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re[12]: NDE eines "schlechten" Menschen?@ Sub

Shantih * schrieb am 24. Juli 2007 um 19:32 Uhr (730x gelesen):

Hallo Sub


> Wir wissen nicht, inwieweit Tiere bewusst sind. Delfinen und Elefanten zum Beispiel wird >sogar ein hohes Bewusstsein zugesprochen, da sie sich selbst erkennen können.
> Da das Hirn des Menschen am weitesten fortgeschritten ist, ziehe ich daraus den >gegenteiligen Schluß: Das Bewusstsein ist an das Organ Hirn gekoppelt.

Hier fängt das Problem schon an, wie man Bewusstsein definiert. Ein Mensch schaut auch in den Spiegel und sagt: " das bin ich", das begreift man so um die 2 Jahre. Dennoch würde ich nicht behaupten, das es sich bei Kleinkindern um bewusste Menschen handelt. Sie denken, sie fühlen, sie lernen ihre Sinne gebrauchen. Das ist aber nicht das was ich mit Bewusstsein meine. Nicht dieses: "oh sie ist wieder bei Bewusstsein" wenn man aus der Narkose erwacht.
Viele Meschen gehen relativ unbewusst durchs Leben, sie wissen zwar das bin ich, aber sie nehmen nur einen kleinen Teil dessen bewusst wahr was um sie herum vor sich geht und sie "reagieren" eher nur.
Diese Instanz in mir, die eine Situation, einschließlich mich selbst beobachtet, die mir sagt: hey was hast du denn da gerade verzapft, das ist die Instanz, die ich noch am ehesten mit "mein Bewusstsein" bezeichnen würde.

> Der Trieb ist zu einfach, um die grausamen Taten eines Hitlers oder Stalins zu erklären. >Beide waren grausam, aber sie waren nicht dumm. Intelligenten (wie auch immer diese >sich äussert) Menschen wird meist ein höheres Bewusstsein attestiert, da sie mehr >aufnehmen können und Informationen besser verarbeiten können. Die sagt jedoch nichts >über ihre Gutartigkeit aus. Wir definieren gut und böse, die Natur/das Universum tut es >nicht.
> Und um noch einmal auf das Beispiel Demenz zurückzukommen. Wenn sich mit den >Erinnerungen auch langsam die Persönlichkeit auflöst, dann frage ich mich, was von >diesem "Bewusstsein" noch übrig bleiben soll?
>
Ein Mensch mit einem hohen Intelligenzgrad, muß nicht zwangsläufig einen hohen Grad an o.g. Bewusstsein haben. Mit Trieb meine ich auch nicht nur den Sexualtrieb. Machttrieb, Geltungssucht, gepaart mit hoher Intelligenz, ist eher eine äußerst grausame Mischung.
Wieviel sie auch aufnehmen und verarbeiten können, scheinbar haben diese Menschen nicht diese Instanz in sich (oder sie unterdrücken sie, wenn sie sich doch meldet) die sie selbst hinterfragt: warum tue ich das, warum meinst du (Adolf z.B) das du eine neue Weltmacht schaffen musst usw. Jeder der anders dachte war sein Feind und musste vernichtet werden. Da sehe ich kein "Bewusstsein" da sehe ich nur einen Mensch der seine in der Kindheit angelegten Defizite zu füllen versucht- ohne dieses "höhere Bewusstsein".

Vielleicht würde man die Art Bewusstsein auch Seele nennen, oder im buddhistischen Sinn, Geist.
Bei Dementen (meine Oma wars und meine Tochter arbeitet mit Dementen) glaube ich, das das Bewusstsein, den Körper oft schon Jahre vor dem Tod verlassen hat. Das Gehirn, verfällt, die Persönlichkeit auch, das "Bewusstsein" kehrt nur hin und wieder noch in die Ruine (entschuldige den Ausdruck!) zurück oder auch gar nicht mehr.
Ich glaube das es zwar in der "Nähe" ist, bis alle Funktionen ganz erlöschen, aber auch hier nur als beobachtende Instanz, da eine Kommunikation zwischen Persönlichkeit und Seele nicht mehr möglich ist.

Was ich damit zum Ausdruck bringen will: ich kenne einige sehr intelligente Menschen, die dennoch nicht in der Lage sind sich selbst und ihr tun zu reflektieren - Reflektieren beinhaltet spiegeln und dazu brauchst du eine Instanz in dir, die dich quasi selbst betrachtet und fragt: warum tust du das, warum passiert dir das?
Die Instanz die Reflektiert, mittels derer ich mich selbst hinterfragen kann, nenne ich Bewusstsein, oder die Seele, das höhere Selbst, den Geist....
>
> >> Deshalb sitzen Schwerstverbrecher oft in Anstalten aus denen sie nie wieder rauskommen, wenn die Psychologen eben kein oder kaum so etwas Schuld-Bewusstsein diagnostizieren können. Ein Mensch ohne entsprechend entwickeltes Bewusstsein, wird NDE oder OBE wohl kaum als solche erkennen oder interpretieren, geschweige denn weitergeben können.
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> Da ich noch keine OBE/NDE hatte, kann ich dir deinen Glauben/mögliches "Wissen" natürlich nicht absprechen. Solange ich so eine Erfahrung jedoch nicht selber gemacht habe (und selbst dann ist die Gefahr einer Täuschung sehr stark, denn wir sind das Hirn. Wie können wir Wahrheit von Fiktion unterscheiden, wenn das Hirn diese produziert?), kann ich dahingehend nur auf Forschungsberichte zurückgreifen. Und die sind bisher alles andere als eindeutig.
>
Ja, das kann ich verstehen. Wenn mein Gehirn die OBE produzieren kann, und sie kein reelles Erlebnis ist /wäre, dann wirft das bei weiteren größere Fragen auf. Dann kann ich definitiv nicht mehr glauben was ich sehe und höre, dann kann das alles nur ein vom Hirn produzierter Film sein, ein kollektiver Traum den ich mit anderen zusammen träume. Wenn mein Hirn einen Zustand kreieren kann, in dem ich Farben, Töne, alles einfach viel intensiver als im Wachen erlebe, dann muß ich mein Wachen in Frage stellen. Dann komme ich ein paar Aussagen des Buddhismus sehr nah: die Dinge(der äußeren Welt) sind an sich leer und alles ist Maya (Traum, Schein, Illusion)

LG Shantih

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