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Wozu Meditation und was erreicht man damit?

© copyright Alfred Ballabene , Wien


Weshalb meditieren?

Bewußtseinserweiterung
Darunter verstehen wir das Erschließen neuer Erfahrungsräume. Das, was sich uns öffnet ist individuell verschieden, manchmal erschreckend, manchmal beglückend. Es ist jedenfalls ein Abenteuer, das jeder für sich alleine bestehen muß, mit all den unvorhergesehenen Hindernissen und mit den unterschiedlichsten neuen Aspekten.

Spirituelle Entwicklung
Unabhängig, ob wir die im Laufe der Meditationen uns erfüllende Kraft in religiöse Vorstellungen eingekleiden oder nicht, verstehen wir darunter den Kontakt zu einer innerlich erfühlten Lebensquelle, die bar jeglicher persönlichen Aspekte ist und deshalb als überindividuell und kosmisch empfunden wird. Aus dieser Quelle schöpfen wir Kraft, Trost und Mut. Durch die Berührung mit dieser Kraft finden wir mitunter zu einer besseren und erfüllteren Sinngebung unseres Lebens.

Ausgleich von Alltagsbelastungen
Dies ist zwar keine sehr hohe Zielsetzung, führt jedoch Menschen, die alles Esoterische ablehnen, einer neuen Erfahrungswelt zu. Im Alltag ist für viele von uns eine Unausgewogenheit zwischen Denken und Fühlen. Das Mentale bekommt in unserer gegenwärtigen Zivilisation einen dominanten Stellenwert. Karriere, sozialer Status usw. sind von unserer kognitiven Leistung abhängig. Die Gefühle dürfen aus verschiedensten Erwägungen oft nicht zur Schau getragen werden, oder werden gar als hinderlich betrachtet. Dies widerspricht unseren biologischen Grundbedürfnissen und führt oft zu psychischen Spannungen. Eine Ablenkung von der inneren Unausgeglichenheit durch noch mehr Arbeit oder aufputschende Unterhaltung (die "vergessen" läßt) ist nur eine Scheinlösung. Meditation ist besser (und zusätzlich regelmäßiger Sport).


Was bewirkt die Meditation?

Nur wenn wir frei von ehrgeizigen Zielsetzungen, wie z.B. Selbstverwirklichung und Allschau, meditieren, erreichen wir jenen gelösten Zustand, den wir am besten mit Friede - Harmonie - Freude - Glücklichsein beschreiben können. Dieser Zustand wirkt sich heilend auf Psyche und Körper aus. Sind wir im Gleichgewicht und in Harmonie mit uns und unserer Umwelt, dann kommt die "Selbstverwirklichung" vielleicht von selbst; sind wir es nicht, dann können wir die Selbstverwirklichung nicht erzwingen, weder durch Tricks (wie sie Geheimtechniken oder "erleuchtete Gurus" als Gegenleistung für Huldigung und Zugehörigkeit versprechen) noch durch ehrgeizige Ausdauer.


 
 

Was verändert sich? - Beitrag von Simone

Hallo!
Leider gibts meist nur, wie auch von mir, etliche Fragen zum "üben", wie, wo, was, etc.
Doch dann liest man nicht mehr viel darüber, was die Leute so erleben, beim Üben... Geht es Euch denn auch so, dass da immer wieder mal was Spannendes passiert, ein neues "Gefühl", eine Veränderung, ein Fortschritt in der Wahrnehmung?

Ich will jetzt mal die Sachen nennen, die ich bei mir selbst bemerkt habe, und deren "Erleben" ich dem üben (also der Meditation) zuschreibe: Natürlich: irgendwann die erste OBE, aber das ist ja auch Sinn der Sache...aber was geschieht noch...vor der ersten OBE, vor der zweiten, vor der dritten...usw.

Ich habe zunächst die "Energie" kennengelernt, diverse "Spiele" damit ausprobiert. Dadurch merke ich jetzt etwas besser, wie mein Energiepegel ist, mir fällt ein Energieverlust schneller auf. Spüre oft deutlich ein "Vibrieren" unter der Haut, ich denke es hat was mit der Energieerhöhung zu tun... Das übliche, fast schon gewohnte Fenster- und Türenknacken beim üben..scheint sich durch Konzentration auf das Herzchakra eindämmen oder aufheben zu lassen.

Am Anfang konnte ich die Gedankenmaschine keine Minute zum Stillstand bringen. Mittlerweile ist es besser geworden, kann etwas längere Zeit die Ruhe im Kopf geniessen - bis sich der nächste Gedanke einschleicht...;-) Habe das Stirnchakra kennengelernt, kann es deutlich fühlen, sobald ich mich darauf konzentriere. Weiter nehme ich, vielleicht auch wegen des Übens (allerdings wohl nicht nur deswegen) das Herzchakra sehr deutlich wahr, es reagiert sehr spontan auf Gedanken, Worte, Gefühle.

Es scheint auch eine Art "Kontaktstelle" zu Gefühlen anderer zu sein....mein Eindruck... Meine Intuition ist verbessert, ich kann meinem "Bauchgefühl" mittlerweile (fast?) bedingungslos vertrauen, es sagt mir, was wahr ist, und was falsch, ohne dass ich durch den "Verstand" etwas beurteilen muss. Manchmal scheint ein spontaner "Zugriff" auf ein "anderes Wissen" (Intuition? Höheres Selbst?) zu erfolgen...Ich schreibe Antworten auf Fragen, ohne dabei nachzudenken, es "fliesst" nur so raus...ohne direkt aus dem "Verstand" zu kommen... Ich scheine eine leicht verbesserte Wahrnehmung der Energieverhältnisse im Raum zu haben, ob es nun mit der Aura zu tun hat, oder nicht, weiss ich nicht. Soll heissen, wenn ein "fremdes", also ein nicht immer in meinem Umfeld anwesendes "Wesen" (ob OBE´ler oder "Geist") in mein Zimmer kommt, ist es deutlich wahrnehmbar. Ich weiss zwar dann nicht, was es ist, aber ich spüre, dass da was ist. (ob das nur Nachts klappt, oder auch tagsüber, wenn alles "aktiv" ist, weiss ich nicht. Nehme aber an, dass ich tagsüber (noch?) nichts merken würde) Auch körperliche Berührung durch etwas "Körperloses" ist spürbar.



Über Irrtümer

Alfred:
Sicherlich gibt es Meditationsarten zum Abschalten (gemeint sind die Tagesnachwirkungen mentaler und emotionaler Art), aber auch in diesem Fall, wenn es sich um eine echte Meditation handelt, wird ein höheres Ziel angestrebt. Für mich ist eines der wesentlichsten Kennzeichen der Meditation, wenn man gleichzeitig in einem ekstatischen Zustand ist, soweit halt möglich. In einer kraftvollen Meditation sind die Gedanken still, reine Wahrnehmung, die Brust ist heiß und vibriert und Du bist erfüllt von Liebe und Verbundenheit zu allem um Dich.

Sven:
Das ist auch meine Ansicht.
Ich finde es sehr unpraktisch, dass wir in der deutschen Sprache nur EIN Wort (=Meditation) für ...ähm..."Veränderung von Bewusstseins/Wahrnehmungs-Inhalten"...oder so.... haben. Die im ewigen Eis lebenden Völker haben ca. 200 Wörter für Schnee & Eis, und können somit sehr differenziert darüber sprechen & denken. Wir aber müssen uns mit Notlösungen behelfen, mit zT komplizierten Umschreibungen, womit (leider) beim Leser auch der Eindruck vermittelt wird, "Meditation" SEI *kompliziert*! Das kann mE (bei Einigen) zu einem selbstverstärkenden Kreislauf führen: Sie "meditieren" ohne wirklich zu verstehen, WAS sie da machen.....
Aber sie geben nicht auf, und "meditieren" noch MEHR. Also "Fortschritt" anstreben durch "Mehr desselben".
Klar, dass das (oft) scheitert....

Alfred:
Auf so einen Unsinn bin ich auch einmal reingefallen und habe es lange Zeit falsch gemacht.
Das Ironische daran: wenn ich anderen mitteilen will, wie sie es richtig machen sollen, machen sie es dennoch falsch - sie machen alles mit dem Kopf, verspannt und verklemmt - es ist nicht dagegen anzukommen, sie verstehen einfach nicht, was man meint!

Sven:
"Wer spricht wird automatisch missverstanden". (Goethe) Ja, es ist manchmal zum Heulen! Und dabei habe ich mir vor 25 Jahren auch den "Wolf meditiert", und Null kapiert, was ich da mache. Mir aber eingeredet, ich wüsste es. Irgentwie machen wir alle die gleichen "Umwege", oder?
--
Deshalb probiere ich auch andere Wege aus, mich mitzuteilen. Im Grunde genommen muss man nur Eines kapieren: "Der EK fliesst"! (EK = Energiekörper) Das ist alles. Also braucht man nur mit dem EK herumexperimentieren, bis man die Wirkungen dieses Fließens erlebt:
--Kribbeln, vibrieren, die Klänge, auch "Taumeln", div. (spontane)Wahrnehmungs-Veränderungen, u.v.m.....
--
Meiner Meinung nach ist es oft förderlich, sich das Ganze wie ein "Spiel mit dem EK" vorzustellen, nicht aber wie eine "ernsthafte Beschäftigung mit festgelegten (Meditations-) Regeln."
Und wenn es ein Spiel ist, dann macht es (nebenbei) auch noch Spass!
Und "nur wenn der Mensch spielt ist er wirklich Mensch" (Goethe)


Kurzer Hinweis über Zen

In einem Teil, der jetzt ausgeblendet ist, wurde mit Zen ein "Abschalten der Tageseindrücke" in Zusammenhang gebracht. Ich wurde auf diesen Irrtum aufmerksam gemacht und bringe hier die diesbezüglichen Feststellungen:

Zen beinhaltet Übungen zur konsequenten Steigerung der Achtsamkeit und Bewusstheit. Zen-Meditation wird gewöhnlich immer mit offenen Augen praktiziert, gerade um alles wahrzunehmen, was da ist, um eben nicht Abzuschalten. Beim Zen geht es darum, die Wirklichkeit zu sehen und zu leben, und dabei nicht den Wahrnehmungs- und Denkgewohnheiten zu folgen, denen wir alle unterliegen. Diese Gewohnheiten, der unbewusste Habitus, DER wird beim Zen abgeschaltet. Wir nennen das "Loslassen". Es geht um das unverfälschte Erfahren des Hier und des Jetzt.

Insofern ist die Bezeichnung "Abschalten" meiner Ansicht nach völlig unpassend, da man meines Erachtens mit diesem Begriff ein unbewusstes, träumerisches Verhalten assoziiert, wovon die Zen-Meditation jedoch das direkte Gegensteil darstellt.
Mit freundlichen Grüssen
Felix