SOLARIS - Zeitschrift Auszüge


Der Mensch als Brücke zwischen Materie und Geist

Was ist der Sinn des Lebens? Wie oft haben wir Menschenkinder uns das schon gefragt. Wie oft sind wir wehmütig und nachdenklich geworden in Stunden der Trauer und Schmerzen. Es muß doch noch etwas Höheres, Edleres, Sinnbringenderes geben, als Essen, Trinken und sich zu vermehren. Wie viele Gruppierungen, Kirchen, Sekten, Geheimbünde haben sich aus dieser Frage heraus gebildet und glauben Antworten auf diese Frage gefunden zu haben. Religionsgründer, Heilige, Avatare haben den Men schen immer wieder Antworten dazu gegeben. Doch nur das intellektuelle Wissen darum ist leerer Schall und Rauch. Jeder Mensch muß selber die Antwort auf diese Frage suchen und finden. Nur dann kann er erkennen, daß er dazu berufen ist lieben z u lernen. Manch gescheite Leute mögen sich jetzt fragen: "Wozu müssen Mensch lieben lernen, was soll das für einen Sinn haben". Als Antwort für diese möchte ich eine kleine Geschichte erzählen.

Am Anfang war das göttliche all-eins. Niemand war außer ihm im Kosmos. Göttlicher Geist erfüllte den Raum und war über-all. Licht erfüllte den Kosmos und das göttliche Auge war all-gegenwärtig, all-wissend und all- sehend. Doch Es war all-ein. Da dachte Es bei sich: "Es ist nicht gut daß Es all-ein ist. Es wird ein zweites schaffen."

Ab diesem Tage nahm die Schöpfung ihren Lauf. Gut und Böse entstanden, Mann und Frau, YIN und YANG. Das Licht wurde dunkler und verdichtete sich zu Materie, solange bis diese irdische Schöpfung entstand. Die Liebe und Weisheit blieben aber in der Schöpfung und erinnerten an den Ursprung wo alles begann. Die Sehnsucht nach Ein-heit, nach Geborgenheit liegt tief in jedem Menschen verborgen und ist die Triebfeder für all unser Streben und Handeln. Der Mensch ist die einzige Hoffnung des einen und einzigen Gottes, daá eines Tages, in einer fernen Zukunft die Schöpfung wieder aufgelöst, die Zwei-heit überwunden wird und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt sein wird. Durch die Liebe eines Menschen kann sich die Materie wieder vergeistigen. Kann die Dunkelheit erhellt und der Traum, den wir alle träumen beendet werden. Dann werden wir im göttlichen Bewußtsein erwachen und feststellen: Wir waren nie getrennt, es war alles nur ein Traum.

Wir haben als Menschen eine einzig-artige und wunderbare Aufgabe: All das was getrennt ist, zu verbinden, all das zu tun was der Hl. Franz von Assisi in einem Gebet so wunderbar ausgedrückt hat.

 

Gott, mache mich zum Werkzeug Deines Friedens:

daß ich Liebe bringe, wo man sich haßt,
daß ich Versöhnung bringe, wo man sich kränkt,
daß ich Einigkeit bringe, wo Zwietracht ist,
daß ich den Glauben bringe, wo Zweifel quält,
daß ich die Wahrheit bringe, wo Irrtum herrscht,
daß ich die Hoffnung bringe, wo Verzweiflung droht,
daß ich die Freude bringe, wo Traurigkeit ist,
daß ich das Licht bringe, wo Finsternis waltet,
O Meister,

Hilf mir, daß ich nicht danach verlange:
getröstet zu werden, sondern zu trösten,
verstanden zu werden, sondern zu verstehen,
geliebt zu werden, sondern zu lieben,
Denn:

Wer gibt, der empfängt,
Wer verzeiht, dem wird verziehen
Wer stirbt, der wird zum ewigen Leben geboren.
 
Amen - OM - Shanti - OM

 


© Urheberrecht und copyright by Sundara, Wien 1994
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