und Unsterblichkeit (Amrita).


HP Ballabene