Sensation auf der Buchmesse

Heinrich Böll stellt auf der Frankfurter Buchmesse seinen neuen Roman vor. Der Titel seines aktuellen Werkes, Der Butt im Bottich sorgt schon jetzt im Zuber der Literatenzunft für enormen Wellengang.. Spinner-Bild gewährte der Autor und Nobelpreisträger ein Exklusiv-Interview.
S.B.: „Herr Böll, schon am ersten Tag der Messe gab ihr neues Buch Anlaß zu einigen Turbulenzen. Wie erklären sie sich diese Aufregung?"
Böll: „Die Intention des Werkes ist bei vielen auf Unverständnis gestoßen. Es soll ein Böllwerk gegen die Diskriminierung toter Autoren auf dem Literaturmarkt darstellen."
S.B.: „Wie äußert sich ihrer Meinung nach die Benachteiligung Toter auf dem Markt?"
Böll: „Ihre Frage erstaunt mich nicht; denn wie jedesmal sind auch diesjährig wieder viele tote Autoren auf der Messe vertreten. Goethe, Dostojewski und Ringelnatz, um nur einige zu nennen. Um die Hintergründe der Diskriminierung zu erläutern, muß ich etwas weiter ausholen. Genaugenommen richtet sich die Ablehnung nur gegen Neuerscheinungen toter Schriftsteller. Deren Werke müssen nämlich ins Diesseits gechannelt werden. Die Niederschrift erfolgt dann durch ein Medium. Deren Arbeit wird aber auf dem Literaturmarkt meist ignoriert und bestenfalls noch als esoterische Spinnerei wahrgenommen."
S.B.: „Das ist aber nicht erst seit gestern so. Was bewog sie letztendlich, jetzt an die Öffentlichkeit zu gehen?"
Böll: „Ich handele aus Gründen der Solidarität mit der Mediengewerkschaft, IGMedien. Medien sind aufgrund der Diffamierung ihrer Arbeit ins soziale Abseits und Arbeitslosigkeit getrieben. Wir müssen mit diesen Leuten eng zusammenarbeiten. Und ich habe mich daher entschlossen für sie eine Lanze zu brechen."
S.B.: „Es wird jedoch auch argumentiert, die gechannelten Werke der Toten wiesen einen auffällig anderen Stil als zu Lebzeiten der Autoren auf. Das schürt Zweifel an der Autorschaft."
Böll: „Seien sie erst mal tot, dann reden sie auch ganz anders."
S.B.: „Eine letzte Frage noch. Was brachte sie auf die Idee den Roman Der Butt im Bottich zu nennen?"
Böll: „Der Inhalt handelt von einem alten, stinkenden Plattfisch, der in einem Holzkübel vor sich hingammelt und an der Schwelle zum Jenseits die Luft verpestet. Kleiner Seitenhieb auf Günther Grass und seine Leser. Hi, hi!"
S.B.: „Frau Bölladino, kommen sie bitte wieder zu sich. So wachen sie doch auf! Sie sind zwar auf der Buchmesse aber trotzdem noch lange kein toter Schriftsteller sondern ein ganz normales, gesundes Medium."
Bölladino: „Entschuldigung, ich bin immer noch nicht ganz wieder bei Verstand. Von Heinrich Böll besessen zu sein, ist ein hartes Brot und kein normales Channeling. Mir brummt der Schädel."
Spinner-Bild meint: Keiner soll diskriminiert werden, nur weil er tot ist.