Der Mond
Kabir schrieb am 3. August 2000 um 17:22 Uhr (280x gelesen):
Der Mond scheint in mir,
doch meine blinden Augen
können ihn nicht sehen.
Der Mond ist in mir und
die Sonne auch.
Die unangeschlagene Trommel
der Ewigkeit dröhnt in mir;
doch meine tauben Ohren sie nicht hören.
Solange der Mensch nach "Ich" und dem "Mein" schreit,
bedeuten seine Werke nichts.
Wenn alle Liebe zum "Ich" und zum "Mein" tot ist,
dann ist das Werk des Herrn getan.
Denn das Werk hat kein anderes Ziel, als Erkenntnis
zu erlangen.
Ist sie erlangt wird das Werk beiseite gelegt.
Die Blume blüht um der Frucht willen:
kommt die Frucht, so welkt die Blume.
Der Duft ist in dem Moschustier,
doch sucht es ihn nicht in sich selbst:
es wandert auf der Suche nach Gras
Kabir

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Diskussionsverlauf:
- Der Mond ~ Kabir - 03.08.2000 17:22 (0)