Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

Re: Sinnesorgane!?! OBE-technik überflüssig?

Silva schrieb am 16. August 2000 um 20:22 Uhr (235x gelesen):

> unsere Sinnesorgane sind jedem bekannt. Augen, Ohren, Zunge, Nase, Tastsinn (Haut). Nur gibt es weitere Sinnesorgane. Welches Sinnesorgan ist für den bekannten 6. Sinn zuständig. Bzw. gibt weitere Sinne 7,8,9.....

Im NLP beschreibt man neben sehen, hören, riechen und schmecken noch den 'kinästhetischen' Sinn. Wobei Hautempfinden, Empfindungen der Muskeln und inneren Organe und sonstige Gefühle zusammengenommen werden. Und dann habe ich noch von einem weiteren sekundären Riechorgan gehört, welches auf Botenstoffe spezialisiert ist.

Die Gruppierung zu genau 5 Sinnen erscheint mir ebenso willkürlich wie nützlich. ;)

Der 6. Sinn usw ist mir nicht bekannt, ich meine da kann man allerhand reinprojizieren. Ebenso Instinkt, Intuition usw. Ich meine mit solchen Begriffen versucht man etwas zu beschreiben, was seinem Wesen nach nicht logischer, nicht sprachlicher Natur ist und auch nicht dazu gedacht, in solcher zu wirken. Ich erfahre es selbst als eine Art von 'weichem Denken in Trance', wobei sich flüchtige innere Wahrnehmungen mehr zu einem kontinnuierendem Gefühl von Sinn und Aha ordnen als zu klaren logischen Botschaften. Ich könnte das auch mit dem Netsach-Prinzip aus der Kabbala identifizieren (liest da jemand mit?).

Im Bezug auf OBE glaube ich, dass der (westliche) Mensch die unmittelbare Fähigkeit dazu im Laufe des Lebens für gewöhnlich an die Kultur verliert. Demnach könnte ich zwei Arten von Techniken unterschieden: die eine Art versucht OBE als Konzept in individuelle Glaubensmuster einzupassen, die eigenen bestehen lassen und also um diese Möglichkeit zu erweitern. Dabei ist es meist ebenso notwendig wie sonst überflüssig, zig Wenn-Aber Fragen abzusichern und Erklärungsmodelle zu schaffen. Daher auch die vielen Unterschiede in all den Theorien dazu. Nun, die andere Art von Technik, auf welche ich kürzlich draufgekommen bin und mit der ich es selbst lernen möchte wäre, auf OBE als Möglichkeit zu vertrauen, daran zu glauben wie man an zB an einen Gott glauben kann. Dabei wäre aber kein weiteres 'Bild' von OBE zu machen. Im nächsten Schritt wären sämtliche Fragen und Antworten im eigenen inneren zu suchen und zu finden. Anstelle der Erweiterung des eigenen Wissens und Könnens um eine bombensichere OBE-Theorie und Technik, wären umgekehrt die eigenen Glaubensmuster entsprechend aufzuweichen und zu relativieren. Die Konsequenz wären echte individuelle OBE-Erfahrungen, die sich nicht an landläufigen Meinungen messen müssen.

Was Du mit 'Paradoxon' beschreibst und Dich dann 'tiefer' bringt, verstehe ich als Sprung vom logischen Denken zum Denken in Trance (s.o.). In der Sprache der Kabbala: von Hod nach Netzach, im Tarot könnte das 'der Turm' sein. Ich erfahre derzeit, daß ich garnicht erst warten brauche, bis ich ein Paradoxon finde (vergleiche Zen-Koan). Ich begebe mich, auf die Weisheit des Unbewußten vertrauend einfach auf Wunsch in den Zustand dieses Denkens in Trance. Dabei glaube ich, das Sprache und Logik nur eine Oberflächenerscheinung von wenig Bestand und gerigerem Wert für mich sind. Ich habe schon vielzuviel 'logisch' nachgedacht und dabei auch schon so manche Kopfschmerzen bekommen. Auch unterliegt die Logik der Gefahr der Rhetorik, des 'Hindrehenes'. Das dem logischen Prinzip 'Hod' in der Kabbala zugeordnete Gebot ist nicht umsonst 'Du sollst nicht lügen'.

Danke für die Gelegenheit dieses hier mal im Forum zu reflektieren. ;)

Viel Spass,
Silva

  Beitrag ist archiviert