Die Stiftung Spinnertest warnt:
Hände weg von gebrauchten Zeitmaschinen!

In jüngerer Zeit sind vermehrt gebrauchte Zeitmaschinen unbekannter Herkunft als angebliche Schnäppchen angeboten worden. Es handelt sich dabei um No-Name Produkte zweifelhafter Qualität, vor deren Gebrauch nur dringend gewarnt werden kann! Auch unser Zeitmaschinenschlosser und Sprechepresser, Mike Böttschmied sowie unsere gesamte Redaktion, hat damit ihre eigenen, schmerzlichen Erfahrungen machen müssen. Aber lesen Sie selbst!

Böttschmied: "Ja da war ich gerade auf ´ner Auktion von ESO-buy, als auf einmal dieses Angebot gemacht wurde: "Gebrauchte Zeitmaschine, erstklassiger Zustand, wg. Jahrhundertschlußverkauf günstig abzugeben."
Zuerst war ich natürlich skeptisch. Ich forderte erstmal die genaue Beschreibung und das technische Datenblatt, um mir die Sache näher anzusehen. Beides wurde mir auch prompt geliefert. Ich habe dann die Angaben sorgfältig geprüft, da schien alles in Ordnung zu sein.
Nun kauft man natürlich eine Zeitmaschine nicht blind, nur wegen der Angaben auf´m Datenblatt. Ich habe darum mit dem Anbieter einen Besichtigungstermin vereinbart. Das war irgendso eine Hinterhof-Klitsche, da wurde ich gleich mißtrauisch. Aber als ich mir die Maschine dann näher angeguckt habe, schienen die Angaben des Datenblattes tatsächlich zu stimmen.
Leider habe ich nicht daran gedacht, die eingravierte Werksnummer auf Echtheit zu prüfen, da hätte ich es nämlich gemerkt, daß die Sache faul war. Aber ich bin nun mal Techniker, kein Wirtschaftskriminalist.
Ich habe die Kiste dann gekauft, der Preis war wirklich sagenhaft. Aber das dicke Ende kam dann prompt nach. Wir haben die Maschine in unseren Redaktionsräumen untergebracht, unsere alte Zeitmaschine war nämlich gerade in Reparatur. Ja, und als wir sie dann benutzen wollten, um unseren Außerweltkorrespondenten zu kontaktieren, ging der Ärger los. Die Anzeigen spielten verrückt, die Steuerung versagte, und bums, die ganze Spinner-Bild Redaktion hing in einer Zeitschleife fest!
Ich habe dann fast zwei Jahre daran arbeiten müssen, uns da wieder rauszuholen. Die Kiste war echt der letzte Schrott, die konnte man nur wegschmeißen. Aber das mieseste dabei war, daß wir noch nicht einmal die verlorene Zeit durch eine zweite Zeitreise wieder aufholen konnten, so gründlich hat diese Scheißkiste das Zeitdiskontinuum gestört. Ich kann nur sagen, Finger weg von diesen No-Name Dingern!"

Der Leiter der Stiftung Spinnertest Dr. Bötthuber meint dazu: "Es handelt sich wahrscheinlich um Maschinen der ersten Produktionsreihen, die haben immer nur Ärger gemacht.
Es liegt an den Kinderkrankheiten dieser Maschinen, die sich aufgrund der eingebauten automatischen Zeit-Selbstreparatur auch nicht beheben lassen. Bei Zeitmaschinen ist es Standard, daß sie sich von Zeit zu Zeit selbst in der Zeit zurückschicken, und zwar zu genau den Zeitpunkt, wo sie gerade die Werksabnahme hinter sich haben. Sinn und Zweck der Übung ist es, auf diese Weise alle Verschleiß- und Alterungserscheinungen zu beseitigen.
Seitdem es wirklich ausgereifte Modelle gibt, funktioniert das auch ausgezeichnet, aber bei diesen ersten Exemplaren sind die Auswirkungen fatal. Kaum hat man in mühevoller Kleinarbeit die Macken beseitigt, reist die Maschine in ihre eigene Vergangenheit und schon sind alle Fehler wieder da!
Es kommt leider immer wieder mal vor, daß jemand versucht so ein Ding loszuwerden. Da man diese Maschinen nicht auf ehrliche Weise verkaufen kann, werden dann einfach die Angaben und Werksnummern gefälscht. Für einen Laien sind diese Manipulationen praktisch nicht zu erkennen, ist doch selbst so ein versierter Techniker wie Herr Böttschmied darauf reingefallen.
Ich kann nur sagen, lassen sie beim Zeitmaschinenkauf diese von einer erfahrenen Zeitmaschinenfirma überprüfen! Das kostet zwar ein paar Mark mehr, aber das ist nichts im Vergleich zu dem Ärger, den sie sich ersparen!"

Kenner der Zeitreise-Szene meinen, die Maschinen kämen von der berühmt-berüchtigten Bürgen Tüm Törs. Nach den Enthüllungen der letzten Zeit sei diese Firma eifrig bemüht, ihr Image aufzubessern und stoße deshalb ihren alten Zeitmaschinenpark ab. Dabei gehe sie genauso seriös vor wie bei ihren Zeitreise-Angeboten. Es wurde auch der häßliche Verdacht geäußert, daß ausgerechnet unser Zeitmaschinenschlosser dieses spezielle Exemplar angeboten bekam, sei kein Zufall. Schließlich war es vor allem die Spinnerbild, die die Machenschaften dieser Agentur ans Licht der Öffentlichkeit brachte. Ein Insider, der nicht genannt werden möchte meint dazu: "Klarer Fall, die wollten euch kalt stellen!" Die Spinnerbild wird weiter berichten.