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Töne, Vibrationen

Teil 2 (Buchstabenübung nach K. Weinfurter)

© copyright Alfred Ballabene , Wien


Die Tonübungen nehmen in der östlichen Mystik einen breiten Raum ein. Ich habe als Folge jener von mir durchgeführten Tonübungen eine Belebung und Erwärmung jener Körperregionen, auf die ich übte, festgestellt, erreichte jedoch durch diese niemals einen mystischen Zustand. Die Ergebnisse, die ich mit Hilfe der Tonübungen erreichte, waren jenen von Hella Heller sehr ähnlich, wenngleich sich bei mir niemals jene Intensität und Dramatik zeigten.

Folgende Richtlinie gilt für mich: Töne und Vibrationen beleben die Kundalini und führen dadurch zu einem Anwachsen der inneren Energie. Die Qualität der Energie jedoch, die für mystische Zustände entscheidend ist, die muß durch andere ergänzende Übungen erreicht werden.


Einleitende Erklärungen zu den Buchstabenübungen nach Karl Weinfurter

K. Weinfurter machte die Buchstabenübungen in seinem Buch "Der brennende Busch" erstmals einem breiteren Publikum bekannt. Die Anleitung zur Übung ist dort allerdings nur schlecht beschrieben (1 1/2 Seiten). Ausführlich wird sie in einer Artikelserie von Hella Heller in der Esotera dargestellt. Hiervon werden hier einige Auszüge mit Kommentaren gebracht.

Weinfurter führt die Buchstabenübungen auf kabbalistische Praktiken zurück. Gemäß dem Ausspruch Davids "Alle meine Gebeine lobpreisen den Herrn" wird das innere Sprechen (mit dem gesamten Körper bis in die Tiefe der Gebeine) angestrebt. Hierbei sind die Vokale von Bedeutung, die dem Ruach (etwa Seelenkörper) zugesprochen werden.

Die Vokalfolge I-E-O-U-A entspricht dem geheimen Gottesnamen J-E-hO-V-A

"I-E-O-U-A Erfahrungen mit der Buchstabenmystik nach Karl Weinfurters 'Brennendem Busch'"
von Hella Heller
aus Esotera, Heft 10, 1970

"Als mir das Werk in die Hände fiel, hatte ich bereits reichliche Erfahrung mit magischen Praktiken gemacht und erkannt, daß die Vorteile .... hinterher sehr teuer bezahlt werden müssen. Ich beschloß daher .... es einmal mit mystischen Übungen zu versuchen. Daß ich dabei gleichsam vom Regen in die Traufe kommen würde, ... wußte ich damals noch nicht.

Das Vorgehen an sich ist scheinbar (!) überaus einfach. Sein größter Vorzug schien mir darin zu liegen, daß es angeblich (!) keinerlei Vorbereitungen bedarf, die bei anderen Schulungsmethoden vorauszugehen haben. Die Erfahrung belehrte mich aber sehr rasch, daß auch zum Buchstabieren eine ausgedehnte diätetische und ethische "Akklimatisierung" die praktische Betätigung einzuleiten hat, wenn man sich ernstliche Unpäßlichkeiten ersparen will. .... , um die Einbrüche hintergründiger Prozesse ins Nervensystem und damit in die physiologischen Funktionen verkraften zu können.

So begann ich also frisch-fröhlich mir die äußeren Formen der diversen Buchstaben des Alphabets an und in den Füßen vorzustellen und mich gleichzeitig in ihren Lautgehalt innerlich einzufühlen. Praktisch sah das so aus:

Man denke z.B. den Vokal I und stelle sich vor, daß man diesen Buchstaben in die Mitte der Fußsohlen zeichnet. Gleichzeitig wiederhole man in Gedanken I-I-I-I-I und zwar fünf bis sieben mal. Um einen gleichmäßigen Takt in die Prozedur zu bringen (sehr wichtig), regle man dieses Vorgehen nach dem Atemrhytmus, ..... Man atme also tief ein und sende die aufgenommene Energie im Geiste hinunter in die Füße, während man I-I-I-I denkt und gleichzeitig in der Vorstellung diesen Buchstaben in die Mitte der Fußsohlen einritzt. Nach vier bis fünf solcher Atemzüge gehe man zum nächsten Buchstaben über.

Diese einfache Übung kann man stehend, sitzend auf einem harten Küchenstuhl oder auch im Liegen machen.. Im letzteren Fall muß man darauf achten, nicht einzuschlafen. Wenn ich fühlte, daß ich schläfrig wurde, wusch ich Gesicht, Ohren und besonders den Nacken mit eiskaltem Wasser, um wieder munter zu werden.

Das "Zwischenreich" oder "Astralreich", in das diese Übung führen soll, ist nämlich ein Bewußtseinszustand, der zwischen dem gewöhnlichen Tagwachen und dem normalen Schlafzustand hält.

Hat man einige Zeit die Vokale in den Fußmitten geübt, wird man dort eine langsam zunehmende Erwärmung verspüren. .. Auf diese Weise bearbeite man die ganze Fußsohle.... "

In der Folge wird eine Lichterscheinung beschrieben:
"... Ich mußte erkennen, daß es sich also beim "geistigen" Licht der Mystik keineswegs um eine bloße Umschreibung handelte, sondern um eine wirkliche und wahrhafte Lichterscheinung, deren Spontanität und Intensität einer plötzlichen aufschießenden grellweißen Stichflamme in dunkler Nacht zu vergleichen ist....

Um recht bald in diesen Zustand der "himmlischen Glorie" zu gelangen, bemühte ich mich meine Fortschritte zu beschleunigen. Ich verlängerte meine Übungszeiten und trachtete auch auf allen meinen täglichen Wegen, die Aufmerksamkeit in die Füße zu lenken und dort festzuhalten. "

Kommentar: ab jetzt wird es bedenklich. Die Übungen sind nicht ausgewogen und bringen Heller aus dem energetischen Gleichgewicht; siehe dazu auch das Buch von Gopi Krishna (Kundalini).

"Als nächste physiologische Erscheinung während des Übens machte sich ein stetig steigender Druck im Kopf bemerkbar, ganz besonders gegen die Scheitelhöhe hin, wo er geradezu schmerzhaft wurde....

Mit dem Kopfdruck ging auch ein Sausen und Brausen in den Ohren parallel....

Über ständige Kopfschmerzen und Ohrenbrausen kann man nun in den meisten Schriften von Mystikern lesen. Und auch die hl. Theresia von Avila klagt immer wieder darüber, daß dieses ständige Rauschen wie von einem Wasserfall in den Ohren, es ihr erschwere, den Auftrag ihres Beichtigers, ihre mystischen Erlebnisse aufzuzeichnen, zu entsprechen.

...machte sich eineigentümliches Knistern bemerkbar.... Sobald das Knistern einsetzte, hatte ich die Empfindung, als ob von einer Knisterstelle zur anderen sich so etwas wie Fäden spannten, die abwechselnd aufblitzten und wieder verschwanden.....

Zu den Anfangsphänomenen gehörte auch ein Dumpf- und Schwer-Werden der Füße. Ich hatte das Gefühl, als ob sie verschwollen wären..... Bald hielt dieses Gefühl auch zwischen den Übungszeiten an....

Träume: ...ständig mit bleiernen Füßen durch Moor oder Schlamm watete, auf allen Seiten umgeben von trüben Wasserstrudeln und wirbelndem Fließen wegloser Sumpfflächen, in steter Angst und Sorge, in solcher menschenleeren Öde mein Ende zu finden. Dieses Herumirren inmitten grenzenlosen Wassern mit schleppenden Füßen widerholte sich Tag für Tag, Nacht für Nacht. Die hellen Visionen schienen für immer verschwunden."

Kribbeln; Jucken, Stechen in den Füßen kommt hinzu.

"Um die Entwicklung zu beschleunigen... setzte ich mich über die Vorschriften hinweg und statt die Vokale bloß auf der Haut der Füße zu üben, durchdrang ich mit meiner Vorstellung jeweils den ganzen Fuß bis zu den Knochen mit den Tonvibrationen der Vokale.

Träume: .. außer in überschwemmten Moorlandschaften zu wandern, mußte ich nun allnächtlich auch noch durch unheimliche unterirdische Gewölbe irren, ziellos in schwarzem Dunkel und mit einem inneren Wissen, daß sich in den Grüften etwas geheimnisvolles Grauenhaftes verberge. .. gelangte ich stets früher oder später in einen Raum, in dem sich ein überdimensionales Ungetüm von einem Eisenofen befand, der glühte und fauchte und jeden Augenblick zu zerspringen drohte. Die Nieten der einzelnen Eisenplatten waren bereits zerschmolzen, und durch die Ritzen sah man die siedende und brodelnde Glutmasse blitzen, und stellenweise zischten Dampfwolken heraus, und ich fürchtete mich schrecklich. Nirgends war ein Ausgang zu sehen, ich war allein ... irrte verzweifelt an den Wänden entlang.

Auch diese unheimlichen Glutöfen verfolgten mich nun Nacht für Nacht.... unter Entfaltung unheimlicher elektrisch-grünblauer Lichtfontänen platzte das glühende Ungetüm von einem Ofen.....Träume wiederholten sich in immer kürzeren Abständen.

Zu den bisherigen Kalamitäten kamen bald weitere hinzu. Außer dem zunehmenden Kribbeln und Zucken in den Füßen verstärkte sich auch der Druck in den Fußmitten, bis er schließlich zu einem brennenden Schmerz ausartete. ... Dieser Schmerz steigerte sich mit der Zeit zu einer ausgesprochenen Qual, bis ich schließlich den Eindruck hatte, als ob ein glühender Stift die Fußmitte durchdringe. Besonders beim Üben des Vokals I nahm der Schmerz alarmierende Dimensionen an und wurde nachgerade unerträglich. Er bohrte sich geradezu durch das Fleisch, ja durch den Mittelfußknochen hindurch, wie mir schien.

... Als das Brennen und Stechen auch außerhalb der Übungszeiten anhielt, untersuchte ich die Fußsohlen und stellte mit Schrecken fest, daß sie blutunterlaufen waren. .. Ich war perplex: die bloße Gedankenkonzentration hatte also an diesen ...Stellen weitgehende physiologische Veränderungen hervorgerufen.

.. Das intensive Buchstabieren führte zu weiteren Unannehmlichkeiten: es setzte ein langsam beginnender Krampf ein, der die Zehen schmerzhaft zusammenzog .... der Krampf blieb nicht in den Füßen stehen: er stieg über die Waden hinauf in die Knie und später noch höher bis ins Kreuzbein, obwohl ich noch immer bloß die Vokale und auch diese nur in den Füßen übte.

Schreckliche Träume und Wachgesichte..... Oft wenn ich morgens erwachte, war ich der Meinung bereits gestorben zu sein und im Grabe zu liegen: der Körper steif, unmöglich zu bewegen."

Kommentar: noch einige Schilderungen von Visionen und Ängsten. Darnach Studium östlicher Schriften, Einhalten von Diät und verrschiedenes mehr.

"Nach diversen Studien erkannte ich: Blutungen sind auf Übersäuerung ... Krämpfe auf Kalkmangel zurückzuführen. "

Zusammenfassung des restlichen Teiles des Artikels:
Es werden Vergleiche zur christlichen Mystik gebracht. Berichte über Lichtvisionen und Geräusche. Das innere Gleichgewicht wurde durch Diät und gesunde Lebensführung dauerhaft erreicht.

Ein weiterer Artikel über Eigenerfahrungen mit den Buchstabenübungen von K. Weinfurter ist:
Johannes Zeisel, "Von der Magie zur Mystik", Esotera 1983, Seite 257


Wenn wir uns die Fußreflexzonen vor Augen führen, dann erkennen wir auch, warum Tonübungen obwohl sie nur auf die Fußsohlen geübt werden, bereits auf den ganzen Körper eine starke Auswirkung haben.


Fuß-Reflexzonen (Oberseite)