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Der Wasserfall
(von H. Lohberger, Graz)

Es zürnt der Wasserfall dem scharfen Felsen
und donnernd schmiedet ihn die weiße Glut.
Er weiß es längst, wie wenig ein Jahrtausend,
Wie viel sein Hagel von Diamanten tut!

Er weckt den Wind, der dann die Funkengarben
Durch steile Essen in die Wälder fegt.
Sein ist der Abgrund und der ew'ge Hammer,
Der atemlos an's Herz der Erde schlägt.

Und sein das Überschäumen in den Himmel,
Der Niedersturz, der nur sich selbst belauscht.
Welch eine Silberorgel in den Wänden,
Welch ein Choral, der nimmermehr verrauscht.

Welch ein Gedanke! mit den Wassern schleudert
Er Dich, mein Herz, in seines Abgrunds Ziel,
Und läßt Dich doch gewandelt auferstehen
In eines Schleiers Regenspiel.

( erschienen in Gasteiners Badeblatt 16.4.1965
auf S. 153)


Imaginationsübung - Wasserfall

Bloßfüßig gehen wir auf einen rauschenden Wasserfall zu. Wir sehen ihn aus einiger Entfernung, wie er sprühend die alten Fichten zu seinen Seiten umnebelt.

Wir spüren das Gras, das um unsere Füße streicht.

Wir riechen den harzigen Duft der Nadelbäume

Während wir uns dem Wasserfall nähern, spüren wir, wie feinster Sprühnebel unsere Haut umstreicht.

Jetzt gehen wir über abgerundete Steine und geben uns ganz diesem Gefühl auf unseren Fußsohlen hin.

Wir befinden uns jetzt am Rande eines kleinen Teiches, der sich an der Basis des Wasserfalles befindet und setzen uns auf einen großen, bemoosten Stein.

Wir schließen die Augen und vertiefen uns in dem Rauschen und Dröhnen des Wasserfalles. Es erklingt wie von tausend Stimmen.

Jetzt tauchen wir mit unseren Händen in das kristallklare Wasser, formen mit ihnen eine Schale, erheben sie und benetzen unser Gesicht. Frische erfüllt uns, Kraft und Leben durchströmt uns. Tief atmen wir durch und fühlen die Kraft unseren Körper durchströmen.

Wir beenden die Übung, indem wir tief durchatmen und uns dehen und strecken.



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