Index Astralwandern

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    "Ein Amtsgebäude"

    "Auf Astralreisen war ich zumeist sehr auf Abenteuer aus (bin ich es noch immer?) und von höheren Motiven, so muß ich gestehen, war nicht viel vorhanden. Deshalb besuchte ich gerne tiefer gelegene Regionen, Skalpa nennen wir sie im Yoga (das ist noch nicht ganz die Hölle). Dort ist eigentlich eine Menge los für Menschen, deren Sinne nach außen gerichtet sind und die nicht nach innen hören. Wahrscheinlich ein Grund, warum nach dem Tod so viele dort hin wandern (sie werden nicht bestraft, wie in so vielen Schriften zu lesen ist, sondern gelangen von inneren Wünschen geleitet dort hin). Außer diesem wenig rühmlichen Grund gibt es noch einen zweiten, der mich veranlaßte tiefere Regionen aufzusuchen: - durch die Gefahr, die mich umgab und die ich prikelnd mit meinem ganzen Körper wahrnahm, war ich zu höchster Wachheit angehalten. Dadurch konnte ich meine Bewußtseinsklarheit länger halten und driftete nicht so leicht ab. (häufig gestellte Frage: warum wollte ich nicht höhere Regionen aufsuchen? Das geht nicht! Man kann nur in der schwingungskonformen Ebene bleiben oder tiefer hinunter. Es finden sich keine Stiegen nach oben.)

    Die Gegend war eine Wald und Wiesenlandschaft und schien mir eher uninteressant (ich bitte hierbei alle Naturliebenden um Entschuldigung). Endlich gelangte ich zu einem Dorf. Dort sah ich, etwa zwei Gassen weiter, ein etwa fünfstöckiges Gebäude, das eigentlich gar nicht da hineinpaßte. Solche Gebäude, so wußte ich aus Erfahrung, haben in ihrem Inneren Auf- und Abgäge, welche in andere Ebenen führen. Besser gesagt sind es meistens Abgänge, denn hinunter kann man immer, aber hinauf nur, wenn die eigene Schwingung besser ist als die der Umgebung. Aufwärtsstiegen, deren Wahrnehmung eine "höhere Schwingung" erfordert, sah ich selten, denn sonst wäre ich ja a priori wo anders gewesen.

    Am Ende der Eingangshalle war auch prompt ein Stiegenabgang und davor stand eine Gruppe Yogaschüler aus unserer Gemeinschaft. Offenbar hat mich diese Gruppe bei meiner Wanderung angezogen, wie der Honig die Biene. "Das ist eine gute Gelegenheit für einen Anschauungsunterricht", dachte ich mir, "die sollen was lernen und das Prinzip der Stiegen kennen lernen". (Ich glaube bei meinen jetzigen Yogafreunden würde ich so etwas nicht mehr machen, sondern sie eher umarmen) Nun gut, so forderte ich sie auf , mit mir die Stiegen hinab zu steigen. Einige gingen auch mit. Wir gelangten von einer Etage zur anderen, immer tiefer, so etwa zwei, drei Stockwerke. Von den jeweiligen Etagen führten etliche Gänge weg, alle kahl und in mattem, sterilem Weiß getüncht. Ich glaube, ich hätte nicht mehr zurückgefunden, wenn ich in so einen Gang hinein gegangen wäre. Zum Zeigen gab es also nichts und so ging ich nach der zweiten Etage mit den Yogaschülern wieder hinauf. Oben angekommen drehte ich mich wieder um, in der Absicht im Alleingang und ohne Verantwortung übernehmen zu müssen, das Abenteuer zu suchen. Ich stieg diesmal noch tiefer hinunter. Im Notfall, wenn es brenzlig würde, konnte ich mich ja in den Körper zurück nehmen, dachte ich bei mir.

    Die ersten Etagen waren uninteressant, die vierte oder fünfte jedoch hatte keine Seitengänge, sondern öffnete sich zu einer Landschaft. Diese war düster, disharmonisch und voll von Gerümpel; hätte ein Müllabladeplatz in später Abenddämmerung sein können. Es war nicht sonderlich einladend und von einer abenteuerlichen Umgebung keine Spur. Während ich mir dies alles besah, glitt mein Bewußtsein wieder in den Körper zurück." (Bal.)

© copyright Alfred Ballabene, Wien